Inside (2023)
In diesem US-Drama sperrt der Regisseur Vasilis Katsoupis seinen Hauptdarsteller Willem Dafoe als Kunstdieb in einer Luxuswohnung ein.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 30 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Kunstdieb Nemo (Willem Dafoe) dreht das nächste große Ding. Er will ein millionenschweres Gemälde von Egon Schiele aus einem New Yorker Penthouse stehlen. Zunächst läuft alles nach Plan, doch dann wird der Alarm ausgelöst und die Wohnung abgeriegelt. Als das Sicherheitssystem komplett den Geist aufgibt, sitzt Nemo nicht nur in der Falle, sondern kann auch keinerlei Kontakt zur Außenwelt mehr aufnehmen.
Aus Tagen werden Wochen, aus Wochen Monaten. Doch weder der Sicherheitsbeamte drunten in der Lobby noch die Putzfrau draußen vor der Wohnungstür bekommen mit, dass jemand im Penthouse eingesperrt ist. Langsam, aber sicher gehen Nemo die Lebensmittel und die Ideen aus, wie er doch noch aus seinem Gefängnis entkommen könnte.
Bildergalerie zum Film "Inside"
Hier streamen
Filmkritik
"Inside": Eigenwillige Einzelausstellung
Der US-amerikanische Schauspieler Willem Dafoe ist ein Mann für einsame Angelegenheiten. Dass wir uns nicht falsch verstehen, die Bandbreite des am 22. Juli 1955 in Appleton, Wisconsin geborenen Dafoe ist enorm. Meist gibt er den Bösewicht oder einen Kauz, hat im Grunde (bis auf den jugendlichen Liebhaber vielleicht) aber schon alles gespielt. Auffällig häufig verkörpert er jedoch – zumindest in jüngster Zeit – den Loner, den Einzelgänger, einen Eigenbrötler und Einsiedler.
Im Biopic "Van Gogh - An der Schwelle zur Ewigkeit" (2018) des Regisseurs Julian Schnabel zog er sich in der Rolle des berühmten Malers in die Abgeschiedenheit Südfrankreichs zurück. In " Der Leuchtturm" (2019) von Filmemacher Robert Eggers spielte Dafoe an der Seite von Robert Pattinson in der Isolation einer harschen Natur verrückt. Und in Abel Ferraras "Siberia" (2020) fand er in der eisigen Tundra in halluzinatorischen Zuständen zu sich selbst. Wenn der Regisseur Vasilis Katsoupis in seinem kunstvollen Kammerspiel "Inside" Willem Dafoe nun in einem Luxusappartement einsperrt, dann ist auch das ein Trip ins Innere.
Kunstvolles Kammerspiel
"Inside" zählt zu den Kammerspielen der interessanteren und besseren Sorte, weil es dem Drehbuchautor Ben Hopkins gelingt, die Balance zwischen Thriller und Kunstfilm zu halten. Für den 1969 in Hongkong geborenen Hopkins, der auch selbst Regie führt und Filme wie "Die neun Leben des Thomas Katz" (2000) und "Welcome to Karastan" (2014) realisiert hat, ist das nichts Ungewöhnliches. Seine Filme oszillieren oft im Graubereich zwischen Genrefilm, Arthausfilm und Metafilm. Das ist auch bei "Inside" nicht anders.
Lange Zeit fiebert man im Publikum angespannt mit, ob es dem von Willem Dafoe gespielten Kunstdieb gelingen wird, seinem goldenen Käfig zu entrinnen. Und man ist gespannt darauf, was er sich als Nächstes ausdenkt, um im Angesicht des nahenden Todes zu überleben. Gleichzeitig schwingen dabei stets eine metatextuelle sowie eine metaphysische Ebene mit.
Über den Dächern von New York
Dafoes Dieb heißt nicht ohne Grund Nemo. Statt 20.000 Meilen unter dem Meer auf Schatzsuche zu gehen, strandet er über den Dächern von New York. Umgeben von Kunstwerken, mit deren Erlös er sich bis an sein Lebensende Essen kaufen könnte, droht er zu verhungern und zu verdursten. Der Regisseur Vasilis Katsoupis zeigt dabei nicht nur den ebenso einfallsreichen wie zunehmend verzweifelter werdenden Überlebenskampf seines Protagonisten, sondern auch Dinge, die vergleichbare Filme gern aussparen (Stichwort: Stuhlgang).
Je länger Nemos Notlage andauert, desto mehr driftet mit seinem Verstand auch die Filmhandlung in eine andere Sphäre ab. Der Ausbruchsversuch wird selbst zu einem Kunstwerk, Nemos Verhalten zur Performance, bis er das Luxusappartement komplett zu seinem eigenen Museum umformt, um der Welt etwas zu hinterlassen. Denn wie er uns am Anfang und am Ende dieses Films mitteilt: "Katzen sterben, Musik verstummt, aber Kunst bleib für immer."
