Jesus shows you the way to the highway (2020)
Die Einsteiger: trashige Actionkomödie und Genre-Persiflage um einen Agenten, der sich in den Weiten der virtuellen Realität verliert.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der CIA-Agent D.T. Gagano (Daniel Tadesse), der in seiner Freizeit mit Vorliebe Pizza bäckt, möchte seine Karriere beim US-Geheimdienst an den Nagel hängen und gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Malin (Gerda-Annette Allikas) eine Kickboxing-Academy eröffnen. Dummerweise kommt ihm ein Computervirus dazwischen. Um es aufzuhalten, begibt er sich mit seinem Kollegen, Agent Palmer (Agustín Mateo), in eine virtuelle Realität, aus der er nicht mehr herausfindet. Dort trifft er auf so seltsame Gestalten wie den Superhelden Batfro (Solomon Tashe), der in Personalunion auch der Präsident von Beta-Äthiopien ist, auf Mr. Sophistication (Carlo Pironti), auf ein Computervirus namens Stalin, auf menschengroße Fliegen und auf drei Kung-Fu-Meister.
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Filmkritik
Mit Trashfilmen ist das so eine Sache. Denn Trash ist nicht gleich Trash. Die meisten sind schlicht schlecht gemacht und werden auch durch eine den Trash ironisierend feiernde Betrachtungsweise nicht besser. Andere sind im Grunde grundsolide Produktionen und genießen irgendwann vielleicht einmal Kultstatus. Miguel Llansós zweiter abendfüllender Spielfilm könnte durchaus zu einem Kultfilm werden. Denn unter den Stilmitteln des Trashfilms verbirgt sich jede Menge kreatives Potenzial.
Der gebürtige Spanier Llansó hat in Äthiopien eine zweite Heimat gefunden. Hier spielten schon einige seiner Kurzfilme und sein Langfilmdebüt "Crumbs" (2015), das der Verleih als "postapokalyptisches afrofuturistisches Abenteuer" anpreist. Afrofuturistisch und ziemlich durchgeknallt geht es auch in "Jesus Shows You the Way to the Highway" zu. Ganz so gut wie die Werbezeile "The Matrix on Acid" ist der Film zwar nicht, aber definitiv eine Seherfahrung, die man nicht so schnell vergisst.
Schon die Kombination der Produktionsländer ist ein schräger Mix. Die Genre-Persiflage auf Spionage-, Science-Fiction- und Superhelden-Filme wurde in Estland, Äthiopien, Lettland, Rumänien und Spanien produziert und bordet vor ausgefallenen Ideen über. Letzten Endes ist sie auch eine Persiflage auf den Trashfilm selbst. So bunt wie die Herkunftsländer ist auch das Ensemble. An der Seite des mit Mikrosomie geborenen Daniel Tadesse spielt die große, blonde Gerda-Annette Allikas. Schon im Type-Casting setzt der Regisseur und Drehbuchautor also auf markante Gegensätze.
Diese Diskrepanzen setzen sich in der ziemlich konfusen und mehrfach verschachtelten Handlung süffisant fort und münden in einen finalen, aber recht früh vorhersehbaren Plot Twist. In der irren Geschichte zünden lange nicht alle Gags. Bewundernswert ist aber nicht nur das Herzblut, das alle Beteiligten in dieses Projekt gesteckt haben, sondern auch die kleinen kreativen Lösungen, die sie für große Probleme finden, sind bemerkenswert. Wie sich retro-futuristische Sets und eine virtuelle Realität auch mit geringem Budget überzeugend herstellen lassen, beweist "Jesus Shows You the Way to the Highway" eindrucksvoll. Ein verrücktes Sammelsurium von Genres, Stilmitteln, Filmtechniken, Zitaten, Querverweisen und eigenen Ideen – aufbereitet als Film gewordener Fieberwahn.
Fazit: In seinem zweiten abendfüllenden Spielfilm liefert der Regisseur und Drehbuchautor Miguel Llansó eine durchgeknallte Genre-Persiflage voller Stilmittel des Trashfilms. Die konfuse Handlung spielt im Grunde keine Rolle. Was zählt, sind die irren Einfälle. Die sind mit Herzblut gedreht und durchaus beachtlich. Abseitiges Kino mit Kultpotenzial.
Der gebürtige Spanier Llansó hat in Äthiopien eine zweite Heimat gefunden. Hier spielten schon einige seiner Kurzfilme und sein Langfilmdebüt "Crumbs" (2015), das der Verleih als "postapokalyptisches afrofuturistisches Abenteuer" anpreist. Afrofuturistisch und ziemlich durchgeknallt geht es auch in "Jesus Shows You the Way to the Highway" zu. Ganz so gut wie die Werbezeile "The Matrix on Acid" ist der Film zwar nicht, aber definitiv eine Seherfahrung, die man nicht so schnell vergisst.
Schon die Kombination der Produktionsländer ist ein schräger Mix. Die Genre-Persiflage auf Spionage-, Science-Fiction- und Superhelden-Filme wurde in Estland, Äthiopien, Lettland, Rumänien und Spanien produziert und bordet vor ausgefallenen Ideen über. Letzten Endes ist sie auch eine Persiflage auf den Trashfilm selbst. So bunt wie die Herkunftsländer ist auch das Ensemble. An der Seite des mit Mikrosomie geborenen Daniel Tadesse spielt die große, blonde Gerda-Annette Allikas. Schon im Type-Casting setzt der Regisseur und Drehbuchautor also auf markante Gegensätze.
Diese Diskrepanzen setzen sich in der ziemlich konfusen und mehrfach verschachtelten Handlung süffisant fort und münden in einen finalen, aber recht früh vorhersehbaren Plot Twist. In der irren Geschichte zünden lange nicht alle Gags. Bewundernswert ist aber nicht nur das Herzblut, das alle Beteiligten in dieses Projekt gesteckt haben, sondern auch die kleinen kreativen Lösungen, die sie für große Probleme finden, sind bemerkenswert. Wie sich retro-futuristische Sets und eine virtuelle Realität auch mit geringem Budget überzeugend herstellen lassen, beweist "Jesus Shows You the Way to the Highway" eindrucksvoll. Ein verrücktes Sammelsurium von Genres, Stilmitteln, Filmtechniken, Zitaten, Querverweisen und eigenen Ideen – aufbereitet als Film gewordener Fieberwahn.
Fazit: In seinem zweiten abendfüllenden Spielfilm liefert der Regisseur und Drehbuchautor Miguel Llansó eine durchgeknallte Genre-Persiflage voller Stilmittel des Trashfilms. Die konfuse Handlung spielt im Grunde keine Rolle. Was zählt, sind die irren Einfälle. Die sind mit Herzblut gedreht und durchaus beachtlich. Abseitiges Kino mit Kultpotenzial.
Falk Straub
TrailerAlle "Jesus shows you the way to the highway"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Jesus shows you the way to the highway"
Land: Estland, Äthiopien, Lettland, Rumänien, SpanienJahr: 2020
Genre: Action, Komödie
Länge: 82 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 18.02.2021
Regie: Miguel Llansó
Darsteller: Daniel Tadesse als Agent D.T. Gagano, Agustín Mateo als Palmer Eldritch / Batfro, Guillermo Llansó als Stalin / Roy Mascarone / Agent D.T. Gagano (Cartoon Version) / Stalin's Assistant, Solomon Tashe als Batfro, Gerda-Annette Allikas als Malin
Kamera: Michal Babinec, Erik Põllumaa, Israel Seoane
Verleih: Rapid Eye Movies