Once upon a time in Bethlehem - Das erste Weihnachten (2020)
Il primo Natale
O du fröhliche: italienische Komödie über ein ungleiches Paar, das ins Jahr von Christi Geburt zurückreist.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Wie jedes Jahr bereitet der Priester Valentino (Valentino Picone) ein großes Krippenspiel vor, dem ein aufwendiges Casting vorausgeht. Der Dieb Salvo (Salvatore Ficarra) nutzt das Vorsprechen, um eine wertvolle Holzfigur des Jesuskinds aus der Kirche zu stehlen. Doch der Geistliche ertappt den Dieb. Bei der Verfolgungsjagd landen die zwei wie durch ein Wunder vom Italien unserer Gegenwart im Palästina des Jahres null. Dort geraten sie zwischen die Fronten der jüdischen Freiheitskämpfer um Isaak (Giacomo Mattia) und Rebecca (Roberta Mattei) und König Herodes (Massimo Popolizio). Um wieder in die Jetztzeit zurückzugelangen, hoffen sie auf ein Wunder der Jungfrau Maria. Denn Christi Geburt steht kurz bevor.
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Filmkritik
Das Komikerduo "Ficarra e Picone" ist eine Größe im italienischen Kino. Die 1971 geborenen Sizilianer haben bereits in elf Kinofilmen Seite an Seite gespielt. "Once upon a time in Bethlehem", der aufgrund des coronabedingten Lockdowns im vergangenen Winter erst mit einem Jahr Verspätung in den deutschen Kinos startet, ist ihre zwölfte und bislang erfolgreichste Zusammenarbeit. Die kurzweilige Weihnachtskomödie spielte noch mehr Geld ein als ihr bis dahin erfolgreichster Film "Ab heute sind wir ehrlich" (2017). Vom Titel ihres neuesten Streichs sollte man sich aber nicht in die Irre führen lassen.
Seit Sergio Leones Western "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968), der im italienischen Original "C'era una volta il West" hieß und den internationalen englischen Verleihtitel "Once Upon a Time in the West" trug, ist es in Mode, Filme ähnlich zu benennen. Leone selbst ging diesen Weg für seinen letzten Film, das Gangsterepos "Once Upon a Time in America" (1984). Und jüngst grüßte Quentin Tarantinos "Once Upon a Time in... Hollywood" (2019), um die Filmgeschichte wissend, augenzwinkernd von der Leinwand. Der neue Film von Salvatore Ficarra und Valentino Picone heißt im Original allerdings schlicht "Il primo Natale", also "Das erste Weihnachten", das es in Deutschland in den Untertitel geschafft hat. Mit Italowestern oder Gangsterfilmen hat der Film nichts zu tun.
Schon eher mit Monty Pythons "Das Leben des Brian" (1979), denn die zwei Hauptfiguren landen wie durch ein Wunder im Jahr null und stolpern fortan durch Palästina. Dabei wirbeln sie nicht nur die Geschichtsschreibung durcheinander, sondern müssen auch ihr Geschichtsbild und ihren Glauben hinterfragen. Während die englische Komikertruppe den Glauben mit all seinen Widersprüchen, vor allem aber die Leichtgläubigkeit der Gläubigen mit satirischem Biss angriff, setzen Ficarra und Picone auf weichen Wohlfühlhumor. Ihr Film fühl sich heimelig an und geht locker als warmherzige Familienkomödie für die kalte Jahreszeit durch.
Interessanterweise haben die gebürtigen Sizilianer nicht auf Sizilien oder in Süditalien gedreht, das vielen Bibelfilmen als Kulisse diente, sondern wie einst Monty Python in Nordafrika. Während die Komikertruppe seinerzeit in Tunesien ihre Zelte aufschlug, ging das Komikerduo nach Marokko. Die Sets, Kulissen und Kostüme sehen fabelhaft aus. Visuell ist "Once upon a time in Bethlehem" großes Kino, erzählerisch leider drei Nummern kleiner. Die Geschichte ist gut geschrieben und auch die Entwicklung, die die Figuren durchlaufen, stimmt. Aus der Ausgangsidee, ein ungleiches Paar aus unserer Gegenwart ins Jahr null zu versetzen, macht der Film aber viel zu wenig.
