Wolfwalkers (2020)
Animationsabenteuer: Im irischen, oscarnominierten Zeichentrickfilm "Wolfwalkers" begegnet eine Jägerstochter einem geheimnisvollen Mädchen, das sich in einen Wolf verwandeln kann...Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben bislang 0 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In einer Zeit der Mythen und der Magie reist Robyn Goodfellowe (Stimme im Original: Honor Kneafsey), eine junge Jägerin in Ausbildung, mit ihrem Vater Bill (Sean Bean) nach Irland. Denn Bill wurde mit der Aufgabe betraut, vor den Toren einer Stadt das letzte Wolfsrudel zu jagen und notfalls auszurotten. Die verbotenen Regionen außerhalb der Stadtmauern soll Robyn hingegen nicht allein erkunden. Trotz der Warnung stiehlt Robyn sich immer wieder davon. Sie folgt ihrem Vater in den sagenumwobenen, dichten Wald. Auf ihrer Entdeckungstour lernt sie das geheimnisvolle Mädchen Mebh (Eva Whittaker) kennen. Mebh gehört einem mysteriösen Stamm an, dessen Angehörige sich des Nachts in Wölfe verwandeln können. Bei der gemeinsamen Suche nach Mebhs Mutter, die vom herrischen Despoten Lord Protector Cromwell entführt wurde, entdeckt Robyn ein Geheimnis, das sie immer tiefer in die verzauberte Welt der Wolfswanderer zieht.
Bildergalerie zum Film "Wolfwalkers"
Hier streamen
Filmkritik
Der Regisseur des Films, Tomm Moore, ließ sich für seine Animationsproduktion nach eigener Aussage von Sagen und der Mythologie rund um Wolfsmenschen, Gestaltwandler und spiritueller Folklore inspirieren. Um einen realistischen, flächigen Look zu erhalten, orientierten sich die Animationskünstler, Trickspezialisten und Zeichner an irischen Holzschnitten aus dem 17. Jahrhundert. Premiere feierte die oscarnominierte Produktion im Herbst 2020 beim Toronto Filmfest.
"Wolfwalkers" ist das seltene Beispiel eines Trickfilms, der sich gleichermaßen für Kinder und genauso für Eltern bzw. erwachsene Kinozuschauer eignet. Denn es handelt sich um ein mit essentiellen, für Groß und Klein wichtigen Botschaften ausgestattetes Werk, das mit seiner liebevollen Umsetzung und charmanten Optik (die flächig-gestrichelte Maltechnik zieht einen förmlich wie ein Gemälde ins Geschehen) begeistert. Und dabei eine stets wendungsreiche, dramaturgisch stimmige Geschichte um zwei gegensätzliche Mädchen erzählt.
Der Unterschied der Beiden macht dann auch einen großen Reiz von "Wolfwalkers" aus und zeigt, wie viel Mühe die Macher auf die Charakterentwicklung und eine ausgefeilte Figurenzeichnung verwendeten. Robyns Vater und die Bewohner ihrer Stadt vertreten die Ansicht, dass Mädchen wie Robyn zu Hause bleiben und sich vor allen Gefahren fernhalten sollten. Sie ist aufgewachsen in einem von Männern dominierten Umfeld, welches ein engstirniges Weltbild vertritt. Im Gegensatz dazu steht Mebh für einen enormen Freiheitsdrang, einen angstbefreiten Umgang mit dem Unbekannten, Entdeckungslust und ein Leben im Einklang mit Tier und Natur. Die Stadtbewohner hingegen wollen den Wald roden und sehen die Wölfe als Gefahr für Leib und Leben. Hier zeigt sich ein ganz zentrales Thema von "Wolfwalkers", welches der Film klar benennt und dessen Relevanz natürlich auch und gerade auf unsere heutige Zeit übertragbar ist: die urmenschliche Angst vor allem was neu und andersartig ist. Denn dem Unbekannten begegnen die Stadtbewohner mit Sorge, Ausgrenzung und Ablehnung. Voller positiver Energie und Lebenslust sind hingegen jene Szenen, in der die beiden Mädchen einander kennenlernen und gemeinsam – ob als Menschen oder in Gestalt von Wölfen – die Welt um sich herum (neu) entdecken. Ein gelungener, angenehmer Kontrast.
Fazit: Zauberhaftes, ästhetisch beachtliches Zeichentrickmärchen mit elementarer Natur- und Ökobotschaft, dessen mutige, liebenswürdige Kinderfiguren große wie kleine Zuschauer ins Herz schließen werden.
"Wolfwalkers" ist das seltene Beispiel eines Trickfilms, der sich gleichermaßen für Kinder und genauso für Eltern bzw. erwachsene Kinozuschauer eignet. Denn es handelt sich um ein mit essentiellen, für Groß und Klein wichtigen Botschaften ausgestattetes Werk, das mit seiner liebevollen Umsetzung und charmanten Optik (die flächig-gestrichelte Maltechnik zieht einen förmlich wie ein Gemälde ins Geschehen) begeistert. Und dabei eine stets wendungsreiche, dramaturgisch stimmige Geschichte um zwei gegensätzliche Mädchen erzählt.
Der Unterschied der Beiden macht dann auch einen großen Reiz von "Wolfwalkers" aus und zeigt, wie viel Mühe die Macher auf die Charakterentwicklung und eine ausgefeilte Figurenzeichnung verwendeten. Robyns Vater und die Bewohner ihrer Stadt vertreten die Ansicht, dass Mädchen wie Robyn zu Hause bleiben und sich vor allen Gefahren fernhalten sollten. Sie ist aufgewachsen in einem von Männern dominierten Umfeld, welches ein engstirniges Weltbild vertritt. Im Gegensatz dazu steht Mebh für einen enormen Freiheitsdrang, einen angstbefreiten Umgang mit dem Unbekannten, Entdeckungslust und ein Leben im Einklang mit Tier und Natur. Die Stadtbewohner hingegen wollen den Wald roden und sehen die Wölfe als Gefahr für Leib und Leben. Hier zeigt sich ein ganz zentrales Thema von "Wolfwalkers", welches der Film klar benennt und dessen Relevanz natürlich auch und gerade auf unsere heutige Zeit übertragbar ist: die urmenschliche Angst vor allem was neu und andersartig ist. Denn dem Unbekannten begegnen die Stadtbewohner mit Sorge, Ausgrenzung und Ablehnung. Voller positiver Energie und Lebenslust sind hingegen jene Szenen, in der die beiden Mädchen einander kennenlernen und gemeinsam – ob als Menschen oder in Gestalt von Wölfen – die Welt um sich herum (neu) entdecken. Ein gelungener, angenehmer Kontrast.
Fazit: Zauberhaftes, ästhetisch beachtliches Zeichentrickmärchen mit elementarer Natur- und Ökobotschaft, dessen mutige, liebenswürdige Kinderfiguren große wie kleine Zuschauer ins Herz schließen werden.
Björn Schneider
Besetzung & Crew von "Wolfwalkers"
Land: USAJahr: 2020
Genre: Abenteuer, Animation
Länge: 103 Minuten
Regie: Tomm Moore, Ross Stewart
Darsteller: Honor Kneafsey, Eva Whittaker, Sean Bean, Simon McBurney, Tommy Tiernan
Verleih: Apple TV+
Awards - Oscar 2021Weitere Infos
- Bester Animationsfilm - Tomm Moore, Ross Stewart, Paul Young, Stéphan Roelants