Bad Tales - Es war einmal ein Traum (2021)
Favolacce
Drama: In einer Vorstadt von Rom erlebt eine Gruppe von Menschen einen Sommer mit finsterem Ende.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Die Familien Placido und Rosa leben in einer Reihenhaussiedlung außerhalb der italienischen Hauptstadt. Pietro Rosa (Max Malatesta) arbeitet in der Herstellung von Hygieneartikeln und legt großen Wert darauf, dass seine Kinder gute Noten in der Schule bekommen. Bruno Placido (Elio Germano) ist wiederum seit einiger Zeit auf der Suche nach einer neuen Stelle und kümmert sich als Hausmann um die drei Kinder.
Dennis (Tommaso Di Cola), der kleine Sohn von Bruno und Dalila (Barbara Chichiarelli), ist derweil fasziniert von Vilma (Ileana D'Ambra), die im siebten Monat schwanger ist und in der Schulkantine jobbt. Dennis' ältere und introvertierte Schwester Viola (Giulia Melillo) verbringt unterdessen Zeit mit Geremia (Justin Korovkin), der mit seinem Vater Amelio (Gabriel Montesi) abgelegen in einem Wohnwagen lebt.
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Filmkritik
Mit "Bad Tales – Es war einmal ein Traum" liefert das italienische Zwillingsbrüder- und Autorenfilmer-Paar Damiano und Fabio D'Innocenzo sein zweites gemeinsames Werk. Das episodisch erzählte Vorstadtdrama feierte seine Premiere im Wettbewerb der Berlinale 2020 und wurde dort mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet. Der Film beleuchtet die tiefen Abgründe des suburbanen Lebens in Italien und zeichnet ein überaus düsteres Bild von einer frustrierten Elterngeneration sowie orientierungslosen Kindern.
Eingerahmt von den Schilderungen eines Ich-Erzählers, der sich von den Einträgen im verlorenen Tagebuch eines Mädchens inspirieren lässt, nimmt uns der Film mit in eine hochsommerliche Vorortsiedlung Roms. Wir beobachten Familien beim Abendessen und nehmen teil an Garten- und Poolpartys, auf denen Reise nach Jerusalem (beziehungsweise in diesem Fall: Reise nach Rom) gespielt wird. Ein Vater lässt seine Kinder beim Treffen mit einer befreundeten Familie die Top-Schulnoten in ihren Zeugnissen vortragen; ein Mädchen und ein Junge werfen einen Blick in den fragwürdigen, Porno-lastigen Browserverlauf auf dem Smartphone des Vaters des Mädchen. In solchen Situationen zeigen die D'Innocenzo-Brüder, wie einerseits perfekte Fassaden geschaffen werden und was sich andererseits hinter diesen Fassaden verbirgt. Neid innerhalb der Nachbarschaft, häusliche Gewalt und Indifferenz gegenüber den Gefühlen der Kinder werden schonungslos offengelegt – und alles führt in eine Katastrophe.
"Bad Tales" lebt nicht zuletzt von den starken Aufnahmen des Kameramanns Paolo Carnera sowie von der assoziativen Montage. Der Film fängt die Tristesse des Vorstadt-Daseins auf beklemmende Weise ein. Die Figuren sind dabei etwas stereotyp geraten, werden jedoch mit Hingabe verkörpert. Neben Elio Germano ("Mein Bruder ist ein Einzelkind") glänzen insbesondere die Kinderdarsteller Tommaso Di Cola und Justin Korovkin.
Fazit: Ein Blick in abgründige Lebensverhältnisse an der Peripherie Roms, souverän gefilmt und gut gespielt.
Eingerahmt von den Schilderungen eines Ich-Erzählers, der sich von den Einträgen im verlorenen Tagebuch eines Mädchens inspirieren lässt, nimmt uns der Film mit in eine hochsommerliche Vorortsiedlung Roms. Wir beobachten Familien beim Abendessen und nehmen teil an Garten- und Poolpartys, auf denen Reise nach Jerusalem (beziehungsweise in diesem Fall: Reise nach Rom) gespielt wird. Ein Vater lässt seine Kinder beim Treffen mit einer befreundeten Familie die Top-Schulnoten in ihren Zeugnissen vortragen; ein Mädchen und ein Junge werfen einen Blick in den fragwürdigen, Porno-lastigen Browserverlauf auf dem Smartphone des Vaters des Mädchen. In solchen Situationen zeigen die D'Innocenzo-Brüder, wie einerseits perfekte Fassaden geschaffen werden und was sich andererseits hinter diesen Fassaden verbirgt. Neid innerhalb der Nachbarschaft, häusliche Gewalt und Indifferenz gegenüber den Gefühlen der Kinder werden schonungslos offengelegt – und alles führt in eine Katastrophe.
"Bad Tales" lebt nicht zuletzt von den starken Aufnahmen des Kameramanns Paolo Carnera sowie von der assoziativen Montage. Der Film fängt die Tristesse des Vorstadt-Daseins auf beklemmende Weise ein. Die Figuren sind dabei etwas stereotyp geraten, werden jedoch mit Hingabe verkörpert. Neben Elio Germano ("Mein Bruder ist ein Einzelkind") glänzen insbesondere die Kinderdarsteller Tommaso Di Cola und Justin Korovkin.
Fazit: Ein Blick in abgründige Lebensverhältnisse an der Peripherie Roms, souverän gefilmt und gut gespielt.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "Bad Tales - Es war einmal ein Traum"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Bad Tales - Es war einmal ein Traum"
Land: Italien, SchweizJahr: 2021
Genre: Thriller, Drama, Mystery
Originaltitel: Favolacce
Länge: 98 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 06.01.2022
Regie: Damiano D'Innocenzo, Fabio D'Innocenzo
Darsteller: Elio Germano als Bruno Placido, Tommaso Di Cola als Dennis Placido, Giulietta Rebeggiani als Alessia Placido, Gabriel Montesi als Amelio Guerrini, Justin Korovkin als Geremia Guerrini
Kamera: Paolo Carnera
Verleih: Filmperlen