Noch einmal, June (2021)
June Again
Spielfilm über eine Altenheimbewohnerin, die aus der Demenz erwacht und schockiert entdeckt, was aus ihren Kindern und ihrer Firma geworden ist.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Seit fünf Jahren lebt June Wilton (Noni Hazlehurst) in der Demenzabteilung eines Altenheims. Doch eines Tages staunt ihr Arzt nicht schlecht: Sie kann die Gedächtnis- und Sprachaufgaben lösen, bei denen sie sonst immer versagt. Und sie verlangt kategorisch, nach Hause zu gehen. Zwar warnt sie der Arzt, die neue geistige Klarheit werde wohl nur von kurzer Dauer sein, doch June steigt ins Taxi und lässt sich bei ihrem Haus absetzen. Zu ihrem Entsetzen stellt sie fest, dass es an eine andere Familie verkauft wurde.
Junes Tochter Ginny (Claudia Karvan) eilt herbei, um die Mutter zurück ins Heim zu bringen. Doch June ist wieder die energische Matriarchin, die sie früher war, und fährt sofort zu ihrem Sohn Devon (Stephen Curry). Ungläubig vernimmt sie, dass er längst geschieden ist von der Frau, die June so gern mochte, und dass er sein Architekturstudium abgebrochen hat. Nun verliert er auch noch den Job in einem Copyshop, den June sowieso für unwürdig hält.
Als nächstes fährt June in die Tapetenmanufaktur, die sie einst leitete. Die Firma steht kurz vor der Abwicklung. Ginny möchte lieber Teller designen, als Tapeten, aber davon will June nichts wissen. Außerdem besteht sie auf einem Familientreffen, damit sich Ginny und Devon wieder vertragen und der Sohn mit seiner Ex-Frau zusammenkommt. Aber die Kinder sind nicht mehr bereit, nach der Pfeife der Mutter zu tanzen.
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Filmkritik
Das australische Drama des Regisseurs und Drehbuchautors JJ Winlove folgt auf humorvolle Weise einem ungewöhnlichen Gedanken. Was wäre, wenn eine an Demenz leidende Heimbewohnerin zumindest vorübergehend wieder klar im Kopf wird und überraschend ins Leben ihrer erwachsenen Kinder tritt? Für alte und neue Konflikte ist in dieser Familie, in der die Rollen wieder sortiert werden müssen, jedenfalls gesorgt. Die Dramödie erweist sich als unterhaltsam und gemütvoll, bleibt aber dennoch realitätsnah. Die australische Schauspielerin Noni Hazlehurst prägt in der Titelrolle den Film mit ihrer kraftvollen Darstellung einer durchaus anstrengenden Familienmatriarchin.
Es ist der Albtraum jedes alten Menschen: Die Kinder verkaufen das Haus, ruinieren die Firma, entzweien sich und treten unglücklich auf der Stelle. Nach langer Abwesenheit ist June auf einmal wieder da, um die Dinge zu richten, und sie weiß genau, wie. Es dauert eine Weile, bis die resolute, fähige Frau begreift, dass sie ihre längst erwachsenen Kinder zu lange bevormundet hat. Junes Überzeugung, dass Tochter Ginny und Sohn Devon ihre Unterstützung brauchen, ist deswegen aber nicht völlig falsch. Die Liebe und Hilfe einer Mutter kann viel bewirken, nur müssen June, Ginny und Devon herausfinden, ob eine neue, positivere Annäherung möglich ist. Das gemeinsame Abenteuer, eine verkaufte Kommode wieder aufzutreiben und dafür heimlich ins Haus ihres Besitzers einzudringen, schweißt die Familie wieder zusammen. Die Kinder werden zu Komplizen der Mutter und erfahren, dass sie eine geheime Beziehung hatte.
Was es mit diesem Geliebten auf sich hat, der durch Junes Erinnerungen geistert und auch in ihrem Zimmer im Altenheim aufkreuzt, erklärt der Film nicht lückenlos. So entsteht vor allem anfangs und auch am Schluss der Eindruck, dass man als Publikum ins Junes Fantasiewelt eintaucht, in der Unordnung herrscht, sich aber neuer Sinn ergeben kann. Zum realistischen Ton gehört, dass Ginny ihre Mutter sofort ins Heim zurückbringen will, sobald sie verwirrt wirkt. Der Sohn gönnt ihr noch ein paar Sekunden länger am Familientisch. Die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern, zwischen Geschwistern können nerven, manchmal aber auch die Dinge auf wunderbare Weise ins Lot bringen. Der späte Ausflug Junes in das Leben draußen, ins Chaos ihrer Kinder, hat sich jedenfalls für die Familie und das Kinopublikum gelohnt.
