Mein Lehrer, der Krake (2020)
My Octopus Teacher
Dokumentarfilm über einen Taucher, der in einem Algenwald vor der südafrikanischen Küste Freundschaft mit einem Oktopus schließt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 39 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Craig Foster hat lange als Dokumentarfilmer gearbeitet, bevor er einen Burnout erlitt. Der Südafrikaner nimmt sich eine Auszeit und kehrt an die raue Küste bei Kapstadt zurück, wo er als Kind gerne die Unterwasserwelt erkundete. In den Tiefen des artenreichen Kelp- oder Algenwaldes begegnet ihm eines Tages ein seltsames Gebilde, das wie eine abstrakte Skulptur aus Muscheln und Steinen anmutet. Dann fällt es jäh zusammen und ein Tintenfisch, der sich darunter verbarg, schwimmt davon. Es ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, denn Foster besucht den kleinen achtarmigen Kraken, der in einer Höhle wohnt, fortan in der Regel Tag für Tag.
Das Oktopusweibchen wird zutraulicher und inspiziert bald die Unterwasserkamera, dann auch Fosters Hand mit seinen mit Saugnäpfen bestückten Armen. Es lässt sich vertrauensvoll auf Fosters Hand, später auch auf seiner Brust nieder. Wenn der Taucher aufsteigen muss, um zu atmen, lässt es sich manchmal mitnehmen bis zur Wasseroberfläche. Foster wird Zeuge der dramatischen Abenteuer, die der Tintenfisch meistern muss: Er überlebt eine Haiattacke, bei dem ihm ein Arm abgerissen wird, er jagt Krabben und Hummer, verändert trickreich sein Aussehen, überlistet einen weiteren Hai, der ihn aufstöbert, auf tollkühne Art. Die Tage der außergewöhnlichen Freundschaft zwischen Mensch und Tier sind jedoch gezählt, den der Gemeine Oktopus lebt höchstens zwei Jahre.
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Filmkritik
Tintenfische gelten allgemein als intelligent, doch man weiß einfach noch viel zu wenig über diese etwas unförmig anmutenden Weichtiere. Die Einzelgänger, die sich vor ihren Fressfeinden nur durch Tarnung und Unterschlupf in Unterwasserhöhlen schützen können, sind zwar neugierig, aber auch scheu. Der Netflix-Dokumentarfilm von Pippa Ehrlich und James Reed begleitet den erfahrenen Taucher Craig Foster auf seinen Streifzügen durch den Kelpwald vor Kapstadt in Südafrika. Foster schließt Bekanntschaft mit einem circa 60 Zentimeter großen Tier der Spezies Gemeiner Oktopus, das nach und nach Vertrauen zu ihm entwickelt und ihn an seinen Abenteuern teilhaben lässt. So bietet der oscarprämierte Film sensationelle Aufnahmen.
Foster erzählt sowohl in Voice-Over, als auch vor der Kamera, wie sich die Bekanntschaft mit dem Tintenfisch entwickelte. Der oft sehr persönliche, von der Faszination des Tauchers für dieses kleine Wesen erfüllte Kommentar ist reich an spannenden Informationen. Sie flankieren, was man ungläubig zu sehen bekommt: Wie der Oktopus mit seinem Fangarm Fosters Hand ertastet, wie er seine Farbe verändert, sich in Algenblätter wickelt oder wie ein lebloser Stein auf dem Grund kauert, um sich mit Trippelschritten an die Beute heranzupirschen.
Wie können diese schneckenähnlichen Weichtiere, die nur kurz leben, so lernfähig sein? Diese Frage, die sich Foster berührt und ehrfürchtig stellt, lässt auch das Publikum nicht mehr los. Es schürt noch die Spannung, wenn Foster, der ohne Sauerstoffflasche taucht, gerade in aufregenden Momenten zum Atmen aufsteigen muss. Was er nach der Wiederkehr zu sehen bekommt, ist oft umso überraschender. Wie er fühlt man mit dem kleinen Geschöpf in Momenten der Not mit, möchte helfen – doch Foster greift nicht in den Lauf der Dinge ein. Das wäre meistens auch gar nicht nötig, denn der Oktopus erweist sich als erwachsen.
