Meine schrecklich verwöhnte Familie (2021)
Pourris gâtés
Französische Komödie über einen Unternehmer, der seinen missratenen erwachsenen Kindern den Geldhahn abdreht.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 11 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Francis Bartek (Gérard Jugnot) hat es in seinem Leben vom Handwerker zum millionenschweren Unternehmer in Monaco gebracht. Seine drei erwachsenen Kinder hat er alleine großgezogen, denn seine Frau starb vor 15 Jahren. Aber am 24. Geburtstag seiner Tochter Stella (Camille Lou) muss er sich eingestehen, dass aus den Kindern nichts geworden ist. Stella, die sich nur fürs Shoppen interessiert, beschimpft das Personal wegen jeder Kleinigkeit. Auf ihrer Geburtstagsparty am Pool der väterlichen Villa verkündet sie die baldige Hochzeit mit ihrem Lover Juan Carlos (Tom Leeb), obwohl Francis strikt dagegen ist, weil er die wahren Absichten des arbeitslosen Mannes durchschaut.
Am selben Tag erfährt Francis, dass sein Sohn Philippe (Victor Artus Solaro), der die Firma übernehmen soll, einen einfachen Auftrag nicht ausgeführt hat, sondern lieber mit Freunden feiert. Und dann stellt sich heraus, dass Alexandre (Louka Meliava), der zweite Sohn, statt zu studieren lieber mit der Frau und den Töchtern des Dekans ins Bett geht. Francis erleidet einen Herzinfarkt. Im Krankenbett fasst er einen radikalen Entschluss. Er spielt den Kindern eine polizeiliche Durchsuchung vor, spricht von veruntreuten Firmengeldern, beschlagnahmtem Vermögen und dass er sich verstecken muss. Er zieht mit ihnen nach Marseille in das einfache Haus seiner Kindheit und verlangt, dass sie arbeiten gehen, um das tägliche Essen zu besorgen.
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Filmkritik
Seit dem Kinohit "Monsieur Claude und seine Töchter" klingen französische Komödien über geplagte Familienväter ganz verheißungsvoll. In dieser Geschichte, die auf der mexikanischen Komödie "Die Kinder des Señor Noble" von 2013 basiert, wird der leidgeprüfte Patriarch vom beliebten Schauspieler Gérard Jugnot ("Die Kinder des Monsieur Mathieu") dargestellt. Der Charakter des reichen Unternehmers Francis Bartek ist der Sympathieträger dieses Films von Regisseur Nicolas Cuche. Das Publikum kann sich nach den ersten Auftritten der drei Sprösslinge gut mit der Ratlosigkeit und dem peinlichen Gefühl identifizieren, das ihren arbeitenden Vater oft beschleicht.
Der Regisseur macht sich einen Spaß daraus, Stella, Philippe und Alexandre satirisch zu überzeichnen. So lustig, wie die Allüren der drei missratenen Millionärskinder anmuten, gestaltet sich auch ihr jäher Aufprall auf dem Boden der Realität. Denn sie brauchen auch noch, als es nichts mehr zu essen gibt, ein wenig Zeit, um zu begreifen, wie die Dinge jetzt laufen. Alexandre beispielsweise sieht sich als ein Opfer des Kapitalismus, weil sich alles nur ums Geld drehe und er da nicht mitmachen, sprich nicht arbeiten wolle. Als komödiantisch ergiebig erweist sich auch die Figur des Gigolos Juan Carlos, der sich mit vollmundigem Protz unter die Reichen von Monaco zu mischen versteht.
Der Dialogwitz trifft mit seinem süffigen Spott oft ins Schwarze. Als Papa Francis mit den entsetzten Kindern aus Monaco flüchtet, sagt er ihnen, sie würden ganz weit wegziehen, nämlich nach Marseille. Die geringe geografische Entfernung kann er nicht meinen, wohl aber die Welten, die zwischen dem Fürstentum als Domizil der Superreichen und der französischen Hafenstadt mit ihren hässlichen Straßenzügen und Arbeitervierteln liegen. Allerdings ändert sich der Tonfall der Komödie, wenn sich die Familie in der Enge der armseligen neuen Behausung näherkommt. Francis erfährt, dass seine Kinder ihn oft vermisst hatten und er sie kaum kennt. Gérard Jugnot spielt den Patriarchen jedoch als eine Seele von Mensch, es fehlt ihm trotz seiner drastischen Maßnahme ein wenig an Biss. Die Rollen der Kinder wiederum sind zu grob skizziert, um menschlich zu überzeugen. So wirkt die Komödie mitsamt der inhaltlichen Wende, die die Beteiligten hinbekommen müssen, etwas plump.