Fazit: Im ersten abendfüllenden Spielfilm des Regisseurs Vasilis Katsoupis liefert der Schauspieler Willem Dafoe eine beängstigend gute One-Man-Show ab. "Inside" ist ein kunstvolles Kammerspiel, ein Mix aus Survival-Thriller an einem unerwarteten Ort und Meditation über denn Sinn des Lebens.
Der US-amerikanische Schauspieler Willem Dafoe ist ein Mann für einsame Angelegenheiten. Dass wir uns nicht falsch verstehen, die Bandbreite des am 22. Juli 1955 in Appleton, Wisconsin geborenen Dafoe ist enorm. Meist gibt er den Bösewicht oder einen Kauz, hat im Grunde (bis auf den jugendlichen Liebhaber vielleicht) aber schon alles gespielt. Auffällig häufig verkörpert er jedoch – zumindest in jüngster Zeit – den Loner, den Einzelgänger, einen Eigenbrötler und Einsiedler.
Im Biopic "Van Gogh - An der Schwelle zur Ewigkeit" (2018) des Regisseurs Julian Schnabel zog er sich in der Rolle des berühmten Malers in die Abgeschiedenheit Südfrankreichs zurück. In " Der Leuchtturm" (2019) von Filmemacher Robert Eggers spielte Dafoe an der Seite von Robert Pattinson in der Isolation einer harschen Natur verrückt. Und in Abel Ferraras "Siberia" (2020) fand er in der eisigen Tundra in halluzinatorischen Zuständen zu sich selbst. Wenn der Regisseur Vasilis Katsoupis in seinem kunstvollen Kammerspiel "Inside" Willem Dafoe nun in einem Luxusappartement einsperrt, dann ist auch das ein Trip ins Innere.
Kunstvolles Kammerspiel
"Inside" zählt zu den Kammerspielen der interessanteren und besseren Sorte, weil es dem Drehbuchautor Ben Hopkins gelingt, die Balance zwischen Thriller und Kunstfilm zu halten. Für den 1969 in Hongkong geborenen Hopkins, der auch selbst Regie führt und Filme wie "Die neun Leben des Thomas Katz" (2000) und "Welcome to Karastan" (2014) realisiert hat, ist das nichts Ungewöhnliches. Seine Filme oszillieren oft im Graubereich zwischen Genrefilm, Arthausfilm und Metafilm. Das ist auch bei "Inside" nicht anders.
Lange Zeit fiebert man im Publikum angespannt mit, ob es dem von Willem Dafoe gespielten Kunstdieb gelingen wird, seinem goldenen Käfig zu entrinnen. Und man ist gespannt darauf, was er sich als Nächstes ausdenkt, um im Angesicht des nahenden Todes zu überleben. Gleichzeitig schwingen dabei stets eine metatextuelle sowie eine metaphysische Ebene mit.
Über den Dächern von New York
Dafoes Dieb heißt nicht ohne Grund Nemo. Statt 20.000 Meilen unter dem Meer auf Schatzsuche zu gehen, strandet er über den Dächern von New York. Umgeben von Kunstwerken, mit deren Erlös er sich bis an sein Lebensende Essen kaufen könnte, droht er zu verhungern und zu verdursten. Der Regisseur Vasilis Katsoupis zeigt dabei nicht nur den ebenso einfallsreichen wie zunehmend verzweifelter werdenden Überlebenskampf seines Protagonisten, sondern auch Dinge, die vergleichbare Filme gern aussparen (Stichwort: Stuhlgang).
Je länger Nemos Notlage andauert, desto mehr driftet mit seinem Verstand auch die Filmhandlung in eine andere Sphäre ab. Der Ausbruchsversuch wird selbst zu einem Kunstwerk, Nemos Verhalten zur Performance, bis er das Luxusappartement komplett zu seinem eigenen Museum umformt, um der Welt etwas zu hinterlassen. Denn wie er uns am Anfang und am Ende dieses Films mitteilt: "Katzen sterben, Musik verstummt, aber Kunst bleib für immer."
Fazit: Im ersten abendfüllenden Spielfilm des Regisseurs Vasilis Katsoupis liefert der Schauspieler Willem Dafoe eine beängstigend gute One-Man-Show ab. "Inside" ist ein kunstvolles Kammerspiel, ein Mix aus Survival-Thriller an einem unerwarteten Ort und Meditation über denn Sinn des Lebens.
Falk Straub
TrailerAlle "Inside"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Inside"
Land: USAJahr: 2023
Genre: Drama
Kinostart: 16.03.2023
Regie: Vasilis Katsoupis
Darsteller: Willem Dafoe als Nemo, Eugene Bervoets als Eigentümer, Eliza Stuyck als Jasmine, Andrew Blumenthal als Number 3, Vincent Eaton als Number 2
Kamera: Steve Annis
Verleih: SquareOne
Verknüpfungen zu "Inside"Alle anzeigen
Trailer
Trailer