Lamb (2021)
Beunruhigend schön: isländischer Mix aus Drama, Horror und Mystery über eine ungewöhnliche Familienkonstellation.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 6 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Maria (Noomi Rapace) und ihr Mann Ingvar (Hilmir Snær Guðnason) leben abgeschieden inmitten der überwältigenden isländischen Natur. Auf ihrer kleinen Landwirtschaft ziehen sie Kartoffeln und züchten Schafe. Ihr in der Routine beinahe erstarrtes Leben gerät in Bewegung, als eines ihrer Tiere etwas Ungeheuerliches gebiert: einen Hybrid aus Mädchen und Lamm, den das Paar Ada nennt und wie eine eigene Tochter aufzieht.
Das ungewöhnliche Familienglück scheint perfekt, bis Ingvars Bruder Pétur (Björn Hlynur Haraldsson) unangekündigt auf dem Hof aufkreuzt. Pétur behandelt Ada nicht wie einen Menschen, sondern wie ein Tier. Die wahre Gefahr lauert indessen draußen vor der Tür.
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Filmkritik
Valdimar Jóhannssons Langfilmdebüt feierte im vergangenen Oktober beim Fantasy Filmfest seine Deutschlandpremiere. Das Festival ist seit 1987 ein Garant für außergewöhnliche Seherlebnisse. In seiner 35. Ausgabe zählte "Lamb" zu den visuellen Höhepunkten – und lieferte darüber hinaus Unerhörtes und bislang Ungehörtes.
In der Hauptrolle glänzt Noomi Rapace als trauernde Mutter, die ihren Schmerz durch ein Ersatzkind zu lindern sucht. Die 1979 geborene Schwedin wurde einem breiten Publikum durch ihre Rolle als Lisbeth Salander in der düsteren Adaption von Stieg Larssons Millenium-Trilogie bekannt. Bei Jóhannsson steigt sie tief in die unausgesprochene Vergangenheit einer Familie hinab – und spricht vor der Kamera erstmals Isländisch, das sie als Kind gelernt hat, als sie einige Jahre auf der Vulkaninsel lebte.
Wie im Grunde alle isländischen Regisseure schöpft auch Valdimar Jóhannsson das atemberaubende Panorama aus kargem Vulkangestein, saftig grünen Wiesen und reißenden Bächen, Flüssen und Wasserfällen im Wechselspiel mit dem beständig wechselnden Wetter voll aus. Und wie in fast allen isländischen Filmen spiegelt die Natur auch bei Jóhannsson die Gemüter der Figuren.
Obwohl es sich um ein Debüt handelt, ist der Regisseur in der Filmbranche kein Neuling. Er hat bereits an verschiedenen Hollywoodproduktionen und Fernsehserien, die auf Island gedreht wurden, mitgearbeitet. Blockbuster wie "Oblivion" (2013) und "Star Wars: Rogue One" (2016) zählen ebenso dazu wie der Serienhit "Game of Thrones" (2011-2019). Von diesen Großproduktionen hat sich Jóhannsson einiges abgeschaut.
Sein Film ist zwar nur eine überschaubare Produktion mit einer kammerspielartigen Handlung, aber atmosphärisch ungemein dicht. Es gelingt Jóhannsson phänomenal, unterschwellig Unruhe zu erzeugen. Er überträgt die Spannungen einer in Auflösung befindlichen Ehe auf eine fantastische Ebene. Doch die Übertragungen gehen am Ende nicht auf. Es wird nie ganz klar, wofür all die Metaphern stehen. Ein beängstigend schönes und aufregendes Seherlebnis, aber auch ein nicht vollends zufriedenstellendes Filmerlebnis.
Fazit: Das Langfilmdebüt "Lamb" ist ein beängstigend schönes und aufregendes Seherlebnis, aber auch ein unbefriedigendes Filmerlebnis. Debütant Valdimar Jóhannsson liefert einen ungemein stimmungsvollen und visuell überwältigenden Genremix ab, der letzten Endes aber nie vollständig aufgeht.
In der Hauptrolle glänzt Noomi Rapace als trauernde Mutter, die ihren Schmerz durch ein Ersatzkind zu lindern sucht. Die 1979 geborene Schwedin wurde einem breiten Publikum durch ihre Rolle als Lisbeth Salander in der düsteren Adaption von Stieg Larssons Millenium-Trilogie bekannt. Bei Jóhannsson steigt sie tief in die unausgesprochene Vergangenheit einer Familie hinab – und spricht vor der Kamera erstmals Isländisch, das sie als Kind gelernt hat, als sie einige Jahre auf der Vulkaninsel lebte.
Wie im Grunde alle isländischen Regisseure schöpft auch Valdimar Jóhannsson das atemberaubende Panorama aus kargem Vulkangestein, saftig grünen Wiesen und reißenden Bächen, Flüssen und Wasserfällen im Wechselspiel mit dem beständig wechselnden Wetter voll aus. Und wie in fast allen isländischen Filmen spiegelt die Natur auch bei Jóhannsson die Gemüter der Figuren.
Obwohl es sich um ein Debüt handelt, ist der Regisseur in der Filmbranche kein Neuling. Er hat bereits an verschiedenen Hollywoodproduktionen und Fernsehserien, die auf Island gedreht wurden, mitgearbeitet. Blockbuster wie "Oblivion" (2013) und "Star Wars: Rogue One" (2016) zählen ebenso dazu wie der Serienhit "Game of Thrones" (2011-2019). Von diesen Großproduktionen hat sich Jóhannsson einiges abgeschaut.
Sein Film ist zwar nur eine überschaubare Produktion mit einer kammerspielartigen Handlung, aber atmosphärisch ungemein dicht. Es gelingt Jóhannsson phänomenal, unterschwellig Unruhe zu erzeugen. Er überträgt die Spannungen einer in Auflösung befindlichen Ehe auf eine fantastische Ebene. Doch die Übertragungen gehen am Ende nicht auf. Es wird nie ganz klar, wofür all die Metaphern stehen. Ein beängstigend schönes und aufregendes Seherlebnis, aber auch ein nicht vollends zufriedenstellendes Filmerlebnis.
Fazit: Das Langfilmdebüt "Lamb" ist ein beängstigend schönes und aufregendes Seherlebnis, aber auch ein unbefriedigendes Filmerlebnis. Debütant Valdimar Jóhannsson liefert einen ungemein stimmungsvollen und visuell überwältigenden Genremix ab, der letzten Endes aber nie vollständig aufgeht.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Lamb"
Land: Island, Schweden, PolenJahr: 2021
Genre: Drama, Mystery
Länge: 106 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 06.01.2022
Regie: Valdimar Jóhannsson
Darsteller: Noomi Rapace als Maria, Hilmir Snær Guðnason als Ingvar, Björn Hlynur Haraldsson als Pétur, Ingvar Eggert Sigurðsson, Ester Bibi als Band Mitglied
Kamera: Eli Arenson
Verleih: Central Film, Koch Media
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