Die Eiche - Mein Zuhause (2022)
Le chéne
Französischer Dokumentarfilm über eine Eiche und die mit ihr verbundene Tierwelt des Waldes.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 18 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Auch ein majestätischer Baum entstand einmal aus einem Keim. Bei der Stieleiche im Zentrum dieses Dokumentarfilms muss das um das Jahr 1810 herum gewesen sein. Eichen sind die größten Bäume in Wäldern der nördlichen Halbkugel, viele sprechen auch von der Eiche als "Königin der Bäume". Das hier beobachtete Exemplar mit den ausladenden Ästen erweist sich als ein regelrechtes Ökosystem für verschiedenste Tiere, die bei ihm Nahrung und Unterschlupf finden. Da gibt es unter anderem den kleinen Rüsselkäfer, die Feldmaus, das Eichhörnchen, die Eichelhäher. Aber auch Wildschweine und Hirsche werden von den Eicheln angelockt. Im Lauf der vier Jahreszeiten haben die Tiere viele Aufgaben zu bewältigen: Sie müssen Vorräte sammeln, tierischen Angreifern und Gefahren wie einem Gewitter entkommen, den Nachwuchs füttern. Im Schatten des Baumes und in seiner Krone spielen sich zahlreiche Abenteuer und auch wahre Dramen ab.
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Filmkritik
Der Naturfilm gehört zu den beliebtesten Gattungen des Dokumentarischen. Mit fortschrittlicher Aufnahmetechnik ermöglicht er seinem Publikum immer wieder spektakuläre Entdeckungen der Tierwelt und unberührt wirkender Landschaften. Unvergesslich ist beispielsweise die Begleitung des Vogelflugs in "Nomaden der Lüfte - Das Geheimnis der Zugvögel" aus dem Jahr 2001. Für die Kamera zuständig war dort auch Laurent Charbonnier ("Animals in Love - Tierisch verliebt"). Mit seinem Co-Regisseur Michel Seydoux beschränkt sich Charbonnier nun auf die Beobachtung eines Baumes und seines unmittelbaren Umfelds. Das französische Werk beweist, dass die Schauplätze im Naturfilm nicht immer exotisch und vielfältig oder großflächig sein müssen, um das Kinopublikum zu faszinieren.
Es gibt keinen gesprochenen Kommentar, der die Geräusche und Stimmen der Natur unterbricht. Auch schriftliche Erklärungen fehlen bis kurz vor dem Schluss, wenn Stichworte zum Baum und die Namen der Tiere aufgelistet werden. In jahreszeitliche Kapitel unterteilt, bieten die technisch brillanten Aufnahmen immer wieder kleine Sensationen, ohne den friedlichen Gesamteindruck zu schmälern. Die kleinen Rüsselkäfer, die wie panzerartige Wesen aus der Urzeit anmuten, werden bei der Paarung beobachtet und beim Ansaugen einer Eichel. Sogar ins Innere der Eichel blickt die Kamera und sie zeigt, wie sich eine Raupe aus ihr herausdrückt. Auf dem Baum tummeln sich die schnarrenden Eichelhäher – eine weitere spektakuläre Aufnahme folgt dem Flug eines Exemplars, das von einem Habicht quer durch den Wald gejagt wird. Man merkt, dass manches verdichtet und gerafft sein muss, aus möglicherweise verschiedenen Einzelaufnahmen zu verschiedenen Zeiten.
Dramatisch kann schon ein Gewitter wirken, das Tierwohnungen flutet und das Gefieder der Eichelhäher klatschnass macht. Die Kamera blickt auch in die Höhlengänge der Feldmäuse, zeigt, wie sie schlafend ein Knäuel aus Leibern bilden. Im Frühling darf das Konzert der Singvögel nicht fehlen. Manchmal gibt es auch menschengemachte Musik, um beispielsweise eine Montage über die Fütterung des Nachwuchses zu begleiten. Die beeindruckendsten Aufnahmen gelten nicht den großen, sondern den kleinen Tieren, von der Maus bis zur Käferlarve. Dieser schöne Film bleibt bis zur letzten Minute kurzweilig, informativ und stimmungsvoll.
