Lord & Schlumpfi - Der lange Weg nach Wacken (2020)
Bayerische Komödie in Form einer Serie aus zwölf Episoden über ein Musik-Duo, das sich mit dem Teufel einlassen will.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Lord (Tobias Öller) und Schlumpfi (Andi Rinn) spielen als Duo unter dem Bandnamen "Exkrementus Diaboli" bayerische Volksmusik mit Metal-Einschlag. Diese neue Stilrichtung nennt sich "Black Bavarian Splatter Metal". Lord behauptet mit wie immer weiß und schwarz bemaltem Gesicht und raunender Stimme in einem Fernsehinterview, das Duo hänge der Kirche Satans an. Der größte Wunsch der Band ist ein Auftritt auf dem Heavy-Metal-Festival Wacken.
Aber der auch als Rockgitarrist bekannte Sägwerk-Sigi (Ludo Vici) macht ihnen schnell klar, dass ihnen die nötigen Verstärker und das technische Können fehlen. Er rät ihnen, sich die richtigen Verbündeten zu suchen. Wie man sie findet, steht in "Das Pentatonikum", einem okkulten Buch. Lord und Schlumpfi rufen also nach allen Regeln der darin beschriebenen Kunst den Fürsten der Finsternis herbei – und es erscheint der Casting-Agent Pascal Huf (Martin Thaler) von "Amazing Alpin Entertainment". Bevor sie wissen, wie ihnen geschieht, geraten Lord und Schlumpfi in die Mühlen der Unterhaltungsbranche, mit Knebelvertrag und beschäftigt mit Fotoshooting und Videodreh. Irgendetwas muss da schiefgelaufen sein...
Bildergalerie zum Film "Lord & Schlumpfi - Der lange Weg nach Wacken"
Filmkritik
Ursprünglich hatte der Comedy-Autor und Musiker Tobias Öller die Figuren Lord und Schlumpfi für ein Bühnenkabarett konzipiert. 2016 erschien dann die erste Episode "Lord & Schlumpfi" als Video im Internet. Die Fangemeinde wuchs, auf die erste, sechsteilige Staffel der Webserie nach Öllers Drehbuch folgt nun eine zweite mit ebenfalls sechs Episoden. Die von Sabine Schreiber inszenierten zwölf Folgen, bei denen Peter Rixner als Kameramann, Cutter und Postproduzent fungiert, kommen nun als witzig-schräger Kinofilm heraus.
Die Unterteilung in Episoden wurde beibehalten, aber in der Aneinanderreihung kommt die Geschichte als zusammenhängendes Abenteuer besser zu Geltung. Der Kinofilm verteilt satirische Seitenhiebe auf heimattümelnde Musik, auf das Showbusiness und die vielen Versuchungen, die dazu führen, dass aufstrebende Künstler ihre Seele oder Ideale verlieren.
Der von Öller gespielte Lord pflegt das Image eines harten Metalrockers, der nie lacht oder scherzt. Wenn Schlumpfi, von Andi Rinn als naiver, gutmütiger Junge vom Lande gespielt, arglos daherredet, sagt Lord nur: "Schnauze, Schlumpfi!" Lords Blick aus aufgerissenen Augen wirkt oft ausgesprochen komödiantisch. Er könnte Empörung und Drohung bedeuten, aber auch Ausdruck von Rat- und Fassungslosigkeit sein. Kaum bekommt es das Duo mit der Musik-Agentur zu tun, die zum Casting lädt, gibt es auch Anlass zur Verwunderung. Bald haben die neuen Vertragspartner Lord so weit, dass er ein Lied für die wachsende Zahl der Gemüseliebhaber singt: "I bin der böse Brokkoli – der Antichrist vom Gmüasregal". Aber führt dieser Weg tatsächlich nach Wacken?
Das Duo wird von zahlreichen interessanten Nebenfiguren flankiert, vom urig-sündigen Pfarrer (Boris Schumm) bis zur Sängerin Mellie (Carmen Jahrstorfer), deren Karriere ebenfalls auf sich warten lässt. Eine köstliche Szene persifliert den Film "Der Exorzist" und beweist, dass Lord und Schlumpfi ungeahnte Qualitäten der Teufelsaustreibung besitzen.
