The Outfit - Verbrechen nach Maß (2022)
The Outfit
Krimi-Drama über einen Herren-Schneider, der sich plötzlich in Chicago wiederfindet und edle Anzüge für Gangster und Kriminelle herstellt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Leonard (Mark Rylance) ist ein angesehener englischer Schneider, der Anzüge auf Londons bekannter Savile Row gemacht hat. Die Straße ist weltberühmt für die Vielzahl an Geschäften für Herren-Maßanzüge und Leonard arbeitete dort sehr lange für einige der wohlhabenden Kunden der Stadt. Doch nach einer persönlichen Tragödie findet er sich plötzlich in der US-Metropole Chicago wider. Dort führt er nun eine kleine Schneiderei in einem eher düsteren, von zwielichtigen Gestalten bewohnten Teil der Stadt. Von nun an stellt er seine Kleidung nicht mehr für die reiche Oberschicht Londons her, sondern für die einzigen Menschen in der rauen Gegend, die sie sich diese Kleidung finanziell auch leisten können: mächtige Bandenchefs und Familien von dubiosen Gangstern.
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Filmkritik
"The Outfit" ist das Regiedebüt des Schriftstellers Graham Moore, der 2010 mit seinem Roman "The Sherlockian" einen großen Erfolg feierte und damit auf der Bestsellerliste der New York Times landete. Moore war zu diesem Zeitpunkt erst 28 Jahre alt. Vier Jahre später erhielt er für sein Drehbuch zum Drama "The Imitation Game" einen Oscar. "The Outfit" entstand ab Frühjahr 2021 in London.
Moore entführt den Zuschauer in eine heruntergekommene, dunkle Welt voller obskurer Figuren und böser Jungs, denen Blut an den Händen klebt – die aber dennoch einen Sinn für edle, erlesene Kleidung haben. Und genau hier kommt der Schneider Leonard ins Spiel, der unfreiwillig in die kriminellen Machenschaften eines Netzwerks gerät. Und damit mitten in die Schusslinie. Moore hat ein Händchen für ein ausgeklügeltes, stimmiges Set-Design und optisch gefällt "The Outfit" aufgrund seiner durchgehend unheilvollen, bedrückend-schauerlichen Bildsprache. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass viele Szenen im Dunklen bzw. nachts und im spärlich ausgeleuchteten Atelier von Leonard spielen.
Dieser wird von Oscar-Gewinner Mark Rylance mit gewohnter Ausdruckskraft und beachtlicher Leinwandpräsenz verkörpert. Der Protagonist ist dabei durchaus eine ambivalente Figur, auch schon zu Beginn. Er weiß genau, dass einige Kunden in illegale Geschäfte verwickelt sind. Doch er will – zunächst – keine Fragen stellen und einfach nur seinen Job machen. "Wenn alle unsere Kunden Engel wären, hätten wir keine Kundschaft mehr", bringt er es in einer Szene auf den Punkt. Als er jedoch immer tiefer hineingezogen wird in den Sumpf aus Verbrechen und Gewalt entgleitet ihm allmählich sein Leben.
Rylance trägt diese physische und emotionale Höllenfahrt mit einer beachtlichen, wahrlich glaubhaften Performance. Diese, zwischen Panik und Hilflosigkeit aufgeladene Atmosphäre ist eine große Stärke des Films und manifestiert sich oft in der Mimik und im Gesichtsausdruck Leonards. "The Outfit" kommt ohne große inhaltliche Abschweifungen und unnötigen Storyballast aus, was jedoch auch dazu führt, dass die simple, überschaubare Handlung spätestens im letzten Drittel an Zugkraft verliert.
Deuten sich dann aber doch mal inhaltliche Nebenschauplätze und Seitenstränge an, dann bleiben diese meist ziemlich einfallslos und laufen ins Leere. Und die Tatsache, dass der Film so sehr auf Rylance und seine Figur zugeschnitten ist sorgt dafür, dass die übrigen Charaktere enttäuschend blass und wenig ausgearbeitet bleiben.
