Come on, Come on (2021)
C’mon C’mon
Spielfilm mit Joaquin Phoenix über einen kinderlosen Radiojournalisten, der sich eine Weile um seinen neunjährigen Neffen kümmern muss.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Radiojournalist Johnny (Joaquin Phoenix) reist durch die großen Städte der USA, um Interviews mit Kindern und Jugendlichen über die Zukunft zu führen. Da bittet ihn seine Schwester Viv (Gaby Hoffmann), nach Los Angeles zu kommen und ein paar Tage bei ihrem neunjährigen Sohn Jesse (Woody Norman) zu bleiben. Sie muss sich nämlich in Oakland um ihren psychisch labilen Ex-Mann kümmern, der gerade eine neue Krise durchleidet.
Johnny und Viv, die sich im Laufe der Jahre voneinander entfernt hatten, treten nun in einen regen telefonischen Austausch. Viv gibt Johnny Ratschläge, wie er mit Jesse umgehen soll und erklärt ihm seine Vorlieben. Johnny ist im Umgang mit Kindern nicht geübt und merkt, dass ihn der Neffe ganz schön auf Trab hält und sogar an seine Grenzen bringt. Weil Viv länger fortbleiben muss, nimmt Johnny den Neffen mit auf eine Reise nach New York und New Orleans, weil er die Interviewserie fortsetzen will. Die Reise wird für den Erwachsenen und das Kind zur Selbsterfahrung, die sie verändert und zusammenschweißt.
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Filmkritik
Der amerikanische Independent-Regisseur Mike Mills ("Thumbsucker", "Jahrhundertfrauen") ließ sich zu diesem Spielfilm von Gesprächen mit seinem Sohn inspirieren. Als ihn seine Schwester bittet, vorübergehend seinen Neffen zu betreuen, übernimmt der Radiojournalist Johnny zum ersten Mal die Verantwortung für ein Kind. Der neunjährige Jesse, den er kaum kennt, fordert mit seiner lebhaften Neugier, seiner Altklugheit und seinen Eigenheiten praktisch rund um die Uhr Aufmerksamkeit. Die Reise nach New York und New Orleans wird für den Onkel und seinen Neffen intensiver, als erwartet. In stilvollem Schwarz-Weiß gedreht, steckt die Geschichte voller witziger Momente und nachdenklicher Betrachtungen über das Erwachsensein und das Kindsein.
Wenn Johnny und Jesse etwas verbindet, dann ist es die Einsamkeit. Der Journalist hat sich von seiner Partnerin getrennt und widmet sich als grauhaariger Single ganz seinem Beruf. Abends, wenn er allein in seinem Zimmer sitzt, wird er seine Gedanken über die Gespräche, die er geführt hat, dem Aufnahmegerät anvertrauen. Seine Tage mit dem Neffen gleichen einer emotionalen Achterbahnfahrt und er hinterfragt seine eigene Haltung, seine Reaktionen und Fehler skrupellos. Auch geht es ihm in den Telefonaten mit Viv darum, Jesse besser zu verstehen. Der aufgeweckte Junge ist von seiner Mutter ein wenig verhätschelt worden, wohl in der Absicht, ihn für das Leid zu entschädigen, das die Trennung vom psychisch kranken Vater mit sich brachte.
Jesse kann eine ziemliche Nervensäge sein, ist aber auch blitzgescheit. Was er will, setzt er trickreich durch. Woody Norman spielt ihn mit sichtlicher Freude, wie auch Joaquin Phoenix oft schmunzelt oder lacht. Mit ihren schönen und konflikthaften Momenten plätschert die Beziehung munter dahin. Sie widersetzt sich mit ihrem Hang zu wortreicher Kopflastigkeit jedoch auch den Erwartungen an einen dramatischen Spannungsbogen. Etwas unmotiviert wirken die eingeflochtenen, dokumentarischen Interviews mit Kindern und Jugendlichen. Wenn Jesse den Onkel ab und zu mit "bla, bla, bla" verspottet, könnte er auch ein Stück weit den Filmemacher Mills selbst meinen. Eine Erkenntnis, zu der Johnny kommt, nehmen die Zuschauer*innen jedoch auf alle Fälle mit: Ohne die Begegnung mit Kindern vergisst man leicht, wie intensiv das Leben sein kann.
