The Hunt (2020)
Kurzweilige US-Polit-Satire als Action-Thriller, die sich vor allem mit dem Überlegenheitsdenken vermeintlicher "Eliten" kritisch auseinandersetztKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
"The Hunt" beginnt unvermittelt: Eine Gruppe US-Amerikaner findet sich plötzlich auf einer Waldlichtung wieder, den Mund geknebelt und nicht wissend, wo man überhaupt ist. Aus der Umgebung wird auf die Gruppe gefeuert, die zur Verfügung stehenden Waffen zur Selbstverteidigung können wenig gegen die Schüsse aus dem Hinterhalt ausrichten. Nach einer Weile erfahren wir, dass die Gruppe rund um Hauptfigur Crystal (Betty Gilpin) sich in einem osteuropäischen Land befindet, wohin sie offenbar für ein perfides Spiel gebracht wurde. Den "Rednecks" wird vorgegaukelt, sie seien in den USA, doch die Jagd auf sie ist echt: Die "Liberalen", die sie entführen ließen, machen sich einen Spaß daraus, das von ihnen als unwert empfundene Leben der Rednecks auszulöschen, diese seien aus ihrer Sicht ohnehin nur pigs und im besten Fall dumme Idioten, während man sich selbst bei Unterhaltungen etwa über die richtige Ernährung gegenseitig die eigene Überlegenheit bestätigt. Doch die Liberals haben nicht mit der Widerstandskraft von Crystal gerechnet, die sich zur unwahrscheinlichen Antihelden mausert: Ein Überlebenskampf beginnt.
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Filmkritik
Der Ruf eilt "The Hunt" voraus: Kolportiert wurde, dass in dem Film links-liberale US-Bürger Jagd auf Angehörige der (konservativ gesinnten) Arbeiterklasse machen würden, Kritik kam schon vorab von beiden Enden des politischen Spektrums. Donald Trump meinte etwa, der Film würde Gewalt an der US-Arbeiterklasse propagieren, während von der Gegenseite der Vorwurf kam, der Film hege Sympathien für den "Trumpismus". Geworden ist "The Hunt" eine durchaus unterhaltsame und kurzweilige Satire, die sich insbesondere kritisch mit "liberalen Eliten" auseinandersetzt.
Es mag Menschen geben, denen diese Satire zu weit geht, die sie übertrieben oder zynisch finden – genau dann aber hat sie bereits ihren Zweck erfüllt: Sie legt den Finger in offene Wunden der gespaltenen US-Gesellschaft. Gleichzeitig ist in "The Hunt" aber auch keine Sympathie für Politikzugänge a la Trump erkennbar, sondern lediglich eine Art Sympathie für "einfache Menschen", Durchschnittsbürger, die sich nichts zuschulden kommen haben lassen. Folgerichtig ist die Heldin der Geschichte auch Crystal, die sich mit ihrer "Bauernschläue" gegen die ihr vermeintlich überlegenen Gegner verteidigt und zur Wehr setzt.
Das alles ist flott inszeniert, die Dialoge sind solide geschrieben und sorgen durchaus für den einen oder anderen Lacher beim Publikum. Bei aller Ernsthaftigkeit des Sujets sollte man ja nie vergessen, dass "The Hunt" eben eine Satire ist, eine ziemlich unterhaltsame noch dazu, kein Filmrealismus oder eine politische Abhandlung, und man sollte das Ganze nicht allzu ernst nehmen.
Zuletzt muss die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin Betty Gilpin hervorgehoben werden, die wie gesagt als klassische Anti-Heldin positioniert wird, und im grandiosen Shooutout-Finale der versnobten Endgegnerin (ebenfalls überzeugend: Hilary Swank) noch ein letztes Mal im übertragenen Sinn ihre Maske vom Gesicht ziehen, sprich: ihre Scheinheiligkeit entlarven darf. Durch ihr zurückgenommenes, aber überzeugendes Spiel bietet sich Gilpin als ideale Identifikationsfigur an und stellt so auch eine weitere, überzeugende und starke Frauenfigur im US-Kino dar.
Fazit: Alles in allem ist "The Hunt" eine clevere, kurzweilige Thriller-Satire, die solide inszeniert und gut gespielt ist und vor allem ob seiner unterhaltsam präsentierten politischen Aussage bzw. Kritik von Interesse ist.
Es mag Menschen geben, denen diese Satire zu weit geht, die sie übertrieben oder zynisch finden – genau dann aber hat sie bereits ihren Zweck erfüllt: Sie legt den Finger in offene Wunden der gespaltenen US-Gesellschaft. Gleichzeitig ist in "The Hunt" aber auch keine Sympathie für Politikzugänge a la Trump erkennbar, sondern lediglich eine Art Sympathie für "einfache Menschen", Durchschnittsbürger, die sich nichts zuschulden kommen haben lassen. Folgerichtig ist die Heldin der Geschichte auch Crystal, die sich mit ihrer "Bauernschläue" gegen die ihr vermeintlich überlegenen Gegner verteidigt und zur Wehr setzt.
Das alles ist flott inszeniert, die Dialoge sind solide geschrieben und sorgen durchaus für den einen oder anderen Lacher beim Publikum. Bei aller Ernsthaftigkeit des Sujets sollte man ja nie vergessen, dass "The Hunt" eben eine Satire ist, eine ziemlich unterhaltsame noch dazu, kein Filmrealismus oder eine politische Abhandlung, und man sollte das Ganze nicht allzu ernst nehmen.
Zuletzt muss die schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin Betty Gilpin hervorgehoben werden, die wie gesagt als klassische Anti-Heldin positioniert wird, und im grandiosen Shooutout-Finale der versnobten Endgegnerin (ebenfalls überzeugend: Hilary Swank) noch ein letztes Mal im übertragenen Sinn ihre Maske vom Gesicht ziehen, sprich: ihre Scheinheiligkeit entlarven darf. Durch ihr zurückgenommenes, aber überzeugendes Spiel bietet sich Gilpin als ideale Identifikationsfigur an und stellt so auch eine weitere, überzeugende und starke Frauenfigur im US-Kino dar.
Fazit: Alles in allem ist "The Hunt" eine clevere, kurzweilige Thriller-Satire, die solide inszeniert und gut gespielt ist und vor allem ob seiner unterhaltsam präsentierten politischen Aussage bzw. Kritik von Interesse ist.
Christian Klosz
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Besetzung & Crew von "The Hunt"
Land: USAJahr: 2020
Genre: Action, Horror
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 14.05.2020
Regie: Craig Zobel
Darsteller: Betty Gilpin, Hilary Swank, Ike Barinholtz, Wayne Duvall, Ethan Suplee
Kamera: Darran Tiernan
Verleih: Universal Pictures International
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