Caveman - Der Kinofilm (2020)

Das am New Yorker Broadway uraufgeführte Monodrama "Defending the Caveman" von Rob Becker avancierte Anfang der 1990er Jahre zu einem großen Erfolg. Knapp eine Dekade später kam es unter dem Titel "Caveman" auch nach Deutschland, wo es ebenfalls zum Dauer-Hit wurde. In Szene gesetzt wurde es damals von Esther Schweins, die nun in der gleichnamigen Verfilmung einen Cameo-Auftritt als Gynäkologin hat. Neben der aus der Kult-Show "RTL Samstag Nacht" bekannten Schauspielerin sind weitere vertraute Film- und Seriengesichter in der Komödie zu sehen, etwa "Quatsch Comedy Club"-Gründer Thomas Hermanns, Soap- und Telenovela-Star Alexandra Neldel und Komikerin Martina Hill.

Im Zentrum stehen indes Moritz Bleibtreu und Laura Tonke als Ehepaar mit diversen Problemen. Wenn es um vermeintlich "typisch männliche" und "typisch weibliche" Verhaltensmuster geht, wird selbstverständlich tief in die Klischeekiste gegriffen. Stereotype Ansichten zum Konsum von Kosmetikartikeln, zur Shopping-Begeisterung oder zum Umgang mit Gefühlen wirken im Jahr 2023 schon sehr aus der Zeit gefallen und werden hier oft recht plump reproduziert. Auch die imaginierten Begegnungen von Bobby mit einer Steinzeit-Version seiner selbst sind nicht gerade originell.

Regisseurin Laura Lackmann ("Das Leben stinkt", "Zwei im falschen Film") schafft es jedoch, dem inhaltlich allzu konventionellen Werk durch ein paar visuelle Einfälle einen Hauch von Innovation zu verleihen. Einige Szenen – etwa der widerwillige Erwerb eines himmelblauen Pullovers in Grobstrick oder der Besuch beim Friseur, der zu einem unvorteilhaft-gewagten Hipster-Haircut führt – werden gekonnt ins Surreale getrieben. Zudem versteht es Laura Tonke, ihren Part mit feinen Nuancen auszustatten und sich dadurch aus der Karikatur freizuspielen.

Fazit: Ein Film über die Kommunikation von Mann und Frau – mit formelhafter Figurenzeichnung und etlichen lahmen Gags, aber auch einer zuweilen kreativen Inszenierung und einer starken Hauptdarstellerin.