Was Tun (2021)
Dokumentarfilm: Ein Regisseur lässt sich von einer kurzen, älteren Filmszene dazu bewegen, nach Bangladesch zu reisen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Im Jahre 2011 interviewte der österreichische Regisseur Michael Glawogger für seinen Dokumentarfilm "Whores' Glory" in Bangladesch eine 15-Jährige. Diese begann jedoch im Laufe des Interviews damit, selbst Fragen zu stellen – zum Beispiel ob es für Frauen keinen anderen Weg als den des Leides gebe.
Der Filmemacher Michael Kranz ist von dieser Szene so ergriffen, dass er den Entschluss fasst, in Bangladesch nach der jungen Frau zu suchen, um ihr zu helfen. Dort angekommen, begibt er sich in das Milieu der Zwangsprostitution.
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Filmkritik
In "Was tun", seinem Abschlussfilm der Hochschule für Fernsehen und Film, schildert der Regisseur Michael Kranz, wie ihn eine kurze Passage aus Michael Glawoggers dokumentarischem Werk "Whores' Glory" (2011) dazu brachte, in Bangladesch nach einer jungen Frau zu suchen, die von Glawogger über ihre Lebensumstände interviewt wurde. Kranz thematisiert damit das Gefühl der Ergriffenheit, das uns allen vertraut sein dürfte, wenn wir im Kino, TV oder Internet mit fernem Leid konfrontiert werden.
Dem titelgebenden Willen, etwas zu tun, geht Kranz dabei ohne Pathos nach. Stets beschreibt er die Zweifel, die er selbst an seiner "Mission" hegt, und das Bewusstsein darüber, wie ein White Savior zu erscheinen, der zur Rettung einer Unterdrückten naht. Der Tonfall des Films ist angenehm nachdenklich und zurückhaltend. Kranz vermeidet eitle und heroische Posen. Ganz offen vermittelt er, selbst nicht genau zu wissen, was er in Bangladesch zu tun vermag. Das Chaos in den Straßen, das ihn dort erwartet, fängt er eindringlich ein. Um die junge Frau aus Glawoggers Film zu finden, muss er sich in das Milieu der Zwangsprostitution begeben.
Hier zeigt "Was tun" unter anderem den ewigen Kreislauf aus Gewalt und Diskriminierung auf: Kranz erfährt, dass Frauen, die aus der Prostitution befreit werden, erneut weggesperrt werden – mit der Begründung, sie vor männlichen Übergriffen zu schützen. Die Gewalt wird letztlich als naturgegeben hingenommen und eine andere Lösung als der Freiheitsentzug gar nicht in Betracht gezogen.
Fazit: Ein bedacht erzählter Dokumentarfilm, der die Reise eines Regisseurs und dessen Wunsch, etwas Hilfreiches zu tun, überzeugend einfängt.
Dem titelgebenden Willen, etwas zu tun, geht Kranz dabei ohne Pathos nach. Stets beschreibt er die Zweifel, die er selbst an seiner "Mission" hegt, und das Bewusstsein darüber, wie ein White Savior zu erscheinen, der zur Rettung einer Unterdrückten naht. Der Tonfall des Films ist angenehm nachdenklich und zurückhaltend. Kranz vermeidet eitle und heroische Posen. Ganz offen vermittelt er, selbst nicht genau zu wissen, was er in Bangladesch zu tun vermag. Das Chaos in den Straßen, das ihn dort erwartet, fängt er eindringlich ein. Um die junge Frau aus Glawoggers Film zu finden, muss er sich in das Milieu der Zwangsprostitution begeben.
Hier zeigt "Was tun" unter anderem den ewigen Kreislauf aus Gewalt und Diskriminierung auf: Kranz erfährt, dass Frauen, die aus der Prostitution befreit werden, erneut weggesperrt werden – mit der Begründung, sie vor männlichen Übergriffen zu schützen. Die Gewalt wird letztlich als naturgegeben hingenommen und eine andere Lösung als der Freiheitsentzug gar nicht in Betracht gezogen.
Fazit: Ein bedacht erzählter Dokumentarfilm, der die Reise eines Regisseurs und dessen Wunsch, etwas Hilfreiches zu tun, überzeugend einfängt.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Was Tun"
Land: DeutschlandJahr: 2021
Genre: Dokumentation
Länge: 72 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 03.03.2022
Regie: Michael Kranz
Kamera: Vedanth Bharadwaj
Verleih: Filmperlen
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