The Corrupted - Ein blutiges Erbe (2021)
The Corrupted
Dreckige Geschäfte, glitzernde Stadt: Britischer Thriller über einen Ex-Häftling, der sich unfreiwillig in ein Netz aus Korruption verstrickt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
London, 2012: Kurz nach dem Ende der Olympischen Spiele wird Liam McDonagh (Sam Claflin) aus dem Gefängnis entlassen. Während er versucht, wieder auf die Beine zu kommen und ein besseres Verhältnis zu seiner Ex Grace (Naomi Ackie) und dem gemeinsamen Sohn Archie (Aled Arhyel) aufzubauen, kommt er bei seinem jüngeren Bruder Sean (Joe Claflin) unter. Der hat eigene Sorgen, von denen Liam nichts weiß. Sean arbeitet für den Immobilienmogul Clifford Cullen (Timothy Spall), der sein Geld nicht nur mit sauberen Geschäften verdient.
Cullen hat mit dem Gelände, auf dem die Olympischen Spiele über die Bühne gingen, eine Menge Geld verdient. Nun will er dort bezahlbaren Wohnraum schaffen. In der Öffentlichkeit gibt er sich als zum Wohltäter gewordenen Selfmademan aus. Hinter den Kulissen hat er seine Finger im Drogengeschäft. Um seine Machenschaften zu schützen, hat er Beziehungen zu Politikern wie Anthony Hammond (Hugh Bonneville) und zum Polizeichef Raymond Ellery (David Hayman) aufgebaut. Doch die Kommissare Neil Beckett (Noel Clarke) und Gemma Connelly (Charlie Murphy) sowie der Journalist Nayan Khaliq (Sam Otto) sind Cullen auf der Spur und kurz davor, ein Geheimnis aufzudecken, das weit in die Vergangenheit der Brüder McDonagh reicht.
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Filmkritik
Auf dem Papier liest sich "The Corrupted" wie ein spannender Politthriller. Auch der Rest klingt vielversprechend. Das Ensemble versammelt zwar nicht die allererste Riege britischer Schauspieler, aber beeindruckende Mimen wie Sam Claflin, Timothy Spall oder Hugh Bonneville, die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind. Autor Nick Moorcroft wiederum wusste mit Drehbüchern zu Komödien wie "Burke & Hare" (2010), "Tanz ins Leben" (2017) oder "Fisherman's Friends" (2019) zu überzeugen. Ganz anders als im letztgenannten Film über einen Shantychor trifft Moorcroft diesmal aber zu selten den richtigen Ton.
Der 1978 geborene Engländer kann sich nicht recht entscheiden, ob er einen Politkrimi, ein Sozial- und Familiendrama oder einen Gangsterfilm erzählen will. Am Ende beinhaltet sein Skript von allem ein bisschen und nichts richtig, worunter in erster Linie die Figuren leiden. Sam Claflins Ex-Häftling Liam McDonagh besitzt noch am meisten Tiefe, danach wird es dünn. Was etwa den Polizisten Neil Beckett (Noel Clarke) oder den Immobilienmogul Clifford Cullen (Timothy Spall) antreibt, bleibt vage. Vor allem Letztgenannter verkommt dadurch zu einem Abziehbild eines brutalen Verbrechers. Dabei hätte gerade diese Figur so viel mehr hergegeben.
Moorcrofts Drehbuch leidet primär an der Überfülle an Figuren und Handlungssträngen. Bei all den Verstrickungen kommen die zwischenmenschlichen Beziehungen zu kurz. Anstatt aufzuzeigen, wer mit wem und weshalb verstrickt ist, nutzt das Skript lieber den Überraschungseffekt, wodurch jedoch die Intensität auf der Strecke bleibt.
Der Regisseur Ron Scalpello setzt das Ganze solide um und sehenswert in Szene. Immer wieder rückt er Englands Hauptstadt in beeindruckenden Nachtaufnahmen ins Bild und setzt kleine brutale Spitzen. Die fehlende Tiefe kann aber auch seine Regie nicht verbergen. Letzten Endes spult Scalpello diese Geschichte über eine verkommene Welt, in der korrupte Kräfte durch noch korruptere Kräfte ersetzt werden, allzu formelhaft ab.
Fazit: Dieser von Nick Moorcroft geschriebene und von Ron Scalpello inszenierte Thriller ist solide gemacht und sieht mitunter atemberaubend aus. Der Film kann sich aber nicht für ein Genre entscheiden. Darunter leiden in erster Linie die Figuren, und letzten Endes bleibt die Handlung zu formelhaft.
Der 1978 geborene Engländer kann sich nicht recht entscheiden, ob er einen Politkrimi, ein Sozial- und Familiendrama oder einen Gangsterfilm erzählen will. Am Ende beinhaltet sein Skript von allem ein bisschen und nichts richtig, worunter in erster Linie die Figuren leiden. Sam Claflins Ex-Häftling Liam McDonagh besitzt noch am meisten Tiefe, danach wird es dünn. Was etwa den Polizisten Neil Beckett (Noel Clarke) oder den Immobilienmogul Clifford Cullen (Timothy Spall) antreibt, bleibt vage. Vor allem Letztgenannter verkommt dadurch zu einem Abziehbild eines brutalen Verbrechers. Dabei hätte gerade diese Figur so viel mehr hergegeben.
Moorcrofts Drehbuch leidet primär an der Überfülle an Figuren und Handlungssträngen. Bei all den Verstrickungen kommen die zwischenmenschlichen Beziehungen zu kurz. Anstatt aufzuzeigen, wer mit wem und weshalb verstrickt ist, nutzt das Skript lieber den Überraschungseffekt, wodurch jedoch die Intensität auf der Strecke bleibt.
Der Regisseur Ron Scalpello setzt das Ganze solide um und sehenswert in Szene. Immer wieder rückt er Englands Hauptstadt in beeindruckenden Nachtaufnahmen ins Bild und setzt kleine brutale Spitzen. Die fehlende Tiefe kann aber auch seine Regie nicht verbergen. Letzten Endes spult Scalpello diese Geschichte über eine verkommene Welt, in der korrupte Kräfte durch noch korruptere Kräfte ersetzt werden, allzu formelhaft ab.
Fazit: Dieser von Nick Moorcroft geschriebene und von Ron Scalpello inszenierte Thriller ist solide gemacht und sieht mitunter atemberaubend aus. Der Film kann sich aber nicht für ein Genre entscheiden. Darunter leiden in erster Linie die Figuren, und letzten Endes bleibt die Handlung zu formelhaft.
Falk Straub
TrailerAlle "The Corrupted - Ein blutiges Erbe"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "The Corrupted - Ein blutiges Erbe"
Land: GroßbritannienJahr: 2021
Genre: Thriller, Drama, Krimi
Originaltitel: The Corrupted
Länge: 103 Minuten
FSK: 18
Kinostart: 29.07.2021
Regie: Ron Scalpello
Darsteller: Sam Claflin als Liam McDonagh, Timothy Spall als Clifford Cullen, Hugh Bonneville als Anthony Hammond, Noel Clarke als DS Neil Beckett, Charlie Murphy als DS Gemma Connelly
Kamera: Richard Mott
Verleih: Meteor Film