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FBW-Bewertung: Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee (2020)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Mehr als 200 Folgen von ?Die Pfefferkörner? sind bereits auf dem Kinderkanal KIKA zu sehen gewesen. Verständlich, dass der Serie auch die Kinofilme folgen. Nach DIE PFEFFERKÖRNER UND DER FLUCH DES SCHWARZEN KÖNIGS aus dem Jahr 2017 folgt jetzt DIE PFEFFERKÖRNER UND DER SCHATZ DER TIEFSEE, in dem es um einen Umweltskandal geht.

Dass DIE PFEFFERKÖRNER UND DER SCHATZ DER TIEFSEE nach bewährtem Jugendkrimi-Schema funktioniert, soll nicht verwundern, immerhin ist die Zielgruppe bestens mit den Aktivitäten ihrer Held*innen vertraut. Diesmal verschlägt es Tarun und Emilia zunächst nach Irland, wo Taruns Mutter, der Meeresforscherin Jaswinda, hochsensible Unterlagen gestohlen werden. Die Spur führt das junge Detektiv-Team an die Ostsee, wo der windige Millionär Fleckmann viel Geld mit dem Müll anderer Leute macht. Schnell merken die Beiden, dass sie zu Zweit nur wenig ausrichten können, doch schon bald erhalten sie von den Geschwistern Johnny und Clarissa wichtige Unterstützung.

Die Jury lobt die Geschlechterdarstellung. Anders als in vielen Kinderabenteuern immer noch üblich, haben bei den Pfefferkörnern ziemlich häufig Mädchen das Sagen, auch und gerade in technischen Dingen. Das wirkt niemals konstruiert und ist für beide Geschlechter hochgradig identitätsfördernd, bzw. -stiftend.

Handwerklich ist der Film solide gemacht, orientiert sich bis hin zum James-Bond-ähnlichen-Score am Krimigenre und sorgt damit für hohen Unterhaltungswert. Die Dramaturgie hat offensichtlich erkannt, dass Kinder da durchaus mithalten können. Allerdings störte die Jury der übermäßige Einsatz von Drohnenaufnahmen. Die sind nicht etwa, wie beim großen Agentenfilmvorbild, für Verfolgungsjagden aus Augenhöhe und den Dreh in schwer zugänglichen Orten eingesetzt wurden, sondern als ästhetischer Moment für simple Ortsbestimmungen mit noch simpleren Flugpanoramen, wie sie inzwischen sattsam aus dem TV-Programm bekannt sind.

Auch wenn DIE PFEFFERKÖRNER UND DER SCHATZ DER TIEFSEE von Beginn an ein hohes Tempo anschlägt, wirkt der Film dadurch für die Jury stellenweise wie ein ausgedehntes TV-Special zur Serie. Und die teilweise sehr altmodisch wirkenden Dialoge wirken auf die Jury weder zeitgemäß noch authentisch. Eine Schwäche des Films sieht die Jury darin, überzeugende Erwachsenenfiguren auf die Leinwand zu bringen.

Nichts desto trotz bringt DIE PFEFFERKÖRNER UND DER SCHATZ DER TIEFSEE ein wirklich zeitgemäßes und damit hochrelevantes Thema auf die Kinoleinwand und bietet mit seiner filmischen Umsetzung einen absolut spannenden Einstieg in so wichtige Themen wie Müllvermeidung und Umweltschutz. Denn die Message ?Wir produzieren zu viel Müll? ist im Film nicht nur durchaus zu vernehmen, sie ist auch so wichtig, dass man sie nicht nur der Zielgruppe immer wieder vermitteln sollte. Gerne zeichnet die Jury den Film, in Abwägung aller Argumente und aufgrund seiner aufgezeigten Qualitäten, mit dem Prädikat ?wertvoll? aus.



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