Das letzte Land (2020)
In dem deutschen Sci-Fi-Drama fliehen zwei Männer in einem Raumschiff hinaus ins Weltall mit unbekanntem Kurs.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Adem (Torben Föllmer) ist aus der Gefangenschaft entflohen und hat in der Wüste ein Raumschiff entdeckt. Der Sicherheitsmann Novak (Milan Pešl) stellt ihn dort mit einer Waffe. Als Adem ihm sagt, dass das Schiff kein Wrack sei, beschließen die beiden Männer, mit ihm den unwirtlichen Planeten zu verlassen. Draußen im Weltall liest Adem das Logbuch, das die vorige Besatzung führte. Darin ist von einer Krise an Bord die Rede, einem mysteriösen Signal und vom dringenden Wunsch des Schreibers, zurück nach Hause zu gelangen.
Adem findet im Raumschiff eine Zahlenfolge, die Koordinaten darstellen könnten – und zwar von der Erde, wie er glaubt. Er sehnt sich nach einem Ort, an dem Frauen leben. Es ist lange her, seit er eine Frau sah. Novak aber glaubt nicht, dass ein Zurück zur legendären Erde vergangener Zeiten möglich ist. Die Reise kann seiner Überzeugung nach immer nur vorwärts gehen. An Bord befindet sich ein Helm, in dem Radiosignale zu hören sind, die Adem für gefährlich hält. Novak setzt den Helm gerne auf. Unter dem Einfluss der Geräusche möchte er einen Gasplaneten ansteuern. Es kommt zum Streit, denn Adem hält die Landung für einen Fehler und will sie verhindern.
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Filmkritik
Deutsche Science-Fiction-Filme sind eher dünn gesät, aber nun präsentiert Marcel Barion einen kraftvollen Genrebeitrag mit philosophischer Färbung. Der Kulturwissenschaftler und Cineast führte bei seinem Debütfilm, der ohne Filmförderung entstand, nicht nur Regie und schrieb das Drehbuch, sondern übernahm auch weitere Aufgaben wie Kamera und Schnitt. Die Geschichte beginnt in einer offenbar dystopischen Ära auf einem Planeten, von dem man außer ein paar dünnen Funksprüchen an den Wachmann Novak, der das gefundene Raumschiff inspiziert, wenig mitbekommt.
Novak nutzt die Chance, gemeinsam mit dem entflohenen Häftling Adem den Planeten zu verlassen. Unterwegs im All stellt sich den beiden Männern jedoch die Frage nach dem Wohin. Es gibt wenig, was ihnen Orientierung vermittelt. Adems innerer Kompass und der von Novak zeigen bald in verschiedene Richtungen. Während Adem nachdenklich wird und sich auffallend für das Logbuch der vorigen Besatzung interessiert, ist Novak der unermüdliche Handwerker und Navigator.
Ein Polaroidfoto, ein vertrocknetes Blatt, eine Zahlenfolge an der Wand sind in Adems Augen Hinweise, die den Kurs weisen könnten. Ohne Wurzeln, ohne Vergangenheit gibt es auch keine Zukunft – so könnte man seine Position beschreiben. Novak ist gegenteiliger Ansicht, er will nicht zurückblicken. Der Film buchstabiert so gut wie nichts aus, wirkt sehr rätselhaft und regt dadurch die Fantasie an. Er lädt zum Philosophieren über die Verlorenheit des Menschen im Universum ein.
Kaum zu glauben, dass der Film ohne computergenerierte Aufnahmen auskommt, sondern trickreich mit realen Abbildungen – sogenannten "Practical Effects" - arbeitet. Zwar spielt sich die Handlung vorwiegend in der Enge des Raumschiffs ab, aber manchmal nimmt es die Kamera von außen ins Visier. Dann fliegt es durchs All wie ein metallenes Knäuel, das einem zerfurchten Steinbrocken ähnelt. Einmal kommt eine auf dem Kopf liegende Raumstation ins Bild, dann wieder fliegende Trümmer, die das Raumschiff beschädigen können. Eine Atmosphäre von Einsamkeit und diffuser Schicksalhaftigkeit breitet sich aus und schlägt die Zuschauer in Bann. Vielleicht gibt es gar keinen besseren Ort als dieses Raumschiff für die beiden Männer, deren Hunger nach Botschaften aus einer belebten Welt sie jederzeit in die Irre leiten kann.
