Kinomann (2021)
Dokumentarfilm: Helmut Göldner bringt mit seinem mobilen Kino das Filmerlebnis in ostdeutsche Gemeinden.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Helmut Göldner lebt mit seiner Frau im Ortsteil Sieglitz in Sachsen-Anhalt. Er ist Mitte 70 – und seit 60 Jahren als Vorführer im mobilen Kinobetrieb tätig. In Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Berlin ist er unterwegs, um Filme zu zeigen – mal im Innen-, oft im Außenraum, auch bei Festen und Feierlichkeiten. Unterstützt wird er dabei von seiner Frau und von seiner erwachsenen Tochter. Zu seiner Ausstattung zählt ein Projektor aus den 1930er Jahren, mit dem er aus seinem VW-Bus heraus projiziert.
Bildergalerie zum Film "Kinomann"
Filmkritik
In seinem Dokumentarfilm "Kinomann" porträtiert der Regisseur Matthias Ditscherlein den Filmvorführer Helmut Göldner, der auf 60 Jahre Erfahrung im mobilen Kinobetrieb zurückblicken kann. Schon zu DDR-Zeiten war er in dieser Funktion aktiv – und noch immer bringt er mit seinem VW-Bus und seinem Equipment das Erlebnis eines Kinobesuchs in ostdeutsche Dörfer.
Das Werk lebt davon, dass Ditscherlein Göldner sowohl bei der Arbeit als auch im Privaten sehr genau beobachtet. So fängt der Film zu Beginn ein, wie der Mittsiebziger in seinen Arbeitsräumen einen Projektor repariert, wie er am Telefon mit einem Kunden spricht und wie er seinen Wagen für eine weitere Tour vorbereitet. Oft ist dabei ein verschmitztes Lachen zu vernehmen. Es macht großen Spaß, Göldner dabei zuzuschauen. Im Hintergrund hängen Filmplakate – etwa zu der Fantasy-Komödie "Teuflisch" oder zu dem Leinwand-Abenteuer von Mr. Bean. Wenn Göldner in herrlicher Aussprache von Filmen wie "Dirty Grandpa" oder "Paddington" erzählt, die er seiner Kundschaft wunderbar unprätentiös anbietet, ist das ebenso unterhaltsam wie die Momente, in denen er vor Ort mit Gemeindemitgliedern den Aufbau bespricht und dabei ziemlich exakt weiß, was er will und wie es am besten läuft. Bis er 100 Jahre alt ist, will Göldner noch weitermachen – und man wünscht es ihm von Herzen.
Noch einnehmender sind die Szenen, die sich mit Göldners Privatleben befassen, welches wiederum eng mit seiner beruflichen Tätigkeit verwoben ist. Seine Frau unterstützt ihn maßgeblich – etwa beim Kleben der Plakate, die die Vorführungen bewerben. Und die beiden liefern sich stetig Frotzeleien, in denen sich ein trockener Humor und letztlich auch eine gehörige Portion Liebe erkennen lässt. "Wenn ich sage 'Mach das nicht!', dann macht er's grade!", klagt seine Frau an einer Stelle – und solche ehrlichen Aussagen machen "Kinomann" zu einer besonderen filmischen Betrachtung.
Fazit: Ein humorvoller, angenehm ehrlicher Blick auf einen Mann, der große Leidenschaft für das Kino besitzt und für filmische Momente in der Provinz Ostdeutschlands sorgt.
Das Werk lebt davon, dass Ditscherlein Göldner sowohl bei der Arbeit als auch im Privaten sehr genau beobachtet. So fängt der Film zu Beginn ein, wie der Mittsiebziger in seinen Arbeitsräumen einen Projektor repariert, wie er am Telefon mit einem Kunden spricht und wie er seinen Wagen für eine weitere Tour vorbereitet. Oft ist dabei ein verschmitztes Lachen zu vernehmen. Es macht großen Spaß, Göldner dabei zuzuschauen. Im Hintergrund hängen Filmplakate – etwa zu der Fantasy-Komödie "Teuflisch" oder zu dem Leinwand-Abenteuer von Mr. Bean. Wenn Göldner in herrlicher Aussprache von Filmen wie "Dirty Grandpa" oder "Paddington" erzählt, die er seiner Kundschaft wunderbar unprätentiös anbietet, ist das ebenso unterhaltsam wie die Momente, in denen er vor Ort mit Gemeindemitgliedern den Aufbau bespricht und dabei ziemlich exakt weiß, was er will und wie es am besten läuft. Bis er 100 Jahre alt ist, will Göldner noch weitermachen – und man wünscht es ihm von Herzen.
Noch einnehmender sind die Szenen, die sich mit Göldners Privatleben befassen, welches wiederum eng mit seiner beruflichen Tätigkeit verwoben ist. Seine Frau unterstützt ihn maßgeblich – etwa beim Kleben der Plakate, die die Vorführungen bewerben. Und die beiden liefern sich stetig Frotzeleien, in denen sich ein trockener Humor und letztlich auch eine gehörige Portion Liebe erkennen lässt. "Wenn ich sage 'Mach das nicht!', dann macht er's grade!", klagt seine Frau an einer Stelle – und solche ehrlichen Aussagen machen "Kinomann" zu einer besonderen filmischen Betrachtung.
Fazit: Ein humorvoller, angenehm ehrlicher Blick auf einen Mann, der große Leidenschaft für das Kino besitzt und für filmische Momente in der Provinz Ostdeutschlands sorgt.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Kinomann"Jurybegründung anzeigen
Nach den Gesetzen des Marktes dürfte es einen wie ihn gar nicht mehr geben. In Zeiten von Multiplexkinos und Netflix zieht Helmut Göldner immer noch mit seiner mobilen Kinoanlage über die Dörfer von Sachsen-Anhalt, um dort, möglichst sogar analog [...mehr]TrailerAlle "Kinomann"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Kinomann"
Jahr: 2021Genre: Dokumentation
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 01.07.2021
Verleih: Kippelsteiner Filme
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