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Der junge Häuptling Winnetou (2021)

Erstes Abenteuer eines Apachen: Mike Marzuk wirft in diesem Western für Kinder einen Blick auf die Jugendjahre des späteren Stammesführers.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.4 / 5

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Der Wilde Westen im Jahr 1852: Der junge Winnetou (Mika Ullritz) will sich beweisen. Um zu gewinnen, lässt er seine Mitstreiter schon mal im Stich. Seinem Vater Intschu-tschuna (Mehmet Kurtulus), dem Häuptling der Apachen, sagt dieses Verhalten ganz und gar nicht zu. Zur Strafe verbannt er Winnetou ins Tipi, doch das clevere Kerlchen büxt aus. Gemeinsam mit dem Waisenjungen Tom Silver (Milo Haaf) macht er sich auf die Fährte einer verschwundenen Büffelherde, um das Überleben seines Stamms zu sichern. Winnetous Schwester Nscho-tschi (Lola Linnéa Padotzke) deckt den beiden den Rücken.

Winnetous und Toms Weg führt in die Stadt Rio Santo. Dort scheinen der Oberfiesling Todd Crow (Anatole Taubman) und seine dämlichen Kumpane Butch (Daniel Christensen), Freddy (Michael Kranz) und Foley (Kjell Brutscheidt) etwas mit den verschwundenen Büffeln zu tun zu haben. In der Zwischenzeit heftet sich Sheriff Watson (Helmfried von Lüttichau) an die Fersen der Jungen, denn Tom Silver wird steckbrieflich gesucht. Und im Hintergrund geht noch etwas ganz anderes vor sich, von dem Winnetou und Tom nicht einmal ahnen.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Mike Marzuks Name steht für deutsche Familienunterhaltung. Zwar hat der 1969 geborene Regisseur und Drehbuchautor mit Komödien wie "Weißt was geil wär...?!" (2007) und "Verrückt nach Fixi" (2016) auch Abstecher in die Erwachsenenwelt unternommen, seine größten Erfolge feierte er jedoch mit den Adaptionen von Enid Blytons Kinderbuchklassiker "Fünf Freunde". Derer brachte er bislang fünf auf die große Leinwand. Nun ist ein anderer Klassiker dran: Karl May.

Die Gelegenheit, als deutscher Filmschaffender einen Western zu drehen, ließ sich Mazurk nicht entgehen. Dass es sich dabei nur um einen Western für Kinder handelt, lässt sich verschmerzen. Denn der Regisseur konnte aus dem Vollen schöpfen. Produzentin Ewa Karlström lässt wissen, dass "Der junge Häuptling Winnetou" der aufwendigste und teuerste Film sei, den ihre Produktionsfirma bisher realisiert habe. Und das merkt man. Gedreht wurde in den Westernsets im spanischen Almería, wo schon Klassiker wie "Zwei glorreiche Halunken" (1966) und Parodien wie "Der Schuh des Manitu" (2001) entstanden sind. Ausstattung und Kostüme sind erstklassig. Visuell kann der Film locker mit Hollywood-Streifen mithalten. Und auch die Musik spielt ganz groß auf, deckt durch ihre Dauerbeschallung allerdings zu viel zu. Es bleibt nicht der einzige Abstrich in diesem sehenswerten Kinderfilm.

Die Idee, sich Winnetous Kindheit, die bei Karl May nicht vorkommt, für einen Kinofilm auszumalen, hatte Karlström mit ihrem Produktionspartner Andreas Ulmke-Smeaton – und dabei sicherlich auch schon das potenziell große Zielpublikum im Blick. Das Drehbuch haben dann Marzuk und seine Co-Autorin Gesa Scheibner verfasst. Dabei halten sie sich dicht an Mays Kosmos. Ein junger Old Shatterhand kommt beispielsweise nicht vor, weil sich Winnetou und sein bekanntester Blutsbruder bei May erst im Erwachsenenalter kennenlernen. Dafür taucht in einigen Szenen ein junger Sam Hawkens auf und sorgt bei Eltern und Großeltern, die mit den Romanen und deren Verfilmungen aufgewachsen sind, für ein Schmunzeln.

Die Hauptfigur als kleinen Egoisten anzulegen, war ein kluger Schachzug, bietet sie doch genug Konfliktpotenzial, um die Handlung in Gang zu setzen und ist ideal für eine Heldenreise. Winnetou ist weit davon entfernt, ein weiser und mildtätiger Anführer zu sein. Entscheidende Lebenslektionen muss er erst noch lernen. Mit dem an einen verrückten Vogel erinnernden Fiesling Todd Crow, seinen doofen Handlangern und Sheriff Watson sind dem Drehbuchgespann zudem tolle Nebenfiguren eingefallen. Leider nimmt ihre Handlung einige unnötige Abzweigungen und Umwege und bremst das Erzähltempo dadurch wiederholt aus.

Das größte Manko des Films ist ein altbekanntes. Schon Marzuks "Fünf Freunde"-Filme standen und fielen mit der Qualität der Kinderdarsteller. Mika Ullritz und Milo Haaf machen ihre Sache gut, überzeugen aber nicht durchweg. Oft hat man das Gefühl, dass sie ihren Text nur aufsagen. Auch die Chemie zwischen den beiden könnte besser sein. Dass aus anfänglichen Feinden am Ende nicht nur Freunde, sondern gar kleine Blutsbrüder werden, nimmt man ihnen nie vollends ab. Aber auch das lässt sich verschmerzen.

Fazit: Mike Marzuk, der mit den Kinoadaptionen der "Fünf Freunde" Erfolge feierte, hat die Kindheit des hierzulande berühmtesten Apachen verfilmt. "Der junge Häuptling Winnetou" kann über seine Schwächen zwar nicht hinwegtäuschen, ist aber ein astreiner Western für Kinder, der nicht nur aufwendig produziert und inszeniert ist, sondern sich auch sehen lassen kann.




FBW-Bewertung zu "Der junge Häuptling Winnetou"Jurybegründung anzeigen

FBW: besonders wertvollNach Sichtung des Films zeigte sich in der sehr langen Diskussion, dass in der Gesamtbewertung des Films die Jury absolut gespalten war ? zwischen vehementer Ablehnung einerseits und großer Zustimmung andererseits. Dies zeigt sich dann auch in der [...mehr]

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Besetzung & Crew von "Der junge Häuptling Winnetou"

Land: Deutschland
Jahr: 2021
Genre: Abenteuer, Western
Länge: 103 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 11.08.2022
Regie: Mike Marzuk
Darsteller: Mika Ullritz als Winnetou, Milo Haaf als Tom Silver, Lola Linnéa Padotzke als Nscho-tschi, Mehmet Kurtulus als Intschu-tschuna, Anatole Taubman als Todd Crow
Kamera: Alexander Fischerkoesen
Verleih: Leonine Distribution

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