The Innocents (2022)
De uskyldige
Norwegischer Horrorthriller über vier Kinder mit besonderen Fähigkeiten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die neunjährige Ida (Rakel Lenora Fløttum) zieht mit den Eltern und der älteren Schwester Anna (Alva Brynsmo Ramstad) in eine Hochhaussiedlung am Rande einer norwegischen Stadt. Ida ist eifersüchtig auf Anna, die als Autistin nicht sprechen kann und von der Mutter mehr Aufmerksamkeit bekommt. Heimlich kneift sie Anna. Draußen vor dem Block lernt Ida den Jungen Ben (Sam Ashraf) kennen, mit dem sie zum Spaß in Ameisenhaufen tritt. Ben besitzt die Fähigkeit, Dinge mit Willenskraft zu bewegen. Wegen seiner aggressiven Mutter hat er auch eine Menge Wut im Bauch.
Mit Anna freundet sich auf dem Spielplatz das Mädchen Aisha (Mina Yasmin Bremseth Asheim) an. Aisha, deren Mutter immer so traurig ist, hat die Fähigkeit, die Gedanken anderer zu hören. Von ihr ermutigt, fängt Anna zu sprechen an. Auch Anna hat, wie Ida erkennt, magische Begabung. Ida fängt an, die Schwester mehr zu achten. Die Freundschaft der Kinder aber währt nicht lange: Ben reagiert gewalttätig, als er sich bei einem Spiel verspottet fühlt, und Anna stellt sich ihm in den Weg. Als bald darauf in der Siedlung ein Jugendlicher zu Tode kommt, ahnen die Kinder, wer dahintersteckt. Sie bekommen Angst um ihr Leben.
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Filmkritik
Was machen Kinder, wenn sie unbeobachtet sind? Das wüssten Erwachsene nur allzu gerne. Die heimliche Angst, dass die lieben Kleinen gar nicht so unschuldig und reinen Herzens sein könnten, inspiriert das Horrorfilmgenre immer wieder aufs Neue. Der norwegische Regisseur und Drehbuchautor Eskil Vogt ("Blind") spielt in seinem Horrorthriller auch mit diesen Ängsten vor Kindern als Wesen, welche von volljährigen Menschen nie ganz verstanden und durchschaut werden können. Aber was die Geschichte in erster Linie so faszinierend und einzigartig macht, ist die Intensität, mit der sie die kindliche Erfahrungswelt auf die Leinwand holt. Darin erinnert sie an Filme von Céline Sciamma ("Tomboy"). Die unheimliche Stimmung baut sich schleichend auf, während man mit den einzelnen Kindercharakteren mitfiebert, die einem mit ihren Gefühlen und Nöten ans Herz wachsen.
Erwachsene kommen in dieser Geschichte zwar vor, aber sie haben nie auch nur eine Ahnung von dem Abenteuer, das die Kinder erleben. Wenn Anna, Ben, Aisha und später ein wenig auch Ida ihre magischen Fähigkeiten entfalten, wirkt dieses mystische, übersinnliche Element überhaupt nicht aufgesetzt oder unglaubwürdig. Als Publikum nimmt man es als gegeben hin, weil die kindliche Perspektive die Erzählung bestimmt und aus dieser Sicht ist vieles unerklärlich, gewaltig – eben magisch. Ida experimentiert mit ihrer Kraft, Gutes oder Böses zu tun und fühlt sich hin- und hergerissen zwischen dem einfühlsamen, hilfsbereiten Duo Anna und Aisha sowie ihrem Freund Ben, der seine gewalttätigen Impulse irgendwann nicht mehr steuern kann oder will. Aber auch Ben ist nicht ohne Grund oder etwa weil er vom Teufel besessen wäre, so geworden wie er ist. Was ihn so verformt hat, sind die Konflikte mit seiner Mutter und der Mangel an Liebe.
