Proxima - Die Astronautin (2019)
Proxima
Französisches Dramaum eine Astronautin, die für ein Jahr ins All fliegen soll, aber Probleme mit der Trennung von ihrer kleinen Tochter hatKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Für die französische Astronautin Sarah (Eva Green) geht der Traum ihres Lebens in Erfüllung: Sie wird an einer einjährigen Weltraummission teilnehmen, die zur Vorbereitung einer Expedition zum Mars dient. Sarah ist aber auch Mutter einer kleinen Tochter namens Stella (Zélie Boulant-Lemesle), die bei ihr in Köln lebt. Während Sarahs Abwesenheit soll Stella bei ihrem Vater, dem Astrophysiker Thomas (Lars Eidinger), in Darmstadt wohnen.
Nachdem Sarah ihre Tochter dorthin gebracht hat, reist sie zum Vorbereitungstraining nach Star City bei Moskau. Dort sind auch die beiden Teamkollegen eingetroffen, mit denen sie ins All fliegen wird, der Amerikaner Mike (Matt Dillon) und der Russe Anton (Aleksey Fateev). Das harte Training fordert Sarah alles ab. Mike erweist sich als Macho, der sie mit Skepsis betrachtet und glaubt, sie sei als Frau für die Mission weniger geeignet als er.
Am meisten aber setzt Sarah die Trennung von ihrer Tochter zu, die ihr am Telefon traurig von ihren Problemen an der neuen Schule erzählt. Als Stella in Begleitung der Psychologin Wendy (Sandra Hüller) zu einem Kurzbesuch nach Star City kommt, klammert sie sich an Sarah und reagiert wütend, weil diese kaum Zeit hat. Sarah leidet unter dem Eindruck, dass sich ihre Tochter von ihr entfernt. Die Situation droht, ihr über den Kopf zu wachsen.
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Filmkritik
Die französische Regisseurin Alice Winocour ("Der Bodyguard – Sein letzter Auftrag") erzählt in diesem Drama von einer Astronautin und Mutter, die an ihrer Doppelbelastung zu scheitern droht. Ihrer kleinen Tochter hat die Französin Sarah ganz viel über ihre Arbeit erzählt und sie auf die Zeit der Trennung während der Weltraummission vorbereitet. Aber dass Sarahs Abwesenheit das innige Verhältnis von Mutter und Tochter schon während der Vorbereitungswochen in Russland verändert, trifft beide doch härter als erwartet. Winocour würdigt mit dieser Geschichte die besondere Leistung von Astronautinnen, die Kinder haben. Im Abspann werden Fotos von Raumfahrerinnen und ihren Kindern gezeigt.
Sarahs amerikanischer Kollege Mike hat es doch viel leichter, sich von seinen Kindern zu verabschieden. Sie bleiben bei der Mutter in einer Familie, die sich der klassischen Rollenverteilung verschrieben hat. Sarah aber lebte nach der Trennung von Thomas mit ihrer Tochter allein und sorgt sich sehr um sie, weil sie ihr den Umzug zum Vater und einen Schulwechsel zumuten muss. Und wenn Sarah aus dem All nicht zurückkehrt? Es ist Standard bei Weltraumflügen, dass die Astronauten ihren Familien Abschiedsbriefe hinterlassen. Sarah erlebt in Russland, wie stark ihre Mutterliebe ist. Eva Green spielt diesen Charakter sehr gefühlvoll und dennoch hart im Nehmen. Sarah hat gelernt, ihren eigenen Weg zu gehen. Den Konflikt, den Mike vom Zaun bricht, löst der Film allerdings nicht sehr glaubwürdig auf, wie überhaupt die Beziehungen, außer der von Mutter und Tochter, das Nachsehen haben.
Einerseits legt der Film großen Wert auf Realitätsnähe. Gedreht wurde bei der ESA (Europäische Weltraumorganisation) in Köln und in Star City bei Moskau. Wie Sarah dort unter simulierten Bedingungen Reparaturen und Rettungseinsätze im All üben muss, wird sehr authentisch und spannend geschildert. Umso mehr überrascht das Ausmaß der Emotionalität, das die Mutter-Tochter-Geschichte auffährt. Eigentlich will der Film ja zeigen, dass auch Mütter gute Astronautinnen sein können, aber Sarah stellt streckenweise gerade das infrage. Sie verhält sich einmal sogar eklatant unprofessionell, weil sie mit ihren Gefühlen nicht klarkommt. So stellt sich der Film beim Verfolgen guter Absichten leider selbst ein Bein.
