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Alfons Zitterbacke - Endlich Klassenfahrt! (2022)

Fortsetzung eines Kinderbuchhelden: deutsche Familienkomödie über einen nicht mehr ganz so kleinen Pechvogel, seine Fehltritte und Erfolge.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Na, das geht ja gut los! Ausgerechnet am Tag der Klassenfahrt verschläft Alfons Zitterbacke (Luis Vorbach). Inzwischen ist er zwar ein paar Jahre älter, aber immer noch ein Pechvogel. Dank seiner Mutter Louise (Alexandra Maria Lara) schafft er es gerade noch rechtzeitig in den Reisebus an die Ostsee, nur um dort festzustellen, dass er seinen Koffer mit dem seiner Mutter vertauscht hat. Die war mit ihrem neuen Lebensgefährten Jack (Sam Riley) ebenfalls auf dem Weg in den Urlaub und muss ihrem Sohn nun hinterherfahren, um die Koffer wieder einzutauschen.

In der Jugendherberge an der Ostsee heißt es für Alfons erst einmal, die Klamotten seiner Mutter so zurechtzuschneiden, dass sie als seine eigenen durchgehen. Zum Glück kann sein bester Freund Benni (Leopold Ferdinand Schill) Alfons ein paar T-Shirts leihen. Bei seiner neuen Klassenkameradin Leonie (Leni Deschner), auf die Alfons ein Auge geworfen hat, kommt er damit nicht gut an. Und der Klassenbully Nico (Ron Antony Renzenbrink) und Klassenlehrer Herr Flickendorf (Thorsten Merten) haben Alfons sowieso auf dem Kieker. Ob das gut geht?

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Drei Kinderbücher über den Pechvogel Alfons Zitterbacke hat der ostdeutsche Autor Gerhard Holtz-Baumert (1927-1996) geschrieben. Noch zu DDR-Zeiten sind ein Spielfilm und eine sechsteilige Fernsehserie entstanden. Vor drei Jahren belebte der Regisseur Mark Schlichter die Kultfigur in seinem Kinofilm "Alfons Zitterbacke – Das Chaos ist zurück" (2019) wieder. In dessen Fortsetzung sind fast alle aus dem ersten Teil dabei, aber auch ein paar neue Gesichter zu sehen.

Auf seine Mutter Louise (Alexandra Maria Lara) und seine besten Freunde Benni (Leopold Ferdinand Schill) und Emilia (Lisa Moell) kann Alfons auch diesmal zählen. Und leider haben auch der Klassenbully Nico (Ron Antony Renzenbrink) und seine zwei Kumpane Frodo (Arved Kuhnhardt) und Bodo (Jonas Heinrich) das Mobbing nicht eingestellt. Derweil wartet Lehrer Flickendorf (Thorsten Merten) wie gewohnt nur darauf, dass Alfons in ein Fettnäpfchen tritt, um ihn von der Klassenfahrt wieder nach Hause schicken zu können. Zum Glück gibt es aber auch ein paar neue Figuren, die Alfons das Leben erleichtern.

Zu Hause hat er eine neue Vaterfigur, in der Schule eine neue Klassenkameradin und eine neue Respektsperson. Seine Mutter hat ihren Mann in die Wüste geschickt und einen neuen Lebensgefährten. Devid Striesow, der als Paul Zitterbacke seinen Sohn im ersten Teil mit antiquierten Erziehungsmethoden triezte, wurde im zweiten Teil durch Sam Riley ersetzt. Dessen Figur Jack kommt zwar nur kurz vor, ist aber ähnlich chaotisch wie Alfons. Ein Pechvogel ist denn auch Alfons' neue Mitschülerin Leonie (Leni Deschner), was er und das Kinopublikum aber erst spät mitbekommen, weil Alfons' eigene Tollpatschigkeit Leonies Fehltritte überstrahlt. Ganz anders ist Alfons' neue Lehrerin Frau Hoffmann (Haley Louise Jones), die ihren Schülern Selbstvertrauen vermittelt und damit einen Gegenpol zum stets miesepetrigen Flickendorf bildet. Die größte Veränderung ist aber die Hauptrolle selbst. Denn die spielt nicht mehr Tilman Döbler, sondern Luis Vorbach, der seine Sache gut macht.

Regisseur Mark Schlichter hat das Filmemachen nicht verlernt. Auch der zweite Teil ist ein schwungvoller Spaß mit jeder Menge Slapstickeinlagen. Denn während der Klassenfahrt spielen die Mädchen und Jungs einander einige Streiche, und Alfons lässt wie gewohnt kein Fettnäpfchen aus. Gelächter ist also garantiert. Was der Fortsetzung jedoch ein wenig abgeht, ist die im ersten Film gezeigte Fantasie. Zwar tagträumt Alfons auch diesmal, allerdings nicht mehr davon, ein berühmter Astronaut zu werden, sondern Leonie durch seine Heldentaten zu beeindrucken.

Das Erfinden und Experimentieren, das Alfons im ersten Teil zu einem positiv verrückten und ungemein charmanten Außenseiter machte, scheint er mit dem Eintritt in die Pubertät hinter sich gelassen zu haben. Im zweiten Teil, in dem die erste große Liebe und der richtige Umgang mit ihr im Fokus steht, hat Alfons keinen Plan, was die Zukunft für ihn bringen soll. Aus dem aufgeweckten und stets glänzend aufgelegten Träumer ist ein verunsicherter Teenager geworden. So geht es den meisten Jugendlichen, insofern bietet dieser Film ein realistisches Bild. Es nimmt der Hauptfigur aber auch viel von ihrem Charme.

Apropos Fokus: Auch der geht dem Film immer wieder verloren. Für das Drehbuch zeichnen erneut John Chambers und Mark Schlichter verantwortlich. Co-Autorin Anja Flade schrieb dieses Mal allerdings nicht mehr mit. Dass die Handlung so häufig ihren Schauplatz wechselt, ist eine der großen Schwächen. Nötig wäre das nicht gewesen, und es wirkt konstruiert – so, als hätten die Filmemacher versucht, durch die Ortswechsel möglichst viele atemberaubende Szenerien unterzubekommen. Der Handlung tun sie damit keinen Gefallen. Etwas weniger Hin und Her wäre besser gewesen.

Fazit: Auch Mark Schlichters Fortsetzung seiner Neuverfilmung eines Kinderbuchklassikers ist ein großer und warmherziger Spaß. Gut gespielt und inszeniert, garantieren die gelungenen Slapstickeinlagen Gelächter. Im Vergleich zum ersten Teil geht dem zweiten jedoch die Fantasie ab. Die Hauptfigur ist nun älter und mit der Pubertät scheint der Ernst des Lebens Einzug zu halten. Das ist zwar realistisch, nimmt der Figur und dem Film aber auch viel vom zuvor gezeigten Charme.




FBW-Bewertung zu "Alfons Zitterbacke - Endlich Klassenfahrt!"Jurybegründung anzeigen

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Besetzung & Crew von "Alfons Zitterbacke - Endlich Klassenfahrt!"

Land: Deutschland
Jahr: 2022
Genre: Kinderfilm
Länge: 91 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 07.07.2022
Regie: Mark Schlichter
Darsteller: Leni Deschner, Jonas Heinrich, Haley Louise Jones, Dennis Kharazmi, Ole Koehler
Kamera: Christoph Iwanow, Conrad Lobst
Verleih: X Verleih

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