Abseits des Lebens (2021)
Land
Sensibles und minimalistisches Regiedebüt von Robin Wright, die eine Frau spielt, die lernen muss, mit Verlust umzugehenKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Edee (Robin Wright) kämpft mit einem schweren Verlust, der ihre Familie betrifft, sie ist psychisch am Ende und möchte nicht mehr weiterleben. Ihre Schwester Emma versucht, ihr gut zuzureden, doch Edee sieht den einzigen Ausweg im kompletten Rückzug von der Zivilisation. Sie will "keine Menschen sehen" und kauft sich eine kleine, abgelegene Hütte in den Rocky Mountains. Ihr Auto lässt sie wegfahren, ihr Handy wirft sie weg und auch alle anderen Verbindungen zu ihrem alten Leben werden gekappt. Als sie, die Großstadtanwältin auf Abwegen, in ihrer Hütte zusammenbricht, weil sie nichts mehr zu essen hat, findet sie Jäger Miguel (Demian Bichir) gemeinsam mit einer befreundeten Krankenschwester auf und kümmert sich fortan um sie. Seine regelmäßigen Besuche in Edees Hütte werden zum Ritual, beide, die nicht viel voneinander wissen, geben einander etwas, das sie brauchen. Eines Tages bittet Miguel Edee, auf seinen Hund aufzupassen - er werde länger wegbleiben und wisse nicht, wann er wieder komme. Zeit vergeht und Edee, deren Lust auf Menschen bisher äußerst begrenzt war, beginnt, sich Sorgen zu machen. Sie packt ihre Sachen und macht sich zu Fuß auf den Weg in die nächste Stadt, um nach ihrem Freund zu suchen.
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Filmkritik
Die aktuelle Welle an actresses turned directors lässt manchmal die Frage offen, ob es sich hier wirklich um künstlerische Notwendigkeit oder eine kurzlebige Mode handelt, die dem Zeitgeist entspricht. In keinem Fall so ist das im Fall von Robin Wright, der Schauspielerin, die aus "Forrest Gump", "Das Versprechen" oder "House of Cards" und als Ex-Frau von Sean Penn bekannt ist. Sie legt mit ihrem Regie-Debüt "Land", das bei uns aus unerfindlichen Gründen "Abseits des Lebens" heißt, ein sensibles, schön gemachtes Drama vor, das zudem zu den besseren, weil unabhängigen US-Filmen dieses Jahres zählt. In einer Branche, die sich zwischen Blockbusterisierung, Streaming-Kapitalismus und social justice-Kulturrevolution zerreibt, schert sie sich um nichts davon und erzählt die Geschichte einer Frau, die ihr Leben verloren hat, dazu ihre Hoffnung, und deren völlige Abkehr von jeglicher Zivilisation zur Suche nach dem Selbst wird.
"Abseits des Lebens" ist im besten Sinne independent und Autorenfilm, wenngleich Wright ihren Film nicht selbst geschrieben hat. Als Regisseurin und Protagonistin ist sie dennoch omnipräsent und macht ihn so zu ihrem; eine individuelle, originelle künstlerische Vision also, die vielleicht nicht visionär ist, aber zumindest stimmig und natürlich gewachsen wirkt.
Der Originaltitel "Land" verweist zudem auch darauf, dass wir es hier mit einem US-Film zu tun haben, der sich seiner Wurzeln bewusst ist: Ihn "Western" zu nennen wäre übertrieben, nicht nur, weil die Rockys nicht im Westen liegen, aber der Fokus auf die großen, leeren Flächen, die Natur, die Weite der Land-schaft und die Notwendigkeit, als Mensch sich auf die Umgebung einzustellen, mit ihr im Einklang zu leben, ist doch eine recht deutliche Referenz. Edee findet sich erst wieder, als sie allen modernen Dingen entsagt und sich darauf fokussiert, zu essen, zu trinken, zu schlafen - und zu überleben. Um wieder zu leben.