Die Tauchgänge in den Kelpwald mit seinen vielen Fischen und dem trüben Licht muten wie eine Expedition in ein mystisches Labyrinth an. Mal wirkt es wie ein buntes Paradies, mal eher unheimlich, wenn Walgesänge einen nächtlichen Streifzug begleiten. Dass nebenbei auch Fosters Geschichte einer seelischen Heilung erzählt wird, wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Denn die menschliche Begegnung mit dem Oktopus und seiner Unterwasserwildnis ist es, die dieses Filmerlebnis einzigartig macht.
Fazit: Dieser faszinierende Dokumentarfilm lässt sein Publikum die einzigartige Freundschaft eines Oktopus mit einem Taucher miterleben. Unter der Regie von Pippa Ehrlich und James Reed nimmt eine abenteuerliche Geschichte ihren Lauf, in welcher der Südafrikaner Craig Foster Tag für Tag einen Tintenfisch im Algenwald vor der Küste Südafrikas besucht. Das Tier gewinnt Zutrauen und lässt ihn beobachten, mit welcher Lern- und Wandlungsfähigkeit es sich in seinem Umfeld bewegt. Die Abenteuer des gewitzten Kraken in dieser wunderschönen Unterwasserwelt erweitern den Horizont und berühren das Herz.
Foster erzählt sowohl in Voice-Over, als auch vor der Kamera, wie sich die Bekanntschaft mit dem Tintenfisch entwickelte. Der oft sehr persönliche, von der Faszination des Tauchers für dieses kleine Wesen erfüllte Kommentar ist reich an spannenden Informationen. Sie flankieren, was man ungläubig zu sehen bekommt: Wie der Oktopus mit seinem Fangarm Fosters Hand ertastet, wie er seine Farbe verändert, sich in Algenblätter wickelt oder wie ein lebloser Stein auf dem Grund kauert, um sich mit Trippelschritten an die Beute heranzupirschen.
Wie können diese schneckenähnlichen Weichtiere, die nur kurz leben, so lernfähig sein? Diese Frage, die sich Foster berührt und ehrfürchtig stellt, lässt auch das Publikum nicht mehr los. Es schürt noch die Spannung, wenn Foster, der ohne Sauerstoffflasche taucht, gerade in aufregenden Momenten zum Atmen aufsteigen muss. Was er nach der Wiederkehr zu sehen bekommt, ist oft umso überraschender. Wie er fühlt man mit dem kleinen Geschöpf in Momenten der Not mit, möchte helfen – doch Foster greift nicht in den Lauf der Dinge ein. Das wäre meistens auch gar nicht nötig, denn der Oktopus erweist sich als erwachsen.
Die Tauchgänge in den Kelpwald mit seinen vielen Fischen und dem trüben Licht muten wie eine Expedition in ein mystisches Labyrinth an. Mal wirkt es wie ein buntes Paradies, mal eher unheimlich, wenn Walgesänge einen nächtlichen Streifzug begleiten. Dass nebenbei auch Fosters Geschichte einer seelischen Heilung erzählt wird, wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Denn die menschliche Begegnung mit dem Oktopus und seiner Unterwasserwildnis ist es, die dieses Filmerlebnis einzigartig macht.
Fazit: Dieser faszinierende Dokumentarfilm lässt sein Publikum die einzigartige Freundschaft eines Oktopus mit einem Taucher miterleben. Unter der Regie von Pippa Ehrlich und James Reed nimmt eine abenteuerliche Geschichte ihren Lauf, in welcher der Südafrikaner Craig Foster Tag für Tag einen Tintenfisch im Algenwald vor der Küste Südafrikas besucht. Das Tier gewinnt Zutrauen und lässt ihn beobachten, mit welcher Lern- und Wandlungsfähigkeit es sich in seinem Umfeld bewegt. Die Abenteuer des gewitzten Kraken in dieser wunderschönen Unterwasserwelt erweitern den Horizont und berühren das Herz.
Bianka Piringer
Besetzung & Crew von "Mein Lehrer, der Krake"
Land: SüdafrikaJahr: 2020
Genre: Dokumentation
Originaltitel: My Octopus Teacher
Länge: 85 Minuten
FSK: 0
Regie: Pippa Ehrlich, James Reed
Darsteller: Craig Foster, Tom Foster
Kamera: Roger Horrocks
Verleih: Netflix
Awards - Oscar 2021Weitere Infos
- Bester Dokumentarfilm - James Reed, Craig Foster, Pippa Ehrlich