Die vier Kinder haben alle ihr Päckchen an seelischen Nöten zu tragen in diesem Wohnblockviertel, das sie in die Isolation mit einer Kleinfamilie oder einer überforderten Alleinerziehenden zwingt. Wenn sie in diesen Sommerferien für ein paar Stunden am Tag draußen zusammenkommen, scheinen ihnen Flügel zu wachsen. Die hohen Blocks liegen direkt neben einem Waldgebiet, Moderne trifft auf Wildnis, zivilisatorische Ödnis, in der Erwachsene angsteinflößende Treppenhäuser und Kellergänge errichtet haben, auf die Archaik der ungezähmten Natur. In der Not werden sich die Kinder auf ihren inneren Kompass verlassen müssen. Das Publikum aber erlebt, wie ihm sein Wunsch, dass sie alle gerettet werden können, ungerührt in der Luft zerrissen wird.
Fazit: Vier Kinder in einer norwegischen Hochhaussiedlung stehen im Mittelpunkt dieses originellen Horrorthrillers von Eskil Vogt. Die Kinder, die telepathische und telekinetische Kräfte an sich entdecken, wirken sehr glaubhaft und stets realitätsnah. Denn Vogt gelingt es, tief in die kindliche Erlebniswelt einzutauchen, zu der Erwachsene keinen Zugang haben. Aus dieser Perspektive entwickelt der mit Magie versetzte Kampf um Leben und Tod seine intensive Spannung.
Erwachsene kommen in dieser Geschichte zwar vor, aber sie haben nie auch nur eine Ahnung von dem Abenteuer, das die Kinder erleben. Wenn Anna, Ben, Aisha und später ein wenig auch Ida ihre magischen Fähigkeiten entfalten, wirkt dieses mystische, übersinnliche Element überhaupt nicht aufgesetzt oder unglaubwürdig. Als Publikum nimmt man es als gegeben hin, weil die kindliche Perspektive die Erzählung bestimmt und aus dieser Sicht ist vieles unerklärlich, gewaltig – eben magisch. Ida experimentiert mit ihrer Kraft, Gutes oder Böses zu tun und fühlt sich hin- und hergerissen zwischen dem einfühlsamen, hilfsbereiten Duo Anna und Aisha sowie ihrem Freund Ben, der seine gewalttätigen Impulse irgendwann nicht mehr steuern kann oder will. Aber auch Ben ist nicht ohne Grund oder etwa weil er vom Teufel besessen wäre, so geworden wie er ist. Was ihn so verformt hat, sind die Konflikte mit seiner Mutter und der Mangel an Liebe.
Die vier Kinder haben alle ihr Päckchen an seelischen Nöten zu tragen in diesem Wohnblockviertel, das sie in die Isolation mit einer Kleinfamilie oder einer überforderten Alleinerziehenden zwingt. Wenn sie in diesen Sommerferien für ein paar Stunden am Tag draußen zusammenkommen, scheinen ihnen Flügel zu wachsen. Die hohen Blocks liegen direkt neben einem Waldgebiet, Moderne trifft auf Wildnis, zivilisatorische Ödnis, in der Erwachsene angsteinflößende Treppenhäuser und Kellergänge errichtet haben, auf die Archaik der ungezähmten Natur. In der Not werden sich die Kinder auf ihren inneren Kompass verlassen müssen. Das Publikum aber erlebt, wie ihm sein Wunsch, dass sie alle gerettet werden können, ungerührt in der Luft zerrissen wird.
Fazit: Vier Kinder in einer norwegischen Hochhaussiedlung stehen im Mittelpunkt dieses originellen Horrorthrillers von Eskil Vogt. Die Kinder, die telepathische und telekinetische Kräfte an sich entdecken, wirken sehr glaubhaft und stets realitätsnah. Denn Vogt gelingt es, tief in die kindliche Erlebniswelt einzutauchen, zu der Erwachsene keinen Zugang haben. Aus dieser Perspektive entwickelt der mit Magie versetzte Kampf um Leben und Tod seine intensive Spannung.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "The Innocents"
Land: Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Frankreich, GroßbritannienJahr: 2022
Genre: Thriller, Drama, Horror, Mystery
Originaltitel: De uskyldige
Länge: 117 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 14.04.2022
Regie: Eskil Vogt
Darsteller: Rakel Lenora Fløttum als Ida, Alva Brynsmo Ramstad als Anna, Sam Ashraf als Ben, Mina Yasmin Bremseth Asheim als Aisha, Ellen Dorrit Petersen als Ida og Annas mor
Kamera: Sturla Brandth Grøvlen
Verleih: Capelight Pictures
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