Formal gibt es an dem Werk wenig auszusetzen, sowohl Kamera, also auch Drehbuch und Inszenierung sind solide bis gut. Darstellerisch agieren die beiden einzigen Akteure von Relevanz (Wright, Bichir) auf hohem Niveau. Wright muss man attestieren, dass sie die Doppelbelastung Regie(debüt) und zentrale Hauptfigur bravourös meistert, während Bichir mit seinem zurückgenommenen Spiel die ideale Ergänzung zur Figur der Edee ist und eine ganz eigene Qualität in den Film bringt. Ankreiden kann man schlussendlich nur, dass "Abseits des Lebens" - nach knappen eineinhalb Stunden - etwas dünn wirkt: Während formal fast alles richtig gemacht wurde, ist es die fehlende (emotionale, erzählerische) Substanz, die das Werk auf lange Sicht gesehen wohl eher zu einem Leichtgewicht werden lässt. Das ändert jedoch nichts an dem kurzfristigen und auch kurzweiligen Sehvergnügen.
Fazit: Stimmiges und gekonnt inszeniertes Regiedebüt von US-Schauspielerin Robin Wright, die in ihrem Drama rund um eine vom Leben gezeichnete Frau vieles richtig macht und auch als Hauptdarstellerin überzeugen kann.
"Abseits des Lebens" ist im besten Sinne independent und Autorenfilm, wenngleich Wright ihren Film nicht selbst geschrieben hat. Als Regisseurin und Protagonistin ist sie dennoch omnipräsent und macht ihn so zu ihrem; eine individuelle, originelle künstlerische Vision also, die vielleicht nicht visionär ist, aber zumindest stimmig und natürlich gewachsen wirkt.
Der Originaltitel "Land" verweist zudem auch darauf, dass wir es hier mit einem US-Film zu tun haben, der sich seiner Wurzeln bewusst ist: Ihn "Western" zu nennen wäre übertrieben, nicht nur, weil die Rockys nicht im Westen liegen, aber der Fokus auf die großen, leeren Flächen, die Natur, die Weite der Land-schaft und die Notwendigkeit, als Mensch sich auf die Umgebung einzustellen, mit ihr im Einklang zu leben, ist doch eine recht deutliche Referenz. Edee findet sich erst wieder, als sie allen modernen Dingen entsagt und sich darauf fokussiert, zu essen, zu trinken, zu schlafen - und zu überleben. Um wieder zu leben.
Formal gibt es an dem Werk wenig auszusetzen, sowohl Kamera, also auch Drehbuch und Inszenierung sind solide bis gut. Darstellerisch agieren die beiden einzigen Akteure von Relevanz (Wright, Bichir) auf hohem Niveau. Wright muss man attestieren, dass sie die Doppelbelastung Regie(debüt) und zentrale Hauptfigur bravourös meistert, während Bichir mit seinem zurückgenommenen Spiel die ideale Ergänzung zur Figur der Edee ist und eine ganz eigene Qualität in den Film bringt. Ankreiden kann man schlussendlich nur, dass "Abseits des Lebens" - nach knappen eineinhalb Stunden - etwas dünn wirkt: Während formal fast alles richtig gemacht wurde, ist es die fehlende (emotionale, erzählerische) Substanz, die das Werk auf lange Sicht gesehen wohl eher zu einem Leichtgewicht werden lässt. Das ändert jedoch nichts an dem kurzfristigen und auch kurzweiligen Sehvergnügen.
Fazit: Stimmiges und gekonnt inszeniertes Regiedebüt von US-Schauspielerin Robin Wright, die in ihrem Drama rund um eine vom Leben gezeichnete Frau vieles richtig macht und auch als Hauptdarstellerin überzeugen kann.
Christian Klosz
FBW-Bewertung zu "Abseits des Lebens"Jurybegründung anzeigen
Edee Holzer erträgt es nicht mehr, unter Menschen zu sein. Alle wollen, dass es ihr besser geht, aber sie selbst ist überzeugt, dass sie nur fernab der Gesellschaft und ganz auf sich allein gestellt mit dem Schicksalsschlag, der sie getroffen hat, [...mehr]TrailerAlle "Abseits des Lebens"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Abseits des Lebens"
Land: USAWeitere Titel: Abseits des Lebens
Jahr: 2021
Genre: Drama
Originaltitel: Land
Länge: 89 Minuten
Kinostart: 05.08.2021
Regie: Robin Wright
Darsteller: Robin Wright als Edee, Demián Bichir als Miguel, Sarah Dawn Pledge, Kim Dickens, Warren Christie
Kamera: Bobby Bukowski
Verleih: Universal Pictures International
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