Als Susan Sontag im Publikum saß (2021)
Die von RP Kahl inszenierte Dokumentation "Als Susan Sontag im Publikum saß" befasst sich mit der gesellschaftlichen Gleichberechtigung von Mann und Frau.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Vor 50 Jahren geriet der heute 99-jährige Schriftsteller Norman Mailer in der New Yorker Townhall in ein ebenso erbittertes wie geistreiches Wortgefecht mit den Schriftstellerinnen und Aktivistinnen Jacqueline Ceballos, Jill Johnston, Germaine Geer und Diana Trilling. Ebenfalls im Publikum: die bedeutende Essayistin und Schriftstellerin Susan Sontag, der die Menschenrechte und das Anprangern gesellschaftlicher Missstände seit jeher ein Anliegen waren. Kahl reinszeniert jene legendäre Debatte als Theaterstücke und führt sie damit in die Gegenwart, in unsere Zeit. Einen wesentlichen Schwerpunkt verwendet er dabei auch auf die offen geführten, durchaus kontroversen Diskussionen, die Kahl mit seinen Darstellerinnen während der Proben und der Filmarbeiten führt.
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Filmkritik
RP Kahl legt seinen Film als Hybrid aus Theaterstück, Doku-Drama und experimentellen Film über Streitkultur, Feminismus und (gesellschaftliche) Gleichberechtigung an, der den Zuschauer in jedem Fall fordert – und sich an reflektierende, an herausfordernden Themen interessierte Zuschauer richtet. "Als Susan Sontag im Publikum saß" ist ein Film, in dem fast ausschließlich geredet und debattiert wird. Wir sehen und hören hitzige Debatten, Diskussionen, Vorträge und Abhandlungen über die feministische Bewegung, Sexualität und patriarchale Strukturen.
Dass sich so etwas wie Langatmigkeit und Langeweile dennoch nicht einstellen, liegt einerseits am flotten und für eine auf Mono- und Dialoge ausgerichtete Doku unalltäglichen Inszenierungsstil. Denn Kahl nutzt eine rasante Schnittfolge und bisweilen unruhige Kamera, um für Bewegung und Dynamik zu sorgen. Andererseits filmt er nicht einfach nur die Original-Debatte von einst ab und beobachtet die Darstellerinnen beim Vorlesen der Manuskripte und Aufzeichnungen.
Dadurch, dass er die beteiligten Frauen zwischendurch zu ihren ganz persönlichen Erfahrungen, Meinungen und Ansichten befragt, erzeugt er nochmals einen ganz neuen, frischen Ansatz. Frauen von heute, die im Jahr 2022 ihre Sicht der Dinge darlegen und dadurch den direkten Vergleich mit der Debatte von einst sowie dem Stand der Gleichberechtigung der frühen 70er-Jahren ermöglichen.
Fazit: Anspruchsvoller, herausfordernder dokumentarischer Spielfilm, der spannende, interessante Fragestellungen und Anschauungen rund um Feminismus, Streit- und Debattenkultur sowie die Entwicklung der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau aufwirft.
Dass sich so etwas wie Langatmigkeit und Langeweile dennoch nicht einstellen, liegt einerseits am flotten und für eine auf Mono- und Dialoge ausgerichtete Doku unalltäglichen Inszenierungsstil. Denn Kahl nutzt eine rasante Schnittfolge und bisweilen unruhige Kamera, um für Bewegung und Dynamik zu sorgen. Andererseits filmt er nicht einfach nur die Original-Debatte von einst ab und beobachtet die Darstellerinnen beim Vorlesen der Manuskripte und Aufzeichnungen.
Dadurch, dass er die beteiligten Frauen zwischendurch zu ihren ganz persönlichen Erfahrungen, Meinungen und Ansichten befragt, erzeugt er nochmals einen ganz neuen, frischen Ansatz. Frauen von heute, die im Jahr 2022 ihre Sicht der Dinge darlegen und dadurch den direkten Vergleich mit der Debatte von einst sowie dem Stand der Gleichberechtigung der frühen 70er-Jahren ermöglichen.
Fazit: Anspruchsvoller, herausfordernder dokumentarischer Spielfilm, der spannende, interessante Fragestellungen und Anschauungen rund um Feminismus, Streit- und Debattenkultur sowie die Entwicklung der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau aufwirft.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Als Susan Sontag im Publikum saß"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Als Susan Sontag im Publikum sass
Jahr: 2021
Genre: Dokumentation
Länge: 86 Minuten
Kinostart: 05.05.2022
Regie: Rolf Peter Kahl
Darsteller: Saralisa Volm, Rolf Peter Kahl, Luise Helm, Heike-Melba Fendel, Marie Céline Yildirim
Kamera: Elena Friedrich, Christoph Gampl, Markus Hirner
Verleih: Real Fiction