Fazit: In diesem Spielfilm des Regisseurs und Drehbuchautors Mike Mills spielen Joaquin Phoenix und der junge Woody Norman mit sichtlichem Spaß einen Onkel und seinen neunjährigen Neffen. Weil der Onkel Radio-Interviews mit Kindern und Jugendlichen über die Zukunft führen und zugleich auf seinen Neffen aufpassen muss, nimmt er diesen mit nach New York und New Orleans. Ungeübt im Umgang mit Kindern, gerät der Erwachsene an seine Grenzen und sucht telefonisch Rat bei der Mutter des Jungen. Der entspannt dahinplätschernde Schwarz-Weiß-Film unterhält ein wenig kopflastig mit mal witzigen, mal nachdenklichen Erkenntnissen über das Kindsein und das Erwachsensein.
Wenn Johnny und Jesse etwas verbindet, dann ist es die Einsamkeit. Der Journalist hat sich von seiner Partnerin getrennt und widmet sich als grauhaariger Single ganz seinem Beruf. Abends, wenn er allein in seinem Zimmer sitzt, wird er seine Gedanken über die Gespräche, die er geführt hat, dem Aufnahmegerät anvertrauen. Seine Tage mit dem Neffen gleichen einer emotionalen Achterbahnfahrt und er hinterfragt seine eigene Haltung, seine Reaktionen und Fehler skrupellos. Auch geht es ihm in den Telefonaten mit Viv darum, Jesse besser zu verstehen. Der aufgeweckte Junge ist von seiner Mutter ein wenig verhätschelt worden, wohl in der Absicht, ihn für das Leid zu entschädigen, das die Trennung vom psychisch kranken Vater mit sich brachte.
Jesse kann eine ziemliche Nervensäge sein, ist aber auch blitzgescheit. Was er will, setzt er trickreich durch. Woody Norman spielt ihn mit sichtlicher Freude, wie auch Joaquin Phoenix oft schmunzelt oder lacht. Mit ihren schönen und konflikthaften Momenten plätschert die Beziehung munter dahin. Sie widersetzt sich mit ihrem Hang zu wortreicher Kopflastigkeit jedoch auch den Erwartungen an einen dramatischen Spannungsbogen. Etwas unmotiviert wirken die eingeflochtenen, dokumentarischen Interviews mit Kindern und Jugendlichen. Wenn Jesse den Onkel ab und zu mit "bla, bla, bla" verspottet, könnte er auch ein Stück weit den Filmemacher Mills selbst meinen. Eine Erkenntnis, zu der Johnny kommt, nehmen die Zuschauer*innen jedoch auf alle Fälle mit: Ohne die Begegnung mit Kindern vergisst man leicht, wie intensiv das Leben sein kann.
Fazit: In diesem Spielfilm des Regisseurs und Drehbuchautors Mike Mills spielen Joaquin Phoenix und der junge Woody Norman mit sichtlichem Spaß einen Onkel und seinen neunjährigen Neffen. Weil der Onkel Radio-Interviews mit Kindern und Jugendlichen über die Zukunft führen und zugleich auf seinen Neffen aufpassen muss, nimmt er diesen mit nach New York und New Orleans. Ungeübt im Umgang mit Kindern, gerät der Erwachsene an seine Grenzen und sucht telefonisch Rat bei der Mutter des Jungen. Der entspannt dahinplätschernde Schwarz-Weiß-Film unterhält ein wenig kopflastig mit mal witzigen, mal nachdenklichen Erkenntnissen über das Kindsein und das Erwachsensein.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Come on, Come on"
Land: USAWeitere Titel: Come on Come on
Jahr: 2021
Genre: Drama
Originaltitel: C’mon C’mon
Länge: 108 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 24.03.2022
Regie: Mike Mills
Darsteller: Joaquin Phoenix als Johnny, Gaby Hoffmann als Viv, Woody Norman als Jesse, Scoot McNairy als Paul, Molly Webster als Roxanne
Kamera: Robbie Ryan
Verleih: DCM GmbH
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