Fazit: Der französische Dokumentarfilm von Laurent Charbonnier und Michel Seydoux beweist mit seinen Beobachtungen des Lebens auf einer großen Eiche und in ihrem Umkreis, dass ein Naturfilm auch ohne exotische Schauplätze beeindrucken kann. Im Zentrum stehen weniger die großen Waldtiere, als die Eichelhäher, Eichhörnchen, Feldmäuse und Rüsselkäfer. Die im Jahreskreislauf gefilmten Szenen bleiben unkommentiert und bieten zum Teil spektakuläre Einblicke in die Ruheplätze und die alltäglichen Dramen der Tierwelt. Dabei drängt sich das Sensationelle nie in den Vordergrund und die Atmosphäre bleibt von der wohltuenden Ruhe und Lebendigkeit des Waldes erfüllt.
Es gibt keinen gesprochenen Kommentar, der die Geräusche und Stimmen der Natur unterbricht. Auch schriftliche Erklärungen fehlen bis kurz vor dem Schluss, wenn Stichworte zum Baum und die Namen der Tiere aufgelistet werden. In jahreszeitliche Kapitel unterteilt, bieten die technisch brillanten Aufnahmen immer wieder kleine Sensationen, ohne den friedlichen Gesamteindruck zu schmälern. Die kleinen Rüsselkäfer, die wie panzerartige Wesen aus der Urzeit anmuten, werden bei der Paarung beobachtet und beim Ansaugen einer Eichel. Sogar ins Innere der Eichel blickt die Kamera und sie zeigt, wie sich eine Raupe aus ihr herausdrückt. Auf dem Baum tummeln sich die schnarrenden Eichelhäher – eine weitere spektakuläre Aufnahme folgt dem Flug eines Exemplars, das von einem Habicht quer durch den Wald gejagt wird. Man merkt, dass manches verdichtet und gerafft sein muss, aus möglicherweise verschiedenen Einzelaufnahmen zu verschiedenen Zeiten.
Dramatisch kann schon ein Gewitter wirken, das Tierwohnungen flutet und das Gefieder der Eichelhäher klatschnass macht. Die Kamera blickt auch in die Höhlengänge der Feldmäuse, zeigt, wie sie schlafend ein Knäuel aus Leibern bilden. Im Frühling darf das Konzert der Singvögel nicht fehlen. Manchmal gibt es auch menschengemachte Musik, um beispielsweise eine Montage über die Fütterung des Nachwuchses zu begleiten. Die beeindruckendsten Aufnahmen gelten nicht den großen, sondern den kleinen Tieren, von der Maus bis zur Käferlarve. Dieser schöne Film bleibt bis zur letzten Minute kurzweilig, informativ und stimmungsvoll.
Fazit: Der französische Dokumentarfilm von Laurent Charbonnier und Michel Seydoux beweist mit seinen Beobachtungen des Lebens auf einer großen Eiche und in ihrem Umkreis, dass ein Naturfilm auch ohne exotische Schauplätze beeindrucken kann. Im Zentrum stehen weniger die großen Waldtiere, als die Eichelhäher, Eichhörnchen, Feldmäuse und Rüsselkäfer. Die im Jahreskreislauf gefilmten Szenen bleiben unkommentiert und bieten zum Teil spektakuläre Einblicke in die Ruheplätze und die alltäglichen Dramen der Tierwelt. Dabei drängt sich das Sensationelle nie in den Vordergrund und die Atmosphäre bleibt von der wohltuenden Ruhe und Lebendigkeit des Waldes erfüllt.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Die Eiche - Mein Zuhause"
Land: FrankreichJahr: 2022
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Le chéne
Länge: 80 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 09.03.2023
Regie: Laurent Charbonnier, Michel Seydoux
Verleih: X Verleih