King Richard (2021)
Biopic: Ein Vater setzt sich für die Tenniskarriere von zwei seiner Töchter ein – und kämpft dabei auch gegen Rassismus und Klassismus.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Richard Williams (Will Smith) lebt mit seiner Frau Brandy (Aunjanue Ellis) und seinen fünf Töchtern im kalifornischen Compton, einem Vorort von Los Angeles. Seit der frühen Kindheit trainiert Richard seine Töchter Venus (Saniyya Sidney) und Serena (Demi Singleton) im Tennisspiel – wohlwissend, dass es sich dabei um eine Sportart handelt, die von Weißen dominiert wird. Die beiden entwickeln sich zu großen Talenten. Der Ehrgeiz des Vaters führt jedoch auch zu Konflikten.
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Filmkritik
Das von Reinaldo Marcus Green in Szene gesetzte Biopic "King Richard" hat ohne Zweifel ein ungewöhnliches und durchaus fragwürdiges Erzählzentrum: Statt die berühmten und äußerst erfolgreichen Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams (geboren 1980 und 1981) in den Mittelpunkt zu stellen, ist deren Vater und Trainer Richard die Hauptfigur. Das Drehbuch von Zach Baylin schildert, wie der strenge und verbissene Richard die beiden Talente nach einem festen Plan an die Tennis-Weltspitze führt. Die Williams-Schwestern waren hier selbst als ausführende Produzentinnen beteiligt; der Film ist daher erwartungsgemäß keine schonungslose Abrechnung mit dem taktischen Kalkül hinter zwei traumhaft anmutenden Karrieren, sondern eher eine Feier des American Dream.
Das Werk lässt in der Zeichnung des Vaters Ambivalenzen zu und verschweigt die Selbstgerechtigkeit des Patriarchen nicht. Insbesondere in einer starken Szene zwischen Richard und seiner Frau Brandy werden die Konflikte treffend thematisiert. Letztlich legitimiert der Film die Methoden seiner Titelfigur jedoch, indem er die Geschichte der Williams-Familie in die Form eines Hollywood-Märchens presst, an dessen Ende der Erfolg steht. Um als Familiendrama zu überzeugen, hätte das Skript den Sichtweisen von Venus und Serena mehr Raum geben müssen. So bietet "King Richard", wie der Titel schon vermuten lässt, in erster Linie Will Smith eine Bühne, der für seine Verkörperung eine Oscar-Nominierung erhielt und als Favorit gehandelt wird. Smith liefert eine hingebungsvolle Performance, die allerdings auch wie klassisch-bemühtes, auf Prestige und Preise ausgerichtetes Schauspielkino wirkt. Der ebenfalls nominierten Aunjanue Ellis als Brandy sollte hingegen nicht weniger mediale Aufmerksamkeit zuteilwerden.
Bemerkenswert ist der Film vor allem, wenn er sich dem Klassismus und Rassismus im Tennissport widmet. Für die weiße Oberschicht, die hier vorherrscht, sind Venus und Serena allein schon durch ihre Herkunft und Hautfarbe eine Provokation, was teilweise nur durch Blicke und Gesten vermittelt wird.
Fazit: Das auf Tatsachen basierende Familien- und Sportdrama ist typisches Oscar-Material mit allen denkbaren Stärken und Schwächen. Drehbuch und Inszenierung sind solide, die Botschaft stimmt und das Schauspiel von Will Smith ist wuchtig. Es nimmt sich indes alles ebenso kalkuliert aus wie das Vorgehen des ehrgeizigen Protagonisten.
Das Werk lässt in der Zeichnung des Vaters Ambivalenzen zu und verschweigt die Selbstgerechtigkeit des Patriarchen nicht. Insbesondere in einer starken Szene zwischen Richard und seiner Frau Brandy werden die Konflikte treffend thematisiert. Letztlich legitimiert der Film die Methoden seiner Titelfigur jedoch, indem er die Geschichte der Williams-Familie in die Form eines Hollywood-Märchens presst, an dessen Ende der Erfolg steht. Um als Familiendrama zu überzeugen, hätte das Skript den Sichtweisen von Venus und Serena mehr Raum geben müssen. So bietet "King Richard", wie der Titel schon vermuten lässt, in erster Linie Will Smith eine Bühne, der für seine Verkörperung eine Oscar-Nominierung erhielt und als Favorit gehandelt wird. Smith liefert eine hingebungsvolle Performance, die allerdings auch wie klassisch-bemühtes, auf Prestige und Preise ausgerichtetes Schauspielkino wirkt. Der ebenfalls nominierten Aunjanue Ellis als Brandy sollte hingegen nicht weniger mediale Aufmerksamkeit zuteilwerden.
Bemerkenswert ist der Film vor allem, wenn er sich dem Klassismus und Rassismus im Tennissport widmet. Für die weiße Oberschicht, die hier vorherrscht, sind Venus und Serena allein schon durch ihre Herkunft und Hautfarbe eine Provokation, was teilweise nur durch Blicke und Gesten vermittelt wird.
Fazit: Das auf Tatsachen basierende Familien- und Sportdrama ist typisches Oscar-Material mit allen denkbaren Stärken und Schwächen. Drehbuch und Inszenierung sind solide, die Botschaft stimmt und das Schauspiel von Will Smith ist wuchtig. Es nimmt sich indes alles ebenso kalkuliert aus wie das Vorgehen des ehrgeizigen Protagonisten.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "King Richard"
Land: USAJahr: 2021
Genre: Drama, Biopic
Länge: 145 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 24.02.2022
Regie: Reinaldo Marcus Green
Darsteller: Will Smith als Richard Williams, Jon Bernthal als Rick Macci, Tony Goldwyn als Paul Cohen, Dylan McDermott, Susie Abromeit als Robin Finn
Kamera: Robert Elswit
Verleih: Telepool
Awards - Oscar 2022Weitere Infos
- Bester Hauptdarsteller - Will Smith
- Bester Film - Tim White
- Beste Nebendarstellerin - Aunjanue Ellis
- Bestes Originaldrehbuch - Zach Baylin
- Bester Schnitt - Pamela Martin
- Bester Song
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