Dear Memories - Eine Reise mit dem Magnum-Fotografen Thomas Hoepker (2022)
Dokumentation über die Arbeit des Fotografen Thomas Hoepker, der zu den wichtigsten Fotojournalisten des vergangenen Jahrhunderts zählt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Thomas Hoepker schuf mit seinen Fotografien und Bildern, wie etwa der ikonischen Muhammad Ali-Serie in den 60er-Jahren, ein Stück Zeitgeschichte. Seit vielen Jahrzehnten zählt er zu den bekanntesten Fotografen der renommierten Agentur Magnum Photos und prägte den Fotojournalismus wie nur wenige. 1976 ging Hoepker gemeinsam mit seiner damaligen Frau, der Journalistin Eva Windmöller, nach New York und hat bis heute seinen Lebensmittelpunkt in den USA. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte nahm er Aufträge für die bekanntesten Magazine an, darunter GEO oder auch Stern, die ihn rund um die halbe Welt führten. 2017 erhielt er die Diagnose Alzheimer, doch er verfolgt noch einmal einen großen Traum: einen Roadtrip durch die Staaten gemeinsam mit seiner Frau Christine Kruchen zu erleben. Zusammen erfüllen sie sich im ersten Jahr der Pandemie diesen Wunsch.
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Filmkritik
Mit viel Witz und Arbeitseifer stellt sich Hoepker der Diagnose Alzheimer entgegen, das zeigt sich schon in den ersten Minuten dieser emotionalen, sehr persönlichen Doku, die dem Porträtierten sehr nah kommt. Er lässt sich nicht davon unterkriegen, immer vergesslicher zu werden und schon wenige Sekunden nachdem er bestimmte Infos erhielt, diese nicht mehr zu wissen. In einer Szene fragt ihn Kruchen, ob er sich an den Namen seiner ersten Frau erinnern könne. Die entwaffnend schlagfertige und humorvolle Art und Weise, wie Hoepker auf diese Frage reagiert und antwortet, offenbart das ganze lebensbejahende, sympathische Gemüt dieses Mannes.
Ein Mann im Übrigen, der trotz seines weltweiten Renommees und seiner beruflichen Erfolge nie die Bodenhaftung verlor sich bis heute nicht als Künstler definiert – sondern als, wie er selbst sagt, "Bilderfabrikant". Im Laufe der Tour durch die USA ist die Kamera immer dicht bei Kruchen und vor allem Hoepker, der zu einem anderen Mensch wird, sobald er seine Kamera in Händen hält und allein durch die Straßen zieht – immer auf der Suche nach flüchtigen Momenten, interessanten Geschichten und spannenden Motiven.
In erhellenden Gesprächen erfährt der Zuschauer mehr über die Vergangenheit des Fotografen, seine wichtigsten Lebensstationen (darunter ein dreijähriger Aufenthalt in der DDR in den 70er-Jahren), große Aufträge (etwa ein Bildband über New York für die GEO) aber genauso seinen Hang zum Perfektionismus und den Kampf um das "perfekte Foto". Groß im Bild zwischen den einzelnen Interview-Passagen und Stationen der USA-Reise zu sehen: Beispiele von Hoepkers Arbeit und Fotos aus den unterschiedlichsten Phasen seines beruflichen Lebens, die passend zum jeweils Gesagten den Inhalt dessen illustrieren und vergegenwärtigen.
Die Arbeiten sprechen ganz für sich und offenbaren Hoepkers Vorgehensweise: auf subtile Weise Momentaufnahmen festzuhalten, unverstellt und ungekünstelt, ohne in die Szenerie einzugreifen. Im Zentrum stets: Menschen und ihre Geschichten. Gemeinsam mit den Hintergründen oder dem Ort der Entstehung bilden sie die Realität ab. Eines der nachdrücklichsten: Hoepkers Foto von einer Reihe junger Menschen, die scheinbar gelangweilt und teilnahmslos am Ufer des Hudson River sitzt, während auf der anderen Seite des Flusses riesige Rauchwolken vom Ground Zero aufsteigen. Es ist der 11.09.2001, kurz zuvor wurden die USA Opfer jener Terroranschläge, die die Welt veränderten.
Fazit: Voller Neugierde und Bewunderung begleitet "Dear Memories" den Fotografen Thomas Hoepker auf seiner Reise durch die USA und kommt dem berühmten "Bilderfabrikanten" und seiner Arbeitsweise auf diese Weise unglaublich nah.
Ein Mann im Übrigen, der trotz seines weltweiten Renommees und seiner beruflichen Erfolge nie die Bodenhaftung verlor sich bis heute nicht als Künstler definiert – sondern als, wie er selbst sagt, "Bilderfabrikant". Im Laufe der Tour durch die USA ist die Kamera immer dicht bei Kruchen und vor allem Hoepker, der zu einem anderen Mensch wird, sobald er seine Kamera in Händen hält und allein durch die Straßen zieht – immer auf der Suche nach flüchtigen Momenten, interessanten Geschichten und spannenden Motiven.
In erhellenden Gesprächen erfährt der Zuschauer mehr über die Vergangenheit des Fotografen, seine wichtigsten Lebensstationen (darunter ein dreijähriger Aufenthalt in der DDR in den 70er-Jahren), große Aufträge (etwa ein Bildband über New York für die GEO) aber genauso seinen Hang zum Perfektionismus und den Kampf um das "perfekte Foto". Groß im Bild zwischen den einzelnen Interview-Passagen und Stationen der USA-Reise zu sehen: Beispiele von Hoepkers Arbeit und Fotos aus den unterschiedlichsten Phasen seines beruflichen Lebens, die passend zum jeweils Gesagten den Inhalt dessen illustrieren und vergegenwärtigen.
Die Arbeiten sprechen ganz für sich und offenbaren Hoepkers Vorgehensweise: auf subtile Weise Momentaufnahmen festzuhalten, unverstellt und ungekünstelt, ohne in die Szenerie einzugreifen. Im Zentrum stets: Menschen und ihre Geschichten. Gemeinsam mit den Hintergründen oder dem Ort der Entstehung bilden sie die Realität ab. Eines der nachdrücklichsten: Hoepkers Foto von einer Reihe junger Menschen, die scheinbar gelangweilt und teilnahmslos am Ufer des Hudson River sitzt, während auf der anderen Seite des Flusses riesige Rauchwolken vom Ground Zero aufsteigen. Es ist der 11.09.2001, kurz zuvor wurden die USA Opfer jener Terroranschläge, die die Welt veränderten.
Fazit: Voller Neugierde und Bewunderung begleitet "Dear Memories" den Fotografen Thomas Hoepker auf seiner Reise durch die USA und kommt dem berühmten "Bilderfabrikanten" und seiner Arbeitsweise auf diese Weise unglaublich nah.
Björn Schneider
TrailerAlle "Dear Memories - Eine Reise mit dem Magnum-Fotografen Thomas Hoepker"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Dear Memories - Eine Reise mit dem Magnum-Fotografen Thomas Hoepker"
Land: Deutschland, SchweizJahr: 2022
Genre: Dokumentation
Länge: 95 Minuten
Kinostart: 30.06.2022
Regie: Nahuel Lopez
Darsteller: Christine Kruchen, Thomas Hoepker
Kamera: Florian Mag
Verleih: DCM GmbH