Fazit: Eine intensive, große Nähe zur Hauptfigur, stimmige Kulissen und ein famoser Hauptdarsteller stehen einer eindimensionalen Figurenzeichnung und einem unausgereiften Schlussdrittel gegenüber.
Moore entführt den Zuschauer in eine heruntergekommene, dunkle Welt voller obskurer Figuren und böser Jungs, denen Blut an den Händen klebt – die aber dennoch einen Sinn für edle, erlesene Kleidung haben. Und genau hier kommt der Schneider Leonard ins Spiel, der unfreiwillig in die kriminellen Machenschaften eines Netzwerks gerät. Und damit mitten in die Schusslinie. Moore hat ein Händchen für ein ausgeklügeltes, stimmiges Set-Design und optisch gefällt "The Outfit" aufgrund seiner durchgehend unheilvollen, bedrückend-schauerlichen Bildsprache. Dies ist auch der Tatsache geschuldet, dass viele Szenen im Dunklen bzw. nachts und im spärlich ausgeleuchteten Atelier von Leonard spielen.
Dieser wird von Oscar-Gewinner Mark Rylance mit gewohnter Ausdruckskraft und beachtlicher Leinwandpräsenz verkörpert. Der Protagonist ist dabei durchaus eine ambivalente Figur, auch schon zu Beginn. Er weiß genau, dass einige Kunden in illegale Geschäfte verwickelt sind. Doch er will – zunächst – keine Fragen stellen und einfach nur seinen Job machen. "Wenn alle unsere Kunden Engel wären, hätten wir keine Kundschaft mehr", bringt er es in einer Szene auf den Punkt. Als er jedoch immer tiefer hineingezogen wird in den Sumpf aus Verbrechen und Gewalt entgleitet ihm allmählich sein Leben.
Rylance trägt diese physische und emotionale Höllenfahrt mit einer beachtlichen, wahrlich glaubhaften Performance. Diese, zwischen Panik und Hilflosigkeit aufgeladene Atmosphäre ist eine große Stärke des Films und manifestiert sich oft in der Mimik und im Gesichtsausdruck Leonards. "The Outfit" kommt ohne große inhaltliche Abschweifungen und unnötigen Storyballast aus, was jedoch auch dazu führt, dass die simple, überschaubare Handlung spätestens im letzten Drittel an Zugkraft verliert.
Deuten sich dann aber doch mal inhaltliche Nebenschauplätze und Seitenstränge an, dann bleiben diese meist ziemlich einfallslos und laufen ins Leere. Und die Tatsache, dass der Film so sehr auf Rylance und seine Figur zugeschnitten ist sorgt dafür, dass die übrigen Charaktere enttäuschend blass und wenig ausgearbeitet bleiben.
Fazit: Eine intensive, große Nähe zur Hauptfigur, stimmige Kulissen und ein famoser Hauptdarsteller stehen einer eindimensionalen Figurenzeichnung und einem unausgereiften Schlussdrittel gegenüber.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "The Outfit - Verbrechen nach Maß"Jurybegründung anzeigen
Mit großer Zähigkeit und noch mehr handwerklichem Können hat sich Leonard Burling in der berühmten Londoner Savile Row einen großen Namen als Maßschneider erworben. Im Zweiten Weltkrieg hat er sein renommiertes Modegeschäft verloren und wanderte in [...mehr]TrailerAlle "The Outfit - Verbrechen nach Maß"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "The Outfit - Verbrechen nach Maß"
Land: USAJahr: 2022
Genre: Drama, Krimi
Originaltitel: The Outfit
Länge: 105 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 02.06.2022
Regie: Graham Moore
Darsteller: Mark Rylance als Leonard, Zoey Deutch als Mable, Dylan O'Brien als Richie, Johnny Flynn als Francis, Nikki Amuka-Bird als Violet
Kamera: Dick Pope
Verleih: Universal Pictures International
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