Wie gewohnt gibt Ficarra den grimassierenden Faxenmacher und Picone den Besonnenen, dabei aber stets etwas Unbeholfenen und Schüchternen. Leider verlässt sich das Duo diesmal allzu sehr auf diese bewährte Dynamik und auf seinen Charme. Was fehlt, sind Gags, die richtig krachen. Viele der Pointen sind schlicht zu harmlos, um zu zünden. Da hilft auch das gesellschaftskritische Finale nichts mehr.
Fazit: Der zwölfte Film des Komikerduos Salvatore Ficarra und Valentino Picone ist eine heimelige Weihnachtskomödie. Die Handlung spielt mit der beliebten Ausgangsfrage, was wäre, wenn wir durch die Zeit reisen könnten. Herausgekommen ist eine charmante Bibel-Variation, die fabelhaft aussieht, aber auch keinem wehtut.
Seit Sergio Leones Western "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968), der im italienischen Original "C'era una volta il West" hieß und den internationalen englischen Verleihtitel "Once Upon a Time in the West" trug, ist es in Mode, Filme ähnlich zu benennen. Leone selbst ging diesen Weg für seinen letzten Film, das Gangsterepos "Once Upon a Time in America" (1984). Und jüngst grüßte Quentin Tarantinos "Once Upon a Time in... Hollywood" (2019), um die Filmgeschichte wissend, augenzwinkernd von der Leinwand. Der neue Film von Salvatore Ficarra und Valentino Picone heißt im Original allerdings schlicht "Il primo Natale", also "Das erste Weihnachten", das es in Deutschland in den Untertitel geschafft hat. Mit Italowestern oder Gangsterfilmen hat der Film nichts zu tun.
Schon eher mit Monty Pythons "Das Leben des Brian" (1979), denn die zwei Hauptfiguren landen wie durch ein Wunder im Jahr null und stolpern fortan durch Palästina. Dabei wirbeln sie nicht nur die Geschichtsschreibung durcheinander, sondern müssen auch ihr Geschichtsbild und ihren Glauben hinterfragen. Während die englische Komikertruppe den Glauben mit all seinen Widersprüchen, vor allem aber die Leichtgläubigkeit der Gläubigen mit satirischem Biss angriff, setzen Ficarra und Picone auf weichen Wohlfühlhumor. Ihr Film fühl sich heimelig an und geht locker als warmherzige Familienkomödie für die kalte Jahreszeit durch.
Interessanterweise haben die gebürtigen Sizilianer nicht auf Sizilien oder in Süditalien gedreht, das vielen Bibelfilmen als Kulisse diente, sondern wie einst Monty Python in Nordafrika. Während die Komikertruppe seinerzeit in Tunesien ihre Zelte aufschlug, ging das Komikerduo nach Marokko. Die Sets, Kulissen und Kostüme sehen fabelhaft aus. Visuell ist "Once upon a time in Bethlehem" großes Kino, erzählerisch leider drei Nummern kleiner. Die Geschichte ist gut geschrieben und auch die Entwicklung, die die Figuren durchlaufen, stimmt. Aus der Ausgangsidee, ein ungleiches Paar aus unserer Gegenwart ins Jahr null zu versetzen, macht der Film aber viel zu wenig.
Wie gewohnt gibt Ficarra den grimassierenden Faxenmacher und Picone den Besonnenen, dabei aber stets etwas Unbeholfenen und Schüchternen. Leider verlässt sich das Duo diesmal allzu sehr auf diese bewährte Dynamik und auf seinen Charme. Was fehlt, sind Gags, die richtig krachen. Viele der Pointen sind schlicht zu harmlos, um zu zünden. Da hilft auch das gesellschaftskritische Finale nichts mehr.
Fazit: Der zwölfte Film des Komikerduos Salvatore Ficarra und Valentino Picone ist eine heimelige Weihnachtskomödie. Die Handlung spielt mit der beliebten Ausgangsfrage, was wäre, wenn wir durch die Zeit reisen könnten. Herausgekommen ist eine charmante Bibel-Variation, die fabelhaft aussieht, aber auch keinem wehtut.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Once upon a time in Bethlehem - Das erste Weihnachten"
Land: ItalienJahr: 2020
Genre: Komödie
Originaltitel: Il primo Natale
Länge: 105 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 09.12.2021
Regie: Ficarra, Picone
Darsteller: Ficarra als Salvo, Picone als Valentino, Massimo Popolizio, Roberta Mattei, Giacomo Mattia
Kamera: Daniele Ciprì
Verleih: Der Filmverleih GmbH