Stasikomödie (2020)
Leander Haußmanns Stasikomödie
Komödie: Ein Romanautor erinnert sich, wie er als junger Mann für die Stasi tätig war, ehe er zu sich selbst fand.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der Schriftsteller Ludger Fuchs (Jörg Schüttauf) hat Einsicht in seine Stasi-Akte beantragt. Darin taucht ein Liebesbrief auf, der nicht von Ehefrau Corinna (Margarita Broich) stammt. Ludger beginnt, sich an die damalige Zeit zu erinnern: Als junger Mann (nun gespielt von David Kross) wurde er von der Stasi rekrutiert, um die Bohème-Szene des Prenzlauer Bergs auszukundschaften. Bald fühlte er sich dort jedoch überaus wohl – und verliebte sich nicht nur in seine spätere Gattin (jetzt Antonia Bill), sondern auch in Nathalie (Deleila Piasko), die ihn dichterisch inspirierte.
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Filmkritik
Mit seinem neuen Werk "Stasikomödie" liefert der 1959 geborene Regisseur Leander Haußmann nach "Sonnenallee" (1999) und "NVA" (2005) den Abschlussteil seiner tragikomischen DDR-Trilogie. Viele bekannte Schauspiel-Gesichter, die bereits in den Vorgängern zu sehen waren, sind in neuen Rollen wieder dabei – etwa Henry Hübchen, Alexander Scheer und Tom Schilling; Detlev Buck lässt seinen Part aus "Sonnenallee" noch einmal aufleben.
Abermals sind Szenen- und Kostümbild hervorragend; die Kamera von Michal Grabowski erfasst die liebevoll und detailreich ausgestatteten Kulissen in Bildern, die tatsächlich aus der damaligen Zeit stammen könnten. Auch der Dialogwitz und die Spielfreude des Ensembles sind zurück – ebenso wie die disputable Unbekümmertheit in der Schilderung der DDR-Strukturen, die sich positiv als Überwindungsversuch von Traumata oder negativ als allzu große Naivität interpretieren lässt. Haußmann setzt in seinem Skript und in seiner Inszenierung etwas weniger auf Klamauk als in "NVA"; den deutlich feineren Humor von "Sonnenallee" erzielt er indes auch nur in wenigen Momenten. Nicht immer wird hier der richtige Ton getroffen – das Unterfangen einer Komödie über die Taten der Stasi, das im Titel ganz explizit benannt wird, bleibt schwierig und kann im Endeffekt nur bedingt als Erfolg gewertet werden. Auch die Wendungen und Meta-Einschübe gegen Ende vermögen das nicht gänzlich aufzufangen.
Getragen wird "Stasikomödie" vor allem von David Kross ("Der Vorleser"), der den Protagonisten Ludger Fuchs in jungen Jahren verkörpert. Er verleiht dem zunächst absolut linientreuen und später liebestrunken-rebellischen Dichter in dessen Überforderung etwas Sympathisches. Hübchen und Buck haben sichtlich Spaß an der karikaturartigen Zeichnung ihrer Figuren und Scheer kann als Drag-Queen Akzente setzen.
Fazit: Eine Komödie mit bemerkenswerter Ausstattung, Wortwitz und gutem Schauspiel, deren humoristische Sicht auf die DDR allerdings nicht immer stimmig geraten ist.
Abermals sind Szenen- und Kostümbild hervorragend; die Kamera von Michal Grabowski erfasst die liebevoll und detailreich ausgestatteten Kulissen in Bildern, die tatsächlich aus der damaligen Zeit stammen könnten. Auch der Dialogwitz und die Spielfreude des Ensembles sind zurück – ebenso wie die disputable Unbekümmertheit in der Schilderung der DDR-Strukturen, die sich positiv als Überwindungsversuch von Traumata oder negativ als allzu große Naivität interpretieren lässt. Haußmann setzt in seinem Skript und in seiner Inszenierung etwas weniger auf Klamauk als in "NVA"; den deutlich feineren Humor von "Sonnenallee" erzielt er indes auch nur in wenigen Momenten. Nicht immer wird hier der richtige Ton getroffen – das Unterfangen einer Komödie über die Taten der Stasi, das im Titel ganz explizit benannt wird, bleibt schwierig und kann im Endeffekt nur bedingt als Erfolg gewertet werden. Auch die Wendungen und Meta-Einschübe gegen Ende vermögen das nicht gänzlich aufzufangen.
Getragen wird "Stasikomödie" vor allem von David Kross ("Der Vorleser"), der den Protagonisten Ludger Fuchs in jungen Jahren verkörpert. Er verleiht dem zunächst absolut linientreuen und später liebestrunken-rebellischen Dichter in dessen Überforderung etwas Sympathisches. Hübchen und Buck haben sichtlich Spaß an der karikaturartigen Zeichnung ihrer Figuren und Scheer kann als Drag-Queen Akzente setzen.
Fazit: Eine Komödie mit bemerkenswerter Ausstattung, Wortwitz und gutem Schauspiel, deren humoristische Sicht auf die DDR allerdings nicht immer stimmig geraten ist.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Stasikomödie"Jurybegründung anzeigen
Komödien gehören so ziemlich zum schwierigsten Genre, an das sich ein Filmemacher wagen kann. Schon deswegen war es ein ziemliches Päckchen, das Leander Haußmann mit sich herumgetragen haben muss. Eine Komödie über die Arbeit der Stasi zu machen, [...mehr]TrailerAlle "Stasikomödie"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Stasikomödie"
Land: DeutschlandJahr: 2020
Genre: Tragikomödie
Originaltitel: Leander Haußmanns Stasikomödie
Länge: 114 Minuten
Kinostart: 19.05.2022
Regie: Leander Haußmann
Darsteller: David Kross als Ludger, Tom Schilling, Alexander Scheer, Daleila Piasko als Nathalie, Detlev Buck
Kamera: Michal Grabowski
Verleih: Constantin Film
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