Heikos Welt (2021)
Herz, Humor und Berliner Schnauze: deutsche Komödie über ein echtes Original.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Heiko (Martin Rohde) liebt seine Stammkneipe und seine Mutter. Am liebsten trinkt er Bier und Futschi (Weinbrand mit Cola). Zu Hause im Hotel Mama schläft er lang. Arbeit hat Heiko keine, verdient sich hier und da mit krummen Geschäftchen aber ein paar Euro dazu. Als seine Mutter Belinda (Heike Hanold-Lynch) zusehends ihr Augenlicht verliert, ist Heikos Mutterliebe gefragt. Der Schluffi muss endlich den Hintern hochkriegen, um seiner Mutter die notwendige Operation finanzieren zu können. Typisch Heiko macht er das aber auf seine ganz eigene Art.
Heiko hat ein unnachahmliches Talent. Je mehr er trinkt, desto besser wird er beim Darts. Also fordert er nach und nach jeden Kneipenspieler in Berlin zum Duell – gegen bare Münze, versteht sich. Heikos Ziel ist der Hauptpreis beim großen Berliner Kneipendarts-Turnier. Um dort zu gewinnen, muss Heiko jedoch erst an Darts-Ass Jadefuchs (Leyla Roy) vorbei. Die verwickelt Heiko alsbald noch in ganz andere Machenschaften.
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Filmkritik
Wann waren Sie im Kino zum letzten Mal wirklich überrascht? Und wie oft handelte es sich dabei um eine deutsche Produktion? Dominik Galizias zweiter abendfüllender Spielfilm sieht auf dem Papier nach nicht viel aus. Ein erwachsener Mann, der noch bei seiner Mutter wohnt und tagein, tagaus in seiner Berliner Eckkneipe abhängt. Hört sich wie das nächste, im pseudodokumentarischen Stil dargebotene Sozialdrama an, das keinen interessiert. Davon könnte "Heikos Welt" nicht weiter entfernt sein.
Die Figur dieses Berliner Originals gibt es schon länger. Das erste Mal trat Martin Rohde vor sechs Jahren in einem Musikvideo als Heiko auf. Das kam so gut an, dass die Figur in einer YouTube-Serie ihr Eigenleben entwickelte. In "Heikos Welt", der Onlineversion sah das Publikum Heiko in kurzen Episoden bei Alltäglichem zu, beim Frühstücken (natürlich Currywurst!), beim Kegeln oder beim Anbaden (!). Was wiederum so gut ankam, dass jetzt der Sprung auf die große Leinwand folgt. Dort macht Heiko nicht viel anders, vollführt all das aber mit so viel Herz und Berliner Schnauze, dass es eine wahre Freude ist.
Eine Geschichte gibt's natürlich auch noch, besser gesagt gleich zwei. Dominik Galizia, der das Drehbuch für Heikos Kinofilm selbst verfasst hat, teilt seinen Plot ganz klassisch auf. In der übergeordneten Handlung verfolgen wir Heiko beim Versuch, ein Darts-Turnier zu gewinnen, um seiner Mutter (Heike Hanold-Lynch) einen Augen-OP finanzieren zu können. Und in einem dieser Handlung untergeordneten Nebenstrang begleiten wir Heiko und seine neue Bekannte Jadefuchs (Leyla Roy) beim Versuch, einen Promi zu beklauen.
Das passt nicht immer ganz zusammen, ist aber völlig wurst. So wie Heiko mit Jadefuchs zwischendurch einfach mal an einer Currywurst-Bude vorbeischaut – was nichts zur Handlung beiträgt –, geht es in "Heikos Welt" mehr um dieses schwer in Worte zu fassende Berlin-Gefühl aus Schnoddrigkeit und Sympathie als um eine perfekt erzählte Geschichte. Doch, um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, auch die Geschichte hat es in sich.
Galizias Film steckt voll schräger Einfälle und kultverdächtiger Dialoge. Allein schon die Grundidee, dass Heiko – der wie eine Art Obelix des Alkoholkonsums schon als Kind zu viel am Zaubergetränk Bier genippt hat – erst im Vollsuff zu einem Vollprofi in einem Kneipensport mutiert, ist urkomisch. Und Matin Rohdes Darbietung des Ganzen ist ungemein authentisch. Beim Filmfest München 2021 erhielt er dafür den Förderpreis Neues Deutsches Kino.
