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FBW-Bewertung: Die Häschenschule 2 - Der große Eierklau (2021)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: DIE HÄSCHENSCHULE ? DER GROSSE EIERKLAU ist wesentlich mehr, als die lediglich modernisierte Fassung der Buchvorlage. Von Albertus Sixtus antiquiertem Werk ist kaum etwas in den Film eingegangen und das ist gut so. DER GROSSE EIERKLAU begleitet Max, der es in die Meisterklasse der Osterhasen geschafft hat. Doch als er in der Häschenschule eintrifft, färbt sich das Goldene Ei schwarz. Das Osterfest ist in Gefahr, etwas Furchtbares muss passiert sein!

Ganz klar, die Hasen der Häschenschule sind in Ute von Münchow-Pohls Adaption privilegiert. Internatsschülern gleich, werden sie in ihrer idyllischen Schule in Umgangsformen und kontemplativen Kampfkünsten geschult. Ihre traditionellen Widersacher hausen hingegen, armen Tröpfen ähnelnd, in einer Bruchbude im dunklen Wald. Verständlich, dass der soziale Unterschiede auch Neid und Eifersucht hervorbringt. Aber in DER GROSSE EIERKLAU wollen die Füchse nicht etwa die Idylle der Hasenschule in rasendem Zorn stören oder sich die Hasen blindwütig einverleiben. Nein! In DER GROSSE EIERKLAU möchten die Füchse lediglich auch einmal diejenigen sein, die den Kindern Ostern die Eier bringen. Das ist verständlich.

Die Jury zeigte sich davon beeindruckt, wie DER GROSSE EIERKLAU es schafft, die nahezu 100-jährige Geschichte zu modernisieren. Mit kleinen zielgruppengerichteten und ?gerechten Geschichten, originellen Ideen, moderater Spannung und gut skizzierten Charakteren bietet der Film eine genauso interessante wie emotionale Ostergeschichte. Der obligatorische Bösewicht kommt dabei sogar aus den Reihen der Hasen selbst: Leo, ein ehemaliger Schüler der Hasenschule, der sich für seinen Rausschmiss rächen will und dafür sogar die Gunst der Füchse gewinnen kann.

Auch Max, der Protagonist, will sich von vornherein nicht unbedingt an die Situation der Schule anpassen. Gegenüber seinen Mitschülern fühlt sich der Stadthase mächtig cool, aber genau diese Coolness wird ihm und seinen Mithasen bald schon Probleme bereiten. Ganz anders seine Mitschüler, die an der Schule nicht nur ihre Stärken, sondern auch einen Sinn für Gemeinschaft entwickeln konnten, muss Max noch einiges lernen. Aber auch er macht während seines Aufenthalts in der Häschenschule eine Charakterentwicklung durch. Der Egozentriker entwickelt sich nach und nach zum echten Teamplayer, und erst damit zum wirklichen Helden und bewundertem Mitglied der Gruppe.

Einfach, aber stimmig animiert, mit interessanten Charakteren und netten, kindgerechten Ideen richtet sich DER GROSSE EIERKLAU an die Phantasie besonders der jüngsten Zuschauer. Die dürfen über unkomplizierte, technische Raffinessen genauso staunen wie über den Einsatz von Superkräften. Und ganz nebenbei können sie in farbenfrohen Bildern auch etwas über soziale Interaktionen erfahren, ohne dass dabei der pädagogische Zeigefinger wirklich ernsthaft zum Einsatz kommt. Freundschaft, Zusammenstehen, stark und offen für Neues sein, das sind Attribute, die DIE HÄSCHENSCHULE ? DER GROSSE EIERKLAU nicht nur oberflächlich behauptet, sondern bewusst erleben lässt. Nach ausführlicher Diskussion und in Anbetracht aller dargebrachten Argumente vergibt die Jury daher gerne das Prädikat ?besonders wertvoll.?



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