Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt (2021)
Auf der Spur von Richard Wagner und dem Reiz, dem seine Werke überall auf der Welt versprühen: Regisseur Axel Brüggemann besucht Wagnerianer, von denen sich so manch einer als "Heavy-Metal-Fan" der Klassik" tituliert.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Richard Wagner ist mehr als Musik. Wagner ist ein komplexes Phänomen, eine Frage des Glaubens und das weltberühmte Bayreuther Festspielhaus ist ein Pilgerort. Auf seiner dokumentarischen Reise durch die Welt der Wagnerianer erkundet Regisseur Axel Brüggemann das "Phänomen Wagner". Denn eins ins klar: An dem Komponisten, zu dessen Werken solch berühmte Opern wie "Parsifal", "Tannhäuser" oder "Tristan und Isolde" zählen, scheiden sich die Geister. Manche (darunter auch Hitler und führende Nazis) verehr(t)en ihn, mache verabscheuen Wagners Musik und die Person dahinter. Wie kann ein derart umstrittener Künstler, der als der große Erneuerer europäischer Musik des 19. Jahrhundert gilt, einen so großen Hype entwickeln? Dies ist die Kernfrage der Doku.
Bildergalerie zum Film "Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt"
Filmkritik
Axel Brüggemann, Regisseur und Autor der Doku, zählt zu den versiertesten Kennern klassischer Musik in Deutschland. Seit den frühen 00er-Jahren Musikredakteur der Welt am Sonntag, wurde der damals 35-Jährige Brüggemann 2006 Chefredakteur des Klassik-Magazins Crescendo. Bis heute inszenierte er zudem zahlreiche Reportagen und Dokus für die öffentlich-rechtlichen Sender und schrieb mehrere Bücher, darunter über Wagner und Mozart. Seit zwei Jahren arbeitet er als Moderator bei Klassik Radio.
Brüggemann wirft einen vielschichtigen, spannenden Blick auf die Reizfigur Wagner, der alle Bereiche des Lebens und der möglichen Betrachtungsweisen mit einbezieht. Die kulturelle, politische, natürlich die musikalische und kulturwissenschaftliche, die glamouröse und nicht zuletzt die internationale. Denn welch große Bedeutung Wagner und seine Kunst weltweit haben, zeigt sich bei Brüggemanns Tour um den Globus. Zu Opernhäusern, Musikern, Dirigenten, Wissenschaftlern, Musikkritikern und Wagner-Experten.
Sein Trip führt ihn über Lettland und Israel über Abu Dhabi und die USA bis nach Asien (Japan). Doch natürlich betrachtet er sehr intensiv auch jenen Ort, der einst für Wagner selbst geschaffen wurde und Jahr für Jahr tausende Menschen anlockt: das Wagner-Festspielhaus in Bayreuth. Dazu zählt ein ausführlicher Blick hinter die Kulissen, der den Zuschauern sonst verborgen bleibt.
Die Szenen aus dem Orchestergraben, von den Orchester-Proben, den Generalproben auf der Bühne sowie dem hektischen, glamourösen Treiben rund um die Festspiele auf dem grünen Hügel gehören zu den Highlights dieser niemals langweiligen oder langatmigen, ebenso informativen wie unterhaltsamen Doku. Gespräche mit Katharina Wagner, Ur-Enkelin des Komponisten und Künstlerische Leiterin der Festspiele, Dirigent Christian Thielemann und Größen der Klassik-Szene wie Placido Domingo ergänzen dies.
Essentiell ist, dass der Film Wagners Antisemitismus nicht ausspart. Der Judenhass des Komponisten spiegelt sich in vielen seiner Werke und diese kann man nicht losgelöst von den bizarren Ansichten und antisemitischen Tendenzen des großen Künstlers rezipieren. Beides gehört zusammen. Dass die Doku dies so klar kommuniziert, ist ihr hoch anzurechnen.
Fazit: Vielschichtige, kritische Betrachtung des Künstlers Richard Wagner und hochinformativer Blick hinter die Kulissen des internationalen Wagner-Kults, des Festspielhauses und der Stadt Bayreuth.
Brüggemann wirft einen vielschichtigen, spannenden Blick auf die Reizfigur Wagner, der alle Bereiche des Lebens und der möglichen Betrachtungsweisen mit einbezieht. Die kulturelle, politische, natürlich die musikalische und kulturwissenschaftliche, die glamouröse und nicht zuletzt die internationale. Denn welch große Bedeutung Wagner und seine Kunst weltweit haben, zeigt sich bei Brüggemanns Tour um den Globus. Zu Opernhäusern, Musikern, Dirigenten, Wissenschaftlern, Musikkritikern und Wagner-Experten.
Sein Trip führt ihn über Lettland und Israel über Abu Dhabi und die USA bis nach Asien (Japan). Doch natürlich betrachtet er sehr intensiv auch jenen Ort, der einst für Wagner selbst geschaffen wurde und Jahr für Jahr tausende Menschen anlockt: das Wagner-Festspielhaus in Bayreuth. Dazu zählt ein ausführlicher Blick hinter die Kulissen, der den Zuschauern sonst verborgen bleibt.
Die Szenen aus dem Orchestergraben, von den Orchester-Proben, den Generalproben auf der Bühne sowie dem hektischen, glamourösen Treiben rund um die Festspiele auf dem grünen Hügel gehören zu den Highlights dieser niemals langweiligen oder langatmigen, ebenso informativen wie unterhaltsamen Doku. Gespräche mit Katharina Wagner, Ur-Enkelin des Komponisten und Künstlerische Leiterin der Festspiele, Dirigent Christian Thielemann und Größen der Klassik-Szene wie Placido Domingo ergänzen dies.
Essentiell ist, dass der Film Wagners Antisemitismus nicht ausspart. Der Judenhass des Komponisten spiegelt sich in vielen seiner Werke und diese kann man nicht losgelöst von den bizarren Ansichten und antisemitischen Tendenzen des großen Künstlers rezipieren. Beides gehört zusammen. Dass die Doku dies so klar kommuniziert, ist ihr hoch anzurechnen.
Fazit: Vielschichtige, kritische Betrachtung des Künstlers Richard Wagner und hochinformativer Blick hinter die Kulissen des internationalen Wagner-Kults, des Festspielhauses und der Stadt Bayreuth.
Björn Schneider
TrailerAlle "Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Wagner, Bayreuth und der Rest der Welt"
Land: DeutschlandJahr: 2021
Genre: Dokumentation
Länge: 102 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 28.10.2021
Regie: Axel Brüggemann
Darsteller: Katharina Wagner, Christian Thielemann
Verleih: Filmwelt