Fazit: In dieser australischen Dramödie des Regisseurs und Drehbuchautors JJ Winlove befreit sich eine alte Frau vorübergehend aus ihrer Demenz. Voller Tatendrang kehrt sie in ihr altes Leben und das ihrer erwachsenen Kinder zurück, nur um entsetzt festzustellen, dass sich die Dinge nicht wie gewünscht entwickelt haben. Die Hauptdarstellerin Noni Hazlehurst verleiht der Titelfigur, die ihre Familie gern bevormundet, nicht nur Schwung, sondern auch eine sympathische, humorvolle Ausstrahlung. Wie sich die Matriarchin und ihre Kinder zusammenraufen, erzählt der gemütvolle Film unterhaltsam und realitätsnah.
Es ist der Albtraum jedes alten Menschen: Die Kinder verkaufen das Haus, ruinieren die Firma, entzweien sich und treten unglücklich auf der Stelle. Nach langer Abwesenheit ist June auf einmal wieder da, um die Dinge zu richten, und sie weiß genau, wie. Es dauert eine Weile, bis die resolute, fähige Frau begreift, dass sie ihre längst erwachsenen Kinder zu lange bevormundet hat. Junes Überzeugung, dass Tochter Ginny und Sohn Devon ihre Unterstützung brauchen, ist deswegen aber nicht völlig falsch. Die Liebe und Hilfe einer Mutter kann viel bewirken, nur müssen June, Ginny und Devon herausfinden, ob eine neue, positivere Annäherung möglich ist. Das gemeinsame Abenteuer, eine verkaufte Kommode wieder aufzutreiben und dafür heimlich ins Haus ihres Besitzers einzudringen, schweißt die Familie wieder zusammen. Die Kinder werden zu Komplizen der Mutter und erfahren, dass sie eine geheime Beziehung hatte.
Was es mit diesem Geliebten auf sich hat, der durch Junes Erinnerungen geistert und auch in ihrem Zimmer im Altenheim aufkreuzt, erklärt der Film nicht lückenlos. So entsteht vor allem anfangs und auch am Schluss der Eindruck, dass man als Publikum ins Junes Fantasiewelt eintaucht, in der Unordnung herrscht, sich aber neuer Sinn ergeben kann. Zum realistischen Ton gehört, dass Ginny ihre Mutter sofort ins Heim zurückbringen will, sobald sie verwirrt wirkt. Der Sohn gönnt ihr noch ein paar Sekunden länger am Familientisch. Die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern, zwischen Geschwistern können nerven, manchmal aber auch die Dinge auf wunderbare Weise ins Lot bringen. Der späte Ausflug Junes in das Leben draußen, ins Chaos ihrer Kinder, hat sich jedenfalls für die Familie und das Kinopublikum gelohnt.
Fazit: In dieser australischen Dramödie des Regisseurs und Drehbuchautors JJ Winlove befreit sich eine alte Frau vorübergehend aus ihrer Demenz. Voller Tatendrang kehrt sie in ihr altes Leben und das ihrer erwachsenen Kinder zurück, nur um entsetzt festzustellen, dass sich die Dinge nicht wie gewünscht entwickelt haben. Die Hauptdarstellerin Noni Hazlehurst verleiht der Titelfigur, die ihre Familie gern bevormundet, nicht nur Schwung, sondern auch eine sympathische, humorvolle Ausstrahlung. Wie sich die Matriarchin und ihre Kinder zusammenraufen, erzählt der gemütvolle Film unterhaltsam und realitätsnah.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Noch einmal, June"
Land: ÖsterreichJahr: 2021
Genre: Drama
Originaltitel: June Again
Länge: 99 Minuten
Kinostart: 17.02.2022
Regie: JJ Winlove
Darsteller: Noni Hazlehurst, Claudia Karvan, Stephen Curry, Wayne Blair, Nash Edgerton
Kamera: Hugh Miller
Verleih: Happy Entertainment
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