Sonne im Herzen - Aussteigen für Anfänger (2020)
Sonne im Herzen
Anders leben: deutscher Dokumentarfilm über Menschen, die aus der Gesellschaft ausgestiegen sind.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Joachim Klöckner besitzt nicht mehr, als in seinen Rucksack passt. "Flieger" wohnt in einem Tipi an der Spree. Gary Odd lebt seit 30 Jahren vom Verkauf selbst geschriebener und in Plastiktütchen eingeschweißter Märchen. Thilo Vogel zieht seit zwei Jahren als Dachzelt-Nomade durch die Gegend. Sie alle und einige mehr hat Volker Meyer-Dabisch in seinem Dokumentarfilm interviewt. Dafür wurde der Regisseur selbst zum Aussteiger.
Meyer-Dabisch hat seinen Job gekündigt, seine Wohnung untervermietet und sein Leben in sein Auto verlagert. Damit fährt er von Interviewpartner zu Interviewpartnerin und holt sich Tipps. Darunter ist auch Deutschlands wohl bekanntester Aussteiger Öff Öff, der Gründer der Schenkerbewegung, der seit 30 Jahren ohne Geld lebt.
Bildergalerie zum Film "Sonne im Herzen - Aussteigen für Anfänger"
Filmkritik
Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, sein Leben einfach hinter sich zu lassen und von vorn anzufangen? Unzählige Reisefilme und -dokumentationen erzählen davon. Deren Protagonistinnen und Protagonisten nehmen sich in der Regel aber nur eine zeitlich begrenzte Auszeit. In seiner Doku "Sonne im Herzen" hat sich Volker Meyer-Dabisch mit Langzeit-Aussteigern getroffen, um sich Tipps für den eigenen Ausstieg zu holen.
"Sonne im Herzen" ist dokumentarischer Selbstversuch und informativer Roadtrip. Meyer-Dabisch fährt in seinem alten Volvo Kombi übers Land, trifft Gesellschaftsverweigerer und Lebenskünstlerinnen, übernachtet im Heck seines Wagens, in Zelten oder unter freien Himmel. Im Gepäck hat er einen Sack voller Fragen. Passt ein ganzes Leben in einen Rucksack? Woher das Essen nehmen und nicht stehlen? Und welcher Sinn steckt hinter einem bedingungslosen Grundeinkommen? Viel wichtiger ist jedoch Meyer-Dabischs Fähigkeit, aufmerksam zuzuhören.
Das Ergebnis ist wie das Leben selbst: eine bunte Mischung, bei der man vorher nicht weiß, was man bekommt. Die Kamera wackelt und schwenkt stets ein bisschen zu viel. So erhellend viele Aussagen, Erfahrungswerte und Tipps der jeweils Interviewten auch sein mögen, in der Summe bleiben viel zu viele Fragen offen. Über deren biografische Hintergründe etwa erfährt das Publikum viel zu wenig. In welchem Lebensabschnitt sind sie ausgestiegen? Was machten sie vorher? Und wie waren sie finanziell aufgestellt? Sprich: Konnten sie sich ihren Ausstieg leisten?
Menschen, die selbst über einen Ausstieg nachdenken, bietet "Sonne im Herzen" einige spannende Blickwinkel. Den praktischen Nutzen muss sich das Publikum aber mühsam aus den Einzelepisoden zusammenklauben. Letztlich sind diese und die darin getroffenen, unverwechselbaren Charaktere spannender als die Summe der Einzelteile.
Fazit: Der Dokumentarfilm "Sonne im Herzen" ist zugleich ein amüsanter Selbstversuch und ein informativer Roadtrip. Er bietet spannende Gesprächspartner und mitunter erhellende Einsichten, lässt insgesamt aber zu viele Fragen offen und wirkt dadurch stets ein wenig wie Stückwerk.
"Sonne im Herzen" ist dokumentarischer Selbstversuch und informativer Roadtrip. Meyer-Dabisch fährt in seinem alten Volvo Kombi übers Land, trifft Gesellschaftsverweigerer und Lebenskünstlerinnen, übernachtet im Heck seines Wagens, in Zelten oder unter freien Himmel. Im Gepäck hat er einen Sack voller Fragen. Passt ein ganzes Leben in einen Rucksack? Woher das Essen nehmen und nicht stehlen? Und welcher Sinn steckt hinter einem bedingungslosen Grundeinkommen? Viel wichtiger ist jedoch Meyer-Dabischs Fähigkeit, aufmerksam zuzuhören.
Das Ergebnis ist wie das Leben selbst: eine bunte Mischung, bei der man vorher nicht weiß, was man bekommt. Die Kamera wackelt und schwenkt stets ein bisschen zu viel. So erhellend viele Aussagen, Erfahrungswerte und Tipps der jeweils Interviewten auch sein mögen, in der Summe bleiben viel zu viele Fragen offen. Über deren biografische Hintergründe etwa erfährt das Publikum viel zu wenig. In welchem Lebensabschnitt sind sie ausgestiegen? Was machten sie vorher? Und wie waren sie finanziell aufgestellt? Sprich: Konnten sie sich ihren Ausstieg leisten?
Menschen, die selbst über einen Ausstieg nachdenken, bietet "Sonne im Herzen" einige spannende Blickwinkel. Den praktischen Nutzen muss sich das Publikum aber mühsam aus den Einzelepisoden zusammenklauben. Letztlich sind diese und die darin getroffenen, unverwechselbaren Charaktere spannender als die Summe der Einzelteile.
Fazit: Der Dokumentarfilm "Sonne im Herzen" ist zugleich ein amüsanter Selbstversuch und ein informativer Roadtrip. Er bietet spannende Gesprächspartner und mitunter erhellende Einsichten, lässt insgesamt aber zu viele Fragen offen und wirkt dadurch stets ein wenig wie Stückwerk.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Sonne im Herzen - Aussteigen für Anfänger"
Land: DeutschlandJahr: 2020
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Sonne im Herzen
Kinostart: 02.07.2020
Regie: Volker Meyer-Dabisch
Darsteller: Leila Köckenberger, Michael Bohmeyer