Fazit: Mit Lust an der satirischen Überzeichnung stellt Regisseur Nicolas Cuche in dieser französischen Komödie die schnöseligen Sprösslinge eines Unternehmers vor, die sein Geld mit vollen Händen ausgeben. Ihre Allüren und ihr peinliches Verhalten setzen dem Vater so zu, dass er zu einer Notlüge greift und sie von einem Tag auf den anderen in ein Leben ohne Geld und Komfort versetzt. Gérard Jugnot spielt den an sich weichherzigen Patriarchen als sympathischen Gegenpol zu den missratenen Nachkommen, welche gerade als Karikaturen überzeugen. Mit ihren grellen Tönen und selbst der Wendung zum Versöhnlichen wirkt die durchaus vergnügliche Komödie aber auch etwas einfach gestrickt.
Der Regisseur macht sich einen Spaß daraus, Stella, Philippe und Alexandre satirisch zu überzeichnen. So lustig, wie die Allüren der drei missratenen Millionärskinder anmuten, gestaltet sich auch ihr jäher Aufprall auf dem Boden der Realität. Denn sie brauchen auch noch, als es nichts mehr zu essen gibt, ein wenig Zeit, um zu begreifen, wie die Dinge jetzt laufen. Alexandre beispielsweise sieht sich als ein Opfer des Kapitalismus, weil sich alles nur ums Geld drehe und er da nicht mitmachen, sprich nicht arbeiten wolle. Als komödiantisch ergiebig erweist sich auch die Figur des Gigolos Juan Carlos, der sich mit vollmundigem Protz unter die Reichen von Monaco zu mischen versteht.
Der Dialogwitz trifft mit seinem süffigen Spott oft ins Schwarze. Als Papa Francis mit den entsetzten Kindern aus Monaco flüchtet, sagt er ihnen, sie würden ganz weit wegziehen, nämlich nach Marseille. Die geringe geografische Entfernung kann er nicht meinen, wohl aber die Welten, die zwischen dem Fürstentum als Domizil der Superreichen und der französischen Hafenstadt mit ihren hässlichen Straßenzügen und Arbeitervierteln liegen. Allerdings ändert sich der Tonfall der Komödie, wenn sich die Familie in der Enge der armseligen neuen Behausung näherkommt. Francis erfährt, dass seine Kinder ihn oft vermisst hatten und er sie kaum kennt. Gérard Jugnot spielt den Patriarchen jedoch als eine Seele von Mensch, es fehlt ihm trotz seiner drastischen Maßnahme ein wenig an Biss. Die Rollen der Kinder wiederum sind zu grob skizziert, um menschlich zu überzeugen. So wirkt die Komödie mitsamt der inhaltlichen Wende, die die Beteiligten hinbekommen müssen, etwas plump.
Fazit: Mit Lust an der satirischen Überzeichnung stellt Regisseur Nicolas Cuche in dieser französischen Komödie die schnöseligen Sprösslinge eines Unternehmers vor, die sein Geld mit vollen Händen ausgeben. Ihre Allüren und ihr peinliches Verhalten setzen dem Vater so zu, dass er zu einer Notlüge greift und sie von einem Tag auf den anderen in ein Leben ohne Geld und Komfort versetzt. Gérard Jugnot spielt den an sich weichherzigen Patriarchen als sympathischen Gegenpol zu den missratenen Nachkommen, welche gerade als Karikaturen überzeugen. Mit ihren grellen Tönen und selbst der Wendung zum Versöhnlichen wirkt die durchaus vergnügliche Komödie aber auch etwas einfach gestrickt.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Meine schrecklich verwöhnte Familie"
Land: FrankreichJahr: 2021
Genre: Komödie
Originaltitel: Pourris gâtés
Länge: 95 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 12.05.2022
Regie: Nicolas Cuche
Darsteller: Gérard Jugnot als Francis Bartek, Camille Lou als Stella Bartek, Victor Artus Solaro als Philippe Bartek, Louka Meliava als Alexandre Bartek, Tom Leeb als Juan Carlos
Kamera: Tristan Tortuyaux
Verleih: Telepool
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