Fazit: Das deutsche Science-Fiction-Drama von Regisseur und Drehbuchautor Marcel Barion bietet ein spannendes Kammerspiel an Bord eines Raumschiffs, das durch das Weltall fliegt. Zwei Männer, die von einem lebensfeindlichen Planeten geflohen sind, ringen um Orientierung, wohin die Reise gehen soll und geraten beim Deuten rätselhafter Botschaften in Konflikt. Mit einem kleinen Budget, aber großem Reichtum an Ideen gedreht, regt der Film die Fantasie und die Lust am Philosophieren an. In der schicksalhaften Atmosphäre klingt die zeitlose Erfahrung des Menschen an, verloren im Universum zu sein.
Novak nutzt die Chance, gemeinsam mit dem entflohenen Häftling Adem den Planeten zu verlassen. Unterwegs im All stellt sich den beiden Männern jedoch die Frage nach dem Wohin. Es gibt wenig, was ihnen Orientierung vermittelt. Adems innerer Kompass und der von Novak zeigen bald in verschiedene Richtungen. Während Adem nachdenklich wird und sich auffallend für das Logbuch der vorigen Besatzung interessiert, ist Novak der unermüdliche Handwerker und Navigator.
Ein Polaroidfoto, ein vertrocknetes Blatt, eine Zahlenfolge an der Wand sind in Adems Augen Hinweise, die den Kurs weisen könnten. Ohne Wurzeln, ohne Vergangenheit gibt es auch keine Zukunft – so könnte man seine Position beschreiben. Novak ist gegenteiliger Ansicht, er will nicht zurückblicken. Der Film buchstabiert so gut wie nichts aus, wirkt sehr rätselhaft und regt dadurch die Fantasie an. Er lädt zum Philosophieren über die Verlorenheit des Menschen im Universum ein.
Kaum zu glauben, dass der Film ohne computergenerierte Aufnahmen auskommt, sondern trickreich mit realen Abbildungen – sogenannten "Practical Effects" - arbeitet. Zwar spielt sich die Handlung vorwiegend in der Enge des Raumschiffs ab, aber manchmal nimmt es die Kamera von außen ins Visier. Dann fliegt es durchs All wie ein metallenes Knäuel, das einem zerfurchten Steinbrocken ähnelt. Einmal kommt eine auf dem Kopf liegende Raumstation ins Bild, dann wieder fliegende Trümmer, die das Raumschiff beschädigen können. Eine Atmosphäre von Einsamkeit und diffuser Schicksalhaftigkeit breitet sich aus und schlägt die Zuschauer in Bann. Vielleicht gibt es gar keinen besseren Ort als dieses Raumschiff für die beiden Männer, deren Hunger nach Botschaften aus einer belebten Welt sie jederzeit in die Irre leiten kann.
Fazit: Das deutsche Science-Fiction-Drama von Regisseur und Drehbuchautor Marcel Barion bietet ein spannendes Kammerspiel an Bord eines Raumschiffs, das durch das Weltall fliegt. Zwei Männer, die von einem lebensfeindlichen Planeten geflohen sind, ringen um Orientierung, wohin die Reise gehen soll und geraten beim Deuten rätselhafter Botschaften in Konflikt. Mit einem kleinen Budget, aber großem Reichtum an Ideen gedreht, regt der Film die Fantasie und die Lust am Philosophieren an. In der schicksalhaften Atmosphäre klingt die zeitlose Erfahrung des Menschen an, verloren im Universum zu sein.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Das letzte Land"
Land: DeutschlandJahr: 2020
Genre: Drama, Science Fiction
Länge: 113 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 05.08.2021
Regie: Marcel Barion
Darsteller: Torben Föllmer als Adem, Milan Pesl als Novak, Vincenz Türpe als Galgo (Stimme)
Kamera: Marcel Barion
Verleih: Drop-Out Cinema eG
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