Vicious Fun (2020)
Böser Spaß: kanadische Horrorkomödie über einen Filmkritiker, der bei der falschen Selbsthilfegruppe landet.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Minnesota 1983: Joel (Evan Marsh), Filmkritiker und Gründer des Horrorfilmmagazins "Vicious Fanatics", hat sein Leben nicht im Griff. Er wäre wohl selbst gern ein Filmemacher, weiß dementsprechend alles besser und gibt Regisseuren, statt sie zu interviewen, nervtötende Ratschläge. Auch privat läuft es nicht rund. Joel ist unsterblich in seine Mitbewohnerin Sarah (Alexa Rose Steele) verliebt, hat aber nicht den Mut, ihr seine Gefühle zu gestehen. Stattdessen stalkt er Sarahs neuen Freund Bob (Ari Millen) und stolpert dabei unvermittelt in eine Selbsthilfegruppe von Serienkillern, die von Zachary (David Koechner) geleitet wird. Der glaubt zunächst, Joel gehöre dazu. Sein Filmwissen hilft ihm auch eine Zeitlang weiter. Als er schließlich auffliegt, rettet ihm die toughe Carrie (Amber Goldfarb) die Haut. Carrie führt noch etwas ganz anderes im Schilde.
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Filmkritik
Häufig lösen Filmtitel nicht ein, was sie versprechen. Nicht so bei Cody Calahans neuestem Werk. Der fünfte Streich des 1982 geborenen Kanadiers, der mit seinen Horrorstreifen ("Antisocial", "The Oak Room" u. a.) Stammgast beim Fantasia International Film Festival in Montréal und ähnlich gearteten Veranstaltungen rund um den Globus ist, ist wahrlich ein boshafter Spaß. "Vicious Fun" feierte beim prestigeträchtigen Sitges Film Festival in Katalonien seine Premiere.
Wie sein Landsmann und Kumpel Chad Archibald, mit dem er eine gemeinsame Produktionsfirma gegründet hat, besitzt Calahan das Talent, enorm viel aus einem geringen Budget herauszuholen. Inzwischen können sich die Filme der beiden, die mit dem Filmemachen im Hinterhof begonnen und ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, mehr als sehen lassen. Dabei sind Calahans Filme stets den entscheidenden Tick überzeugender, erzählerisch origineller und visuell eindrucksvoller.
Das ist auch bei "Vicious Fun" der Fall, der dem Subgenre des Serienmörderfilms gleich mehrere erfrischende Twists verpasst. Die gemeinsam mit James Villeneuve verfasste Handlung versetzt das Publikum zurück in die 1980er, die Kameramann Jeff Maher in den knalligsten Neonfarben wieder auferstehen lässt und Komponistin Steph Copeland mit tollen Synthie-Sounds untermalt. Das surft natürlich voll auf der Achtziger-Nostalgie-Welle von "Stranger Things" und Co., die nicht abzuebben scheint und von der manche schon lange genervt sein dürften. So kreativ und lustig dargeboten wie in diesem Film macht dieses Jahrzehnt aber Riesenspaß.
Das liegt in erster Linie an den gelungenen Gags und am durchweg überzeugenden Ensemble, das die Pointen punktgenau abliefert. Der von Evan Marsh gespielte Joel, ein Filmkritiker, der gern Regisseur geworden wäre und alles besser weiß, sieht aus wie Michael J. Fox' Figur Marty McFly in "Zurück in die Zukunft" (1985). Im Gegensatz zum ungelenken Marty, der aber irgendwann die Kurve kriegt und den Tag rettet, ist und bleibt Joel eine Jungfrau in Nöten, die von der toughen Carrie (Amber Goldfarb) gerettet werden muss.
Amber Goldfarbs Figur heißt nicht ohne Grund wie die Titelfigur in Brian De Palmas Verfilmung von Stephen Kings bekanntem Roman. "Vicious Fun" ist ein nostalgischer Meta-Film voller skurriler Ideen und schräger Anspielungen. Ari Millen glänzt als Oberbösewicht Bob, einem Patrick-Bateman-Verschnitt aus Breat Easton Ellis' Roman "American Psycho", der zwar erst 1991 veröffentlicht wurde, dessen Handlung aber in den 1980ern spielt. Und wie es sich für so viel Achtziger-Retro gehört, geht das große Finale natürlich mitten in der Nacht zunächst auf einem Polizeirevier und im Anschluss in einem Krankenhaus über die Bühne – mit drei schnauzbärtigen, völlig vertrottelten Polizisten. Zum Schreien komisch!
