Judas and the Black Messiah (2020)
Drama nach Tatsachen: Ein Kleinkrimineller arbeitet als Informant mit dem FBI zusammen – und gerät in einen Gewissenskonflikt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Als dem Autodieb William O'Neal (LaKeith Stanfield) eine Gefängnisstrafe droht, bietet das FBI ihm einen Deal an: Um mehr über Fred Hampton (Daniel Kaluuya), den Gründer des Chicagoer Ortsverbands der Black Panther Party, zu erfahren, soll O'Neal als Informant dienen. Er wird in Hamptons unmittelbare Nähe eingeschleust. Bald wird O'Neal jedoch klar, dass er die Kontrolle über die Situation verloren hat – und er Teil einer staatlichen Intrige ist.
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Filmkritik
In seinem auf wahren Begebenheiten beruhenden Werk "Judas and the Black Messiah" widmet sich der Regisseur und (Co-)Drehbuchautor Shaka King nach seinem Langfilmdebüt "Newlyweeds" (2013) und einigen TV-Arbeiten dem Fall der Ermordung des Aktivisten Fred Hampton (1948-1969) durch die Polizei. Dabei gelingt es dem Film, die politisch aufgeheizte Stimmung in den USA der 1960er Jahre glaubhaft einzufangen. Hier herrscht keine Nostalgie; vielmehr wird der Rassismus und die Polizeigewalt spürbar gemacht – wodurch der Mix aus Biopic, Thriller und Drama nicht nur ein spannungsreiches Zeitdokument ist, sondern leider noch immer über hohe Relevanz verfügt, da die Probleme von einst auch heute noch nicht überwunden sind.
In der Darstellung der Black-Panther-Bewegung, in der sich Hampton in Chicago engagiert, wird der Zorn über die gesellschaftlichen Zustände im Land, aber auch die Hoffnung auf Veränderung gezeigt. Das Leben und der Tod Hamptons sowie die Rekrutierung des Kleinkriminellen William O'Neal als Informant durch das FBI werden nicht für Genreunterhaltung ausgebeutet, sondern in einer Art und Weise thematisiert, die uns die Wege der strukturellen Diskriminierung vor Augen führt. Der Film ist differenziert und lebt von vielen kraftvollen Momenten, etwa wenn Hampton seine energischen Reden hält und dabei sein Publikum zum Nachdenken bringt.
Der 1989 in London geborene Daniel Kaluuya ("Get Out", "Black Panther") wurde für seine Interpretation von Fred Hampton zu Recht unter anderem mit dem Oscar, dem Golden Globe und dem BAFTA Film Award ausgezeichnet. Er kann eindrücklich vermitteln, wie Hampton durch Ausstrahlung und tiefe Überzeugung Menschen für sich einzunehmen vermochte. Doch auch LaKeith Stanfield ("Knives Out") als zunehmend zweifelnder Informant liefert eine mitreißende Leistung, die sowohl die anfängliche Naivität als auch das spätere Hadern und die völlige Desillusionierung nachvollziehen lässt. Mit Ashton Sanders ("Moonlight"), Jesse Plemons ("Black Mass") und Schauspiel-Veteran Martin Sheen als FBI-Direktor J. Edgar Hoover ist "Judas and the Black Messiah" durchweg stark besetzt.
Fazit: Beeindruckendes politisches Kino, das erschreckend aktuell ist und zwei großartige Schauspieler im Zentrum zu bieten hat.
In der Darstellung der Black-Panther-Bewegung, in der sich Hampton in Chicago engagiert, wird der Zorn über die gesellschaftlichen Zustände im Land, aber auch die Hoffnung auf Veränderung gezeigt. Das Leben und der Tod Hamptons sowie die Rekrutierung des Kleinkriminellen William O'Neal als Informant durch das FBI werden nicht für Genreunterhaltung ausgebeutet, sondern in einer Art und Weise thematisiert, die uns die Wege der strukturellen Diskriminierung vor Augen führt. Der Film ist differenziert und lebt von vielen kraftvollen Momenten, etwa wenn Hampton seine energischen Reden hält und dabei sein Publikum zum Nachdenken bringt.
Der 1989 in London geborene Daniel Kaluuya ("Get Out", "Black Panther") wurde für seine Interpretation von Fred Hampton zu Recht unter anderem mit dem Oscar, dem Golden Globe und dem BAFTA Film Award ausgezeichnet. Er kann eindrücklich vermitteln, wie Hampton durch Ausstrahlung und tiefe Überzeugung Menschen für sich einzunehmen vermochte. Doch auch LaKeith Stanfield ("Knives Out") als zunehmend zweifelnder Informant liefert eine mitreißende Leistung, die sowohl die anfängliche Naivität als auch das spätere Hadern und die völlige Desillusionierung nachvollziehen lässt. Mit Ashton Sanders ("Moonlight"), Jesse Plemons ("Black Mass") und Schauspiel-Veteran Martin Sheen als FBI-Direktor J. Edgar Hoover ist "Judas and the Black Messiah" durchweg stark besetzt.
Fazit: Beeindruckendes politisches Kino, das erschreckend aktuell ist und zwei großartige Schauspieler im Zentrum zu bieten hat.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Judas and the Black Messiah"Jurybegründung anzeigen
Als Jugendlicher gerät William O?Neal im Chicago der 1960er Jahre wegen diverser Delikte in Konflikt mit dem Gesetz. Nachdem er 1968 mit einem gestohlenen Wagen und einer gefälschten FBI-Marke verhaftet wird, macht ihm FBI-Agent Roy Mitchell ein [...mehr]TrailerAlle "Judas and the Black Messiah"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Judas and the Black Messiah"
Land: USAJahr: 2020
Genre: Drama, Biopic
Länge: 126 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 01.07.2021
Regie: Shaka King
Darsteller: LaKeith Stanfield, Jesse Plemons, Martin Sheen, Daniel Kaluuya, Ashton Sanders
Kamera: Sean Bobbitt
Verleih: Warner Bros.
Awards - Oscar 2021Weitere Infos
- Beste darstellerische Leistung (männliche Nebenrolle) - Daniel Kaluuya
- Bester Song
FIGHT FOR YOU - Musik von H.E.R. and Dernst Emile II; Text von H.E.R. und Tiara Thomas - Bester Film - Ryan Coogler, Charles D. King, Shaka King
- Beste darstellerische Leistung (männliche Nebenrolle) - LaKeith Stanfield
- Bestes Originaldrehbuch - Kenneth Lucas, Keith Lucas, Shaka King, Will Berson
- Beste Kamera - Sean Bobbitt
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