Das Wunder von Fatima - Moment der Hoffnung (2021)
Der Spielfilm basiert auf der wahren Geschichte des Mädchens Lúcia dos Santos, dem wiederholt die Jungfrau Maria begegnete.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Im Jahr 1917 herrscht in der jungen Republik Portugal große Armut. Der Erste Weltkrieg fordert viele Opfer. In der Nähe der Gemeinde Fatima sieht die zehnjährige Hirtin Lúcia dos Santos (Stephanie Gil) am 13. Mai eine Marienerscheinung (Joana Ribeiro). Auch ihre kleine Cousine Jacinta Marto (Alejandra Howard) und ihr Cousin Francisco Marto (Jorge Lamelas) können die Gestalt sehen, aber nur die beiden Mädchen hören auch, was sie sagt. Die Heilige Jungfrau möchte, dass die Kinder jeden Monat am selben Tag an diesen Ort zurückkehren, über einen Zeitraum von sechs Monaten. Sie sollen ihre Rosenkränze beten für den Frieden.
Lúcias streng katholische Mutter (Lúcia Moniz) glaubt der Tochter nicht. Der Pfarrer (Joaquim de Almeida) meint sogar, dass die weiße Gestalt vielleicht eine Gesandte der Hölle gewesen sei. Lúcia leidet sehr unter der Entfremdung von ihrer Mutter, bleibt aber bei ihrer Darstellung. Manche Dorfbewohner*innen wenden sich mit persönlichen Anliegen an Lúcia. Zum Entsetzen des kirchenfernen Bürgermeisters Arturo (Goran Visnjic) verwandelt sich die Gegend rasch in eine Pilgerstätte. Zehntausende kommen von weither – und dann geschieht das Sonnenwunder.
Im Jahr 1989 besucht Professor Nichols (Harvey Keitel) Lúcia (Sônia Braga) in ihrem Kloster. Er will ein Buch schreiben über ihre Geschichte, zweifelt aber an der Marienerscheinung.
Bildergalerie zum Film "Das Wunder von Fatima - Moment der Hoffnung"
Filmkritik
Die Stadt Fatima ist der bedeutendste Wallfahrtsort Portugals. An dem Ort, an dem drei Hirtenkindern 1917 die Heilige Jungfrau erschienen sein soll, steht seit 1921 eine Kapelle. Papst Johannes Paul II. besuchte den Ort. Papst Franziskus sprach 2017 die schon früh verstorbenen Seherkinder Jacinta und Francisco Marto heilig. Drei Jahre nach dem Tod der Ordensschwester Lúcia 2005 wurde auch das Verfahren ihrer Seligsprechung eröffnet. Der portugiesisch-amerikanische Spielfilm des Regisseurs Marco Pontecorvo ist nicht der erste, der sich der Geschichte von Lúcia dos Santos annimmt. Aber dem ansprechend und bewegend erzählten Film gelingt es, auch Nichtgläubigen eine plausible Version der Ereignisse anzubieten, ohne dem Wunder an sich die Ehrfurcht zu versagen.
Zum Zeitpunkt der Marienerscheinungen herrscht in Portugal eine antiklerikale Stimmung der Aufklärung und des Fortschritts. Aber wegen der Opfer, die der Krieg fordert, sind die Menschen sehr verunsichert. Viele suchen vermehrt Halt im katholischen Glauben. Die Leiden der Bevölkerung, die Einsamkeit des Hirtenalltags – auch Jeanne d‘Arcs Visionen begannen unter ähnlichen Bedingungen. Die Skepsis, die Lúcia entgegenschlägt, wird auch in der Rahmenhandlung, die 1989 spielt, aufgegriffen. Da besucht der mit Harvey Keitel prominent besetzte Charakter eines Buchautors Schwester Lúcia im Kloster. Seinen Zweifeln begegnet diese unbeirrt, sie behauptet nicht mehr, als sie gesehen hat. Und dazu gehört, wie der Film in einer eindrucksvoll visualisierten Massenszene schildert, auch das sogenannte Sonnenwunder.