Galizia wirft all diese Absonderlichkeiten mit Schmackes auf die Leinwand, wo der Film wie seine Hauptfigur sein Eigenleben entwickelt. Diese Komödie sieht nicht nur gut aus, sie tänzelt auch leichtfüßig zu einem Jazz-Soundtrack dahin und dreht dabei einige unerwartete Pirouetten.
"Heikos Welt" ist eine aberwitzige Odyssee durch die Berliner Kneipenlandschaft. Anspielungsreich und absurd, parodistisch und grundsympathisch. Ein Film fürs Herz, bei dem man herzhaft lacht. Berliner (Tresen-)Weisheit mit Schuss!
Fazit: Regisseur Dominik Galizia hat "Heikos Welt" als einen "Film über Bier, Darts und Mutterliebe" beschrieben. Damit ist alles gesagt. Einfach selbst ansehen, Kneipenluft schnuppern und überraschen lassen!
Die Figur dieses Berliner Originals gibt es schon länger. Das erste Mal trat Martin Rohde vor sechs Jahren in einem Musikvideo als Heiko auf. Das kam so gut an, dass die Figur in einer YouTube-Serie ihr Eigenleben entwickelte. In "Heikos Welt", der Onlineversion sah das Publikum Heiko in kurzen Episoden bei Alltäglichem zu, beim Frühstücken (natürlich Currywurst!), beim Kegeln oder beim Anbaden (!). Was wiederum so gut ankam, dass jetzt der Sprung auf die große Leinwand folgt. Dort macht Heiko nicht viel anders, vollführt all das aber mit so viel Herz und Berliner Schnauze, dass es eine wahre Freude ist.
Eine Geschichte gibt's natürlich auch noch, besser gesagt gleich zwei. Dominik Galizia, der das Drehbuch für Heikos Kinofilm selbst verfasst hat, teilt seinen Plot ganz klassisch auf. In der übergeordneten Handlung verfolgen wir Heiko beim Versuch, ein Darts-Turnier zu gewinnen, um seiner Mutter (Heike Hanold-Lynch) einen Augen-OP finanzieren zu können. Und in einem dieser Handlung untergeordneten Nebenstrang begleiten wir Heiko und seine neue Bekannte Jadefuchs (Leyla Roy) beim Versuch, einen Promi zu beklauen.
Das passt nicht immer ganz zusammen, ist aber völlig wurst. So wie Heiko mit Jadefuchs zwischendurch einfach mal an einer Currywurst-Bude vorbeischaut – was nichts zur Handlung beiträgt –, geht es in "Heikos Welt" mehr um dieses schwer in Worte zu fassende Berlin-Gefühl aus Schnoddrigkeit und Sympathie als um eine perfekt erzählte Geschichte. Doch, um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, auch die Geschichte hat es in sich.
Galizias Film steckt voll schräger Einfälle und kultverdächtiger Dialoge. Allein schon die Grundidee, dass Heiko – der wie eine Art Obelix des Alkoholkonsums schon als Kind zu viel am Zaubergetränk Bier genippt hat – erst im Vollsuff zu einem Vollprofi in einem Kneipensport mutiert, ist urkomisch. Und Matin Rohdes Darbietung des Ganzen ist ungemein authentisch. Beim Filmfest München 2021 erhielt er dafür den Förderpreis Neues Deutsches Kino.
Galizia wirft all diese Absonderlichkeiten mit Schmackes auf die Leinwand, wo der Film wie seine Hauptfigur sein Eigenleben entwickelt. Diese Komödie sieht nicht nur gut aus, sie tänzelt auch leichtfüßig zu einem Jazz-Soundtrack dahin und dreht dabei einige unerwartete Pirouetten.
"Heikos Welt" ist eine aberwitzige Odyssee durch die Berliner Kneipenlandschaft. Anspielungsreich und absurd, parodistisch und grundsympathisch. Ein Film fürs Herz, bei dem man herzhaft lacht. Berliner (Tresen-)Weisheit mit Schuss!
Fazit: Regisseur Dominik Galizia hat "Heikos Welt" als einen "Film über Bier, Darts und Mutterliebe" beschrieben. Damit ist alles gesagt. Einfach selbst ansehen, Kneipenluft schnuppern und überraschen lassen!
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Heikos Welt"
Land: DeutschlandJahr: 2021
Genre: Komödie
Länge: 108 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 26.05.2022
Regie: Dominik Galizia
Darsteller: Martin Rohde als Heiko, Leyla Roy als Jadefuchs, Heike Hanold-Lynch als Belinda, Hans Jürgen Alf als Tscherny, Franz Rogowski als Fränkie Fresh Finger
Kamera: Elias Köhler
Verleih: UCM.One
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