Generation Beziehungsunfähig (2021)
Auf dem Beststeller von Michael Nast basierende deutsche Rom-Com, die die realitätsfernen Ansprüche junger Menschen bei der Partnersuche in den Blick nimmt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Tim (Frederick Lau) ist eigentlich Schriftsteller, aber mit der schriftstellerischen Karriere läuft es nicht wirklich gut, weshalb der Lebemann in einer Social-Media-Agentur arbeitet. Allerdings passen die Ungezwungeheit und Oberflächlichkeit der sozialen Medien dann auch wieder sehr gut zu Tim, denn die Dating-App Tinder ist sein liebstes Spielzeug. Nach rechts wischen, die Frau daten und dann auch schon wieder vergessen. Denn: Tim möchte nichts Festes, lieber hangelt er sich von Treffen zu Treffen. Doch dann begegnet der überzeugte Full-Time-Single der selbstbewussten Ghost (Luise Heyer), die auch nicht wirklich vom Konzept der festen Bindung überzeugt ist. Doch diesmal ist es Tim, der sich ernsthaft verliebt und sich mehr vorstellen kann. Gelingt es ihm, Ghost für sich zu gewinnen?
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Filmkritik
Kolumnist und Schriftsteller Michael Nast traf mit seinem Buch "Generation Beziehungsunfähig" Mitte der zehner Jahre den Nerv der Zeit. Ursprünglich handelte es sich dabei um eine Online-Kolumne, aus der aufgrund des großen Erfolgs aber schließlich ein ganzes Buch entstand. Es führte etliche Wochen die "Spiegel"-Beststellerliste an und wurde bis heute in neun Sprachen übersetzt. Die Regisseurin der Verfilmung, Helena Hufnagel, wurde 2017 mit der Komödie "Einmal bitte alles" bekannt.
"Generation Beziehungsunfähig" ist garantiert kein Film, der das Genre der romantischen Komödie neu erfindet. Handlungsverlauf und Dramaturgie sind nach gängigem Muster gestrickt. Auch komplexe oder reflektierte Überlegungen oder Herangehensweisen an die Themen Beziehung, Geschlechterkampf und Liebe sucht man vergebens. Dafür punktet der Film mit seiner frischen Erzählweise und den augenzwinkernden Verweisen sowie Anspielungen, die exakt an das Sujet und die Kernaussagen andocken: Die unter-35-Jährigen sind nicht mehr in der Lage, echte, ernst zu nehmende und auf Dauer angelegte Bindungen einzugehen.
Sie feiern ihre Ungebundenheit und die Kürze der Affären. Genau darauf spielt die Komödie schon in ihrer Länge an: Mit nur 80 Minuten Laufzeit ist "Generation Beziehungsunfähig" recht knapp gehalten. Zeit für Tiefgründigkeit und um die Motivationen der Figuren näher zu betrachten und auszuloten bleibt da keine. Aber exakt dieses Gehetzte, Getriebene und eben nicht auf Dauer angelegte spiegelt sich ebenso im Verhalten und Beziehungsleben - besser: in den Affären - der Protagonisten wieder.
Genüsslich nimmt Regisseurin Hufnagel die Klischees und Vorurteile rund um die Generation Y und deren Liebesleben aufs Korn: Von der Art und Weise, wie Männer tindern über die - nur scheinbar - hohe Bedeutung von flüchtigem Sex, der Angst vor klammernden Partnern und Frauen, die die Feminismus-Flagge hochhalten und beim ersten Date darauf beharren, dass der Mann gefälligst das Bier zu zahlen hat. Hinzu kommt, dass alle Darsteller ihre Rollen mit großer Lust und sehr ambitioniert ausfüllen. Allen voran die Hauptdarsteller Frederick Lau und Luise Heyer, als um sich selbst kreisende Endzwanziger, die nicht zugeben können, dass sie sich insgeheim nach Beständigkeit und einer richtigen Beziehung sehnen.
Fazit: Aus dem eng gesteckten Rahmen der Vorlage holt der dramaturgisch überraschungsarme Film das Beste raus: Die stimmige Balance aus gut getimter Comedy und wohl dosierter Sentimentalität überzeugt dabei ebenso wie das Spiel mit den sich hartnäckig haltenden Klischees rund um die Generation Y.
"Generation Beziehungsunfähig" ist garantiert kein Film, der das Genre der romantischen Komödie neu erfindet. Handlungsverlauf und Dramaturgie sind nach gängigem Muster gestrickt. Auch komplexe oder reflektierte Überlegungen oder Herangehensweisen an die Themen Beziehung, Geschlechterkampf und Liebe sucht man vergebens. Dafür punktet der Film mit seiner frischen Erzählweise und den augenzwinkernden Verweisen sowie Anspielungen, die exakt an das Sujet und die Kernaussagen andocken: Die unter-35-Jährigen sind nicht mehr in der Lage, echte, ernst zu nehmende und auf Dauer angelegte Bindungen einzugehen.
Sie feiern ihre Ungebundenheit und die Kürze der Affären. Genau darauf spielt die Komödie schon in ihrer Länge an: Mit nur 80 Minuten Laufzeit ist "Generation Beziehungsunfähig" recht knapp gehalten. Zeit für Tiefgründigkeit und um die Motivationen der Figuren näher zu betrachten und auszuloten bleibt da keine. Aber exakt dieses Gehetzte, Getriebene und eben nicht auf Dauer angelegte spiegelt sich ebenso im Verhalten und Beziehungsleben - besser: in den Affären - der Protagonisten wieder.
Genüsslich nimmt Regisseurin Hufnagel die Klischees und Vorurteile rund um die Generation Y und deren Liebesleben aufs Korn: Von der Art und Weise, wie Männer tindern über die - nur scheinbar - hohe Bedeutung von flüchtigem Sex, der Angst vor klammernden Partnern und Frauen, die die Feminismus-Flagge hochhalten und beim ersten Date darauf beharren, dass der Mann gefälligst das Bier zu zahlen hat. Hinzu kommt, dass alle Darsteller ihre Rollen mit großer Lust und sehr ambitioniert ausfüllen. Allen voran die Hauptdarsteller Frederick Lau und Luise Heyer, als um sich selbst kreisende Endzwanziger, die nicht zugeben können, dass sie sich insgeheim nach Beständigkeit und einer richtigen Beziehung sehnen.
Fazit: Aus dem eng gesteckten Rahmen der Vorlage holt der dramaturgisch überraschungsarme Film das Beste raus: Die stimmige Balance aus gut getimter Comedy und wohl dosierter Sentimentalität überzeugt dabei ebenso wie das Spiel mit den sich hartnäckig haltenden Klischees rund um die Generation Y.
Björn Schneider
TrailerAlle "Generation Beziehungsunfähig"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Generation Beziehungsunfähig"
Land: DeutschlandJahr: 2021
Genre: Komödie
Länge: 84 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 29.07.2021
Regie: Helena Hufnagel
Darsteller: Frederick Lau als Tim, Luise Heyer als Ghost, Henriette Confurius, Susanne Wuest, Kida Khodr Ramadan
Kamera: Andreas Berger
Verleih: Warner Bros.
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