Im Mittelpunkt des Dramas steht die seelische Prüfung der bescheidenen, natürlich wirkenden Lúcia. Ihre Gabe entzweit sie mit ihrer Mutter, setzt sie im Ort unter Druck, verleiht ihr eine Prominenz, die für ein Kind eine schwere Bürde ist. Das Wunder von Fatima ist in diesem Film vor allem auch die entwaffnende Verwunderung, wie es die Leute elektrisiert, wenn die Kinder auf dem Felde mit der für andere unsichtbaren Gestalt sprechen. Im Abspann zeigen auch Originalfotografien, wie viele Menschen in Fatima auf die Erscheinungen warteten, wie ergriffen sie waren. Die Armut in den Steinhäusern des Dorfes und die Schönheit der hügeligen Landschaft verstärken die atmosphärische Wirkung dieses Films, der sich von seinem Thema verzaubern lässt.
Fazit: Unter der Regie von Marco Pontecorvo entwickelt dieses Drama über die Ereignisse, die aus Fatima den berühmtesten portugiesischen Wallfahrtsort machten, eine überzeugende Anziehungskraft. Im Mittelpunkt steht das persönliche Drama der kleinen Seherin Lúcia dos Santos, der 1917 zunächst nicht einmal die eigene Mutter glaubt, dass ihr die Heilige Jungfrau erschienen ist. Die sorgfältig unter Berücksichtigung des historischen Kontexts und als Auseinandersetzung zwischen Glauben und Zweifel erzählte Geschichte geht sehr respektvoll mit dem Wunder um, ohne dick auftragen zu müssen. Landschaft und Architektur der Schauplätze in Portugal verstärken die reizvolle Atmosphäre.
Zum Zeitpunkt der Marienerscheinungen herrscht in Portugal eine antiklerikale Stimmung der Aufklärung und des Fortschritts. Aber wegen der Opfer, die der Krieg fordert, sind die Menschen sehr verunsichert. Viele suchen vermehrt Halt im katholischen Glauben. Die Leiden der Bevölkerung, die Einsamkeit des Hirtenalltags – auch Jeanne d‘Arcs Visionen begannen unter ähnlichen Bedingungen. Die Skepsis, die Lúcia entgegenschlägt, wird auch in der Rahmenhandlung, die 1989 spielt, aufgegriffen. Da besucht der mit Harvey Keitel prominent besetzte Charakter eines Buchautors Schwester Lúcia im Kloster. Seinen Zweifeln begegnet diese unbeirrt, sie behauptet nicht mehr, als sie gesehen hat. Und dazu gehört, wie der Film in einer eindrucksvoll visualisierten Massenszene schildert, auch das sogenannte Sonnenwunder.
Im Mittelpunkt des Dramas steht die seelische Prüfung der bescheidenen, natürlich wirkenden Lúcia. Ihre Gabe entzweit sie mit ihrer Mutter, setzt sie im Ort unter Druck, verleiht ihr eine Prominenz, die für ein Kind eine schwere Bürde ist. Das Wunder von Fatima ist in diesem Film vor allem auch die entwaffnende Verwunderung, wie es die Leute elektrisiert, wenn die Kinder auf dem Felde mit der für andere unsichtbaren Gestalt sprechen. Im Abspann zeigen auch Originalfotografien, wie viele Menschen in Fatima auf die Erscheinungen warteten, wie ergriffen sie waren. Die Armut in den Steinhäusern des Dorfes und die Schönheit der hügeligen Landschaft verstärken die atmosphärische Wirkung dieses Films, der sich von seinem Thema verzaubern lässt.
Fazit: Unter der Regie von Marco Pontecorvo entwickelt dieses Drama über die Ereignisse, die aus Fatima den berühmtesten portugiesischen Wallfahrtsort machten, eine überzeugende Anziehungskraft. Im Mittelpunkt steht das persönliche Drama der kleinen Seherin Lúcia dos Santos, der 1917 zunächst nicht einmal die eigene Mutter glaubt, dass ihr die Heilige Jungfrau erschienen ist. Die sorgfältig unter Berücksichtigung des historischen Kontexts und als Auseinandersetzung zwischen Glauben und Zweifel erzählte Geschichte geht sehr respektvoll mit dem Wunder um, ohne dick auftragen zu müssen. Landschaft und Architektur der Schauplätze in Portugal verstärken die reizvolle Atmosphäre.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Das Wunder von Fatima - Moment der Hoffnung"
Jahr: 2021Genre: Drama
Kinostart: 17.06.2021
Regie: Marco Pontecorvo
Verleih: Capelight Pictures