Fazit: "Viscious Fun" ist eine Horrorkomödie, die die üblichen Rollenbilder umkehrt und dem Subgenre des Serienkillerfilms einige kreative Wendungen verpasst. Cody Calahans fünfter Spielfilm ist mehr als simple Achtziger-Jahre-Nostalgie und der Titel hält tatsächlich, was er verspricht. "Vicious Fun" ist schlicht und einfach ein bösartiger Spaß.
Wie sein Landsmann und Kumpel Chad Archibald, mit dem er eine gemeinsame Produktionsfirma gegründet hat, besitzt Calahan das Talent, enorm viel aus einem geringen Budget herauszuholen. Inzwischen können sich die Filme der beiden, die mit dem Filmemachen im Hinterhof begonnen und ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, mehr als sehen lassen. Dabei sind Calahans Filme stets den entscheidenden Tick überzeugender, erzählerisch origineller und visuell eindrucksvoller.
Das ist auch bei "Vicious Fun" der Fall, der dem Subgenre des Serienmörderfilms gleich mehrere erfrischende Twists verpasst. Die gemeinsam mit James Villeneuve verfasste Handlung versetzt das Publikum zurück in die 1980er, die Kameramann Jeff Maher in den knalligsten Neonfarben wieder auferstehen lässt und Komponistin Steph Copeland mit tollen Synthie-Sounds untermalt. Das surft natürlich voll auf der Achtziger-Nostalgie-Welle von "Stranger Things" und Co., die nicht abzuebben scheint und von der manche schon lange genervt sein dürften. So kreativ und lustig dargeboten wie in diesem Film macht dieses Jahrzehnt aber Riesenspaß.
Das liegt in erster Linie an den gelungenen Gags und am durchweg überzeugenden Ensemble, das die Pointen punktgenau abliefert. Der von Evan Marsh gespielte Joel, ein Filmkritiker, der gern Regisseur geworden wäre und alles besser weiß, sieht aus wie Michael J. Fox' Figur Marty McFly in "Zurück in die Zukunft" (1985). Im Gegensatz zum ungelenken Marty, der aber irgendwann die Kurve kriegt und den Tag rettet, ist und bleibt Joel eine Jungfrau in Nöten, die von der toughen Carrie (Amber Goldfarb) gerettet werden muss.
Amber Goldfarbs Figur heißt nicht ohne Grund wie die Titelfigur in Brian De Palmas Verfilmung von Stephen Kings bekanntem Roman. "Vicious Fun" ist ein nostalgischer Meta-Film voller skurriler Ideen und schräger Anspielungen. Ari Millen glänzt als Oberbösewicht Bob, einem Patrick-Bateman-Verschnitt aus Breat Easton Ellis' Roman "American Psycho", der zwar erst 1991 veröffentlicht wurde, dessen Handlung aber in den 1980ern spielt. Und wie es sich für so viel Achtziger-Retro gehört, geht das große Finale natürlich mitten in der Nacht zunächst auf einem Polizeirevier und im Anschluss in einem Krankenhaus über die Bühne – mit drei schnauzbärtigen, völlig vertrottelten Polizisten. Zum Schreien komisch!
Fazit: "Viscious Fun" ist eine Horrorkomödie, die die üblichen Rollenbilder umkehrt und dem Subgenre des Serienkillerfilms einige kreative Wendungen verpasst. Cody Calahans fünfter Spielfilm ist mehr als simple Achtziger-Jahre-Nostalgie und der Titel hält tatsächlich, was er verspricht. "Vicious Fun" ist schlicht und einfach ein bösartiger Spaß.
Falk Straub
TrailerAlle "Vicious Fun"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Vicious Fun"
Land: KanadaJahr: 2020
Genre: Komödie, Horror
Länge: 101 Minuten
Kinostart: 04.11.2021
Regie: Cody Calahan
Darsteller: Evan Marsh als Joel, Amber Goldfarb, Ari Millen, Julian Richings, Robert Maillet
Kamera: Jeff Maher
Verleih: Drop-Out Cinema eG