Annette (2021)
Musical-Drama: Das Glück eines Paares droht an der Eifersucht des Mannes zu zerbrechen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der erfolgreiche Stand-up-Comedian Henry McHenry (Adam Driver) und die gefeierte Opernsängerin Ann Defrasnoux (Marion Cotillard) haben sich ineinander verliebt. Ihre Beziehung löst einen enormen Presserummel aus. Alsbald kommt ihre Tochter Annette zur Welt. Doch dann erheben mehrere Frauen Anschuldigungen gegen Henry. Während Henrys Stern rapide sinkt, wird Ann immer beliebter – was in Henry große Frustration und Eifersucht auslöst. Als Henry nach einer schweren Tragödie das gesangliche Talent der kleinen Annette entdeckt, will er dies für seine Zwecke nutzen.
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Filmkritik
Der französische Regisseur Leos Carax ("Die Liebenden von Pont-Neuf") zählt zu den Meistern des cinéma du look – einer filmischen Machart, die sich durch stilisierte Orte und Figuren auszeichnet. Die Hingabe an die glatte Oberfläche findet oft an schäbigen Schauplätzen statt, die erst durch die Ästhetisierung der Bilder ihren Glanz erhalten. Nicht selten erzählen seine Arbeiten von einer amour fou, von Leidenschaft sowie physischer und psychischer Zerstörung. Sein nahezu unbeschreibliches Werk "Holy Motors" (2012) erwies sich als absolutes Meisterstück und schraubte die Erwartungen an den Nachfolger in unermessliche Höhen.
Nun legt Carax das märchenhaft-düstere Musical "Annette" vor. Der Film beginnt – in einer wahrlich furiosen Eröffnungssequenz – als Love Story zwischen einem extrem gegensätzlichen Paar, dem umstrittenen Stand-up-Comedian Henry und der aufopferungsvollen Opernsängerin Ann. Der rauschhafte Einsatz von Licht und Farben, die überwiegend intonierten Dialoge, die vielgestaltige Musik des Art-Pop-Duos Sparks – all das entfaltet zunächst eine sehr einnehmende Wirkung. Dass die Beziehung des Paares immer wieder von einem Promi-Newsmagazin kommentiert wird, ist ein gewitzter Einfall; die Mischung aus Showbiz-Satire und Liebesdrama ist anfangs durchaus stimmig.
Doch während "Holy Motors" gerade deshalb so faszinierte, weil er zur Interpretation einlud, sind die Symbole in "Annette" oft zu eindeutig. Das Werk entwickelt sich nach der Geburt des titelgebenden Kindes von Henry und Ann (größtenteils "verkörpert" von einer Holzpuppe) zu einem Film über Eifersucht, Aggression, Gier nach Ruhm und die Ausbeutung eines talentierten Kindes, das wie eine Marionette behandelt wird. "Annette" steckt voller interessanter Ideen, etwa dem gelegentlichen Durchbrechen der Vierten Wand; letztlich gelingt es Carax aber nicht, an die Wucht von "Die Liebenden von Pont-Neuf" oder die Komplexität von "Holy Motors" anzuknüpfen. Adam Driver, Marion Cotillard und Simon Helberg ("The Big Bang Theory"), die alle live bei den Dreharbeiten sangen, liefern engagierte Performances, können indes auch nicht verhindern, dass der Film in seiner Gesamtheit kaum zu überzeugen vermag. Weder die Bilder noch die Klänge hinterlassen einen wirklich bleibenden Eindruck.
Fazit: Ein ungewöhnliches, gut besetztes Musical mit zahlreichen Regieeinfällen und Konventionsbrüchen, das jedoch nicht an die früheren Werke von Leos Carax heranreichen kann.
Nun legt Carax das märchenhaft-düstere Musical "Annette" vor. Der Film beginnt – in einer wahrlich furiosen Eröffnungssequenz – als Love Story zwischen einem extrem gegensätzlichen Paar, dem umstrittenen Stand-up-Comedian Henry und der aufopferungsvollen Opernsängerin Ann. Der rauschhafte Einsatz von Licht und Farben, die überwiegend intonierten Dialoge, die vielgestaltige Musik des Art-Pop-Duos Sparks – all das entfaltet zunächst eine sehr einnehmende Wirkung. Dass die Beziehung des Paares immer wieder von einem Promi-Newsmagazin kommentiert wird, ist ein gewitzter Einfall; die Mischung aus Showbiz-Satire und Liebesdrama ist anfangs durchaus stimmig.
Doch während "Holy Motors" gerade deshalb so faszinierte, weil er zur Interpretation einlud, sind die Symbole in "Annette" oft zu eindeutig. Das Werk entwickelt sich nach der Geburt des titelgebenden Kindes von Henry und Ann (größtenteils "verkörpert" von einer Holzpuppe) zu einem Film über Eifersucht, Aggression, Gier nach Ruhm und die Ausbeutung eines talentierten Kindes, das wie eine Marionette behandelt wird. "Annette" steckt voller interessanter Ideen, etwa dem gelegentlichen Durchbrechen der Vierten Wand; letztlich gelingt es Carax aber nicht, an die Wucht von "Die Liebenden von Pont-Neuf" oder die Komplexität von "Holy Motors" anzuknüpfen. Adam Driver, Marion Cotillard und Simon Helberg ("The Big Bang Theory"), die alle live bei den Dreharbeiten sangen, liefern engagierte Performances, können indes auch nicht verhindern, dass der Film in seiner Gesamtheit kaum zu überzeugen vermag. Weder die Bilder noch die Klänge hinterlassen einen wirklich bleibenden Eindruck.
Fazit: Ein ungewöhnliches, gut besetztes Musical mit zahlreichen Regieeinfällen und Konventionsbrüchen, das jedoch nicht an die früheren Werke von Leos Carax heranreichen kann.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Annette"
Land: Frankreich, USAJahr: 2021
Genre: Drama, Musical
Länge: 140 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 16.12.2021
Regie: Leos Carax
Darsteller: Adam Driver als Henry, Marion Cotillard als Ann, Simon Helberg als The Conductor, Rila Fukushima als Nurse, Kiko Mizuhara
Kamera: Caroline Champetier
Verleih: Alamode Film
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