Fazit: Das Drama der französischen Regisseurin Alice Winocour schildert sehr eindringlich den Konflikt, in den eine Astronautin mit ihrer Rolle als Mutter gerät. Eva Green spielt die für eine Weltraummission ausgewählte Frau im Zwiespalt zwischen beruflicher Höchstleistung und dem seelischem Stress, den ihr die zeitweilige Trennung von ihrer Tochter bereitet. Während das fordernde Vorbereitungstraining sehr realitätsnah und interessant geschildert wird, wirken die Probleme der Mutter-Tochter-Beziehung emotional aufgebauscht. Mit Sicherheit will der Film echten Astronautinnen gar nicht die Bereitschaft zur Unberechenbarkeit unterstellen, die seine Heldin leider entwickelt.
Sarahs amerikanischer Kollege Mike hat es doch viel leichter, sich von seinen Kindern zu verabschieden. Sie bleiben bei der Mutter in einer Familie, die sich der klassischen Rollenverteilung verschrieben hat. Sarah aber lebte nach der Trennung von Thomas mit ihrer Tochter allein und sorgt sich sehr um sie, weil sie ihr den Umzug zum Vater und einen Schulwechsel zumuten muss. Und wenn Sarah aus dem All nicht zurückkehrt? Es ist Standard bei Weltraumflügen, dass die Astronauten ihren Familien Abschiedsbriefe hinterlassen. Sarah erlebt in Russland, wie stark ihre Mutterliebe ist. Eva Green spielt diesen Charakter sehr gefühlvoll und dennoch hart im Nehmen. Sarah hat gelernt, ihren eigenen Weg zu gehen. Den Konflikt, den Mike vom Zaun bricht, löst der Film allerdings nicht sehr glaubwürdig auf, wie überhaupt die Beziehungen, außer der von Mutter und Tochter, das Nachsehen haben.
Einerseits legt der Film großen Wert auf Realitätsnähe. Gedreht wurde bei der ESA (Europäische Weltraumorganisation) in Köln und in Star City bei Moskau. Wie Sarah dort unter simulierten Bedingungen Reparaturen und Rettungseinsätze im All üben muss, wird sehr authentisch und spannend geschildert. Umso mehr überrascht das Ausmaß der Emotionalität, das die Mutter-Tochter-Geschichte auffährt. Eigentlich will der Film ja zeigen, dass auch Mütter gute Astronautinnen sein können, aber Sarah stellt streckenweise gerade das infrage. Sie verhält sich einmal sogar eklatant unprofessionell, weil sie mit ihren Gefühlen nicht klarkommt. So stellt sich der Film beim Verfolgen guter Absichten leider selbst ein Bein.
Fazit: Das Drama der französischen Regisseurin Alice Winocour schildert sehr eindringlich den Konflikt, in den eine Astronautin mit ihrer Rolle als Mutter gerät. Eva Green spielt die für eine Weltraummission ausgewählte Frau im Zwiespalt zwischen beruflicher Höchstleistung und dem seelischem Stress, den ihr die zeitweilige Trennung von ihrer Tochter bereitet. Während das fordernde Vorbereitungstraining sehr realitätsnah und interessant geschildert wird, wirken die Probleme der Mutter-Tochter-Beziehung emotional aufgebauscht. Mit Sicherheit will der Film echten Astronautinnen gar nicht die Bereitschaft zur Unberechenbarkeit unterstellen, die seine Heldin leider entwickelt.
Bianka Piringer
TrailerAlle "Proxima - Die Astronautin"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Proxima - Die Astronautin"
Land: FrankreichJahr: 2019
Genre: Action, Drama
Originaltitel: Proxima
Länge: 107 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 24.06.2021
Regie: Alice Winocour
Darsteller: Eva Green als Sarah Loreau, Zélie Boulant als Stella Akerman Loreau, Matt Dillon als Mike Shannon, Aleksey Fateev als Anton Ocheivsky, Lars Eidinger als Thomas Akerman
Kamera: Georges Lechaptois
Verleih: Koch Media