Der gut verteilte Dialogwitz sorgt immer wieder dafür, dass auch gewisse Längen einzelner Episoden nicht allzu störend auffallen. Was ein wenig zu kurz kommt, ist die Musik selbst: Die Band hätte ruhig mehr vor der Kamera üben dürfen, statt so sehr auf die Hilfe des Teufels zu warten.
Fazit: Die Abenteuer von Lord und Schlumpfi, die es mit ihrer Fusion aus bayerischer Volksmusik und Metalrock auf das Musikfestival Wacken schaffen wollen, sind bislang als sechsteilige Webserie bekannt. Diese ergibt gemeinsam mit der Premiere der zweiten Staffel einen Kinofilm, der als ideenreiche Satire über musikalischen Ehrgeiz, Kommerz und die Versuchung eines faustischen Paktes unterhält. Der Drehbuchautor Tobias Öller lässt die von ihm gespielte Figur des finsteren Metal-Sängers Lord komödiantisch wirksam mit dem harmlos-naiven Musikanten Schlumpfi kontrastieren. Eine Schar markanter Nebenfiguren verstärkt den charmanten Gesamteindruck.
Die Unterteilung in Episoden wurde beibehalten, aber in der Aneinanderreihung kommt die Geschichte als zusammenhängendes Abenteuer besser zu Geltung. Der Kinofilm verteilt satirische Seitenhiebe auf heimattümelnde Musik, auf das Showbusiness und die vielen Versuchungen, die dazu führen, dass aufstrebende Künstler ihre Seele oder Ideale verlieren.
Der von Öller gespielte Lord pflegt das Image eines harten Metalrockers, der nie lacht oder scherzt. Wenn Schlumpfi, von Andi Rinn als naiver, gutmütiger Junge vom Lande gespielt, arglos daherredet, sagt Lord nur: "Schnauze, Schlumpfi!" Lords Blick aus aufgerissenen Augen wirkt oft ausgesprochen komödiantisch. Er könnte Empörung und Drohung bedeuten, aber auch Ausdruck von Rat- und Fassungslosigkeit sein. Kaum bekommt es das Duo mit der Musik-Agentur zu tun, die zum Casting lädt, gibt es auch Anlass zur Verwunderung. Bald haben die neuen Vertragspartner Lord so weit, dass er ein Lied für die wachsende Zahl der Gemüseliebhaber singt: "I bin der böse Brokkoli – der Antichrist vom Gmüasregal". Aber führt dieser Weg tatsächlich nach Wacken?
Das Duo wird von zahlreichen interessanten Nebenfiguren flankiert, vom urig-sündigen Pfarrer (Boris Schumm) bis zur Sängerin Mellie (Carmen Jahrstorfer), deren Karriere ebenfalls auf sich warten lässt. Eine köstliche Szene persifliert den Film "Der Exorzist" und beweist, dass Lord und Schlumpfi ungeahnte Qualitäten der Teufelsaustreibung besitzen.
Der gut verteilte Dialogwitz sorgt immer wieder dafür, dass auch gewisse Längen einzelner Episoden nicht allzu störend auffallen. Was ein wenig zu kurz kommt, ist die Musik selbst: Die Band hätte ruhig mehr vor der Kamera üben dürfen, statt so sehr auf die Hilfe des Teufels zu warten.
Fazit: Die Abenteuer von Lord und Schlumpfi, die es mit ihrer Fusion aus bayerischer Volksmusik und Metalrock auf das Musikfestival Wacken schaffen wollen, sind bislang als sechsteilige Webserie bekannt. Diese ergibt gemeinsam mit der Premiere der zweiten Staffel einen Kinofilm, der als ideenreiche Satire über musikalischen Ehrgeiz, Kommerz und die Versuchung eines faustischen Paktes unterhält. Der Drehbuchautor Tobias Öller lässt die von ihm gespielte Figur des finsteren Metal-Sängers Lord komödiantisch wirksam mit dem harmlos-naiven Musikanten Schlumpfi kontrastieren. Eine Schar markanter Nebenfiguren verstärkt den charmanten Gesamteindruck.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Lord & Schlumpfi - Der lange Weg nach Wacken"
Land: DeutschlandJahr: 2020
Genre: Komödie, Satire
Länge: 93 Minuten
Kinostart: 17.09.2020
Regie: Sabine Schreiber
Darsteller: Tobias Öller, Andi Rinn
Verleih: 24 Bilder