Dreissig (2020)
"Dreissig" zeigt 24 Stunden im Leben einer Gruppe Berliner Freunde, die alle Anfang 30 sind, mit privaten Problemen zu kämpfen haben und auf der Suche nach dem Sinn des Lebens sind.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Berlin, Neukölln: Eine Gruppe von Freunden, alle in ihren frühen 30ern, streift durch die Straßen Berlins. Sie alle suchen in ihrem Leben Halt und Sicherheiten, aber auch Spaß und Abenteuer. Und: Alle kämpfen mit ihren Alltagsproblemen: Da ist zum Beispiel der unter einer Schreibblockade leidende Schriftsteller Övünç (Övünç Güvenişik) oder auch Pascal (Pascal Houdus), der unter der Trennung von seiner Freundin, der erfolglosen Schauspielerin Raha (Raha Emami Khansari), leidet. Hinzu kommen die ruhelose Kara (Kara Schröder) und Henner (Henner Borchers), der seine Zeit meistens in Kneipen verbringt. Jeder von ihnen hat das 30. Lebensjahr beendet – und tritt damit in eine neue, von Unsicherheiten geprägte Lebensphase ein.
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Filmkritik
Die Handlung von "Dreissig" spielt an einem Abend im Oktober in Neukölln. Die Regisseurin und Drehbuchautorin Simona Kostova drehte ihren Film im Oktober 2015 und ließ all ihre Darsteller sich selbst spielen. Premiere feierte die Indie-Produktion Anfang des Jahres beim Filmfest Rotterdam. Kurze Zeit später fand "Dreissig" Eingang in die Sektion "Perspektive Deutsches Kino" im Rahmen der diesjährigen Berlinale.
Mit großer Sorgfalt und Geduld lotet Regie-Debütantin Kostova die inneren Befindlichkeiten, Ängste aber auch Hoffnungen der Berliner Freundesclique aus. Exemplarisch steht jeder der Protagonisten gewissermaßen für spezifische Charakterzüge – und genauso für individuelle Lebensentwürfe, zu denen bislang getroffene Entscheidungen (wie etwa die Partner- oder Berufswahl) gehören.
Da ist der schreibende (Über-) Lebenskünstler Övünc (dessen Geburtstag ist der eigentliche Grund, weshalb die Freunde zusammenkommen), der berufliche Durchstarter Pascal, die emotional instabile, hochempfindsame Kara oder die später zur Gruppe dazustoßende Anja, die sich nicht so wirklich zugehörig fühlt. Der Facettenreichtum an Wesenszügen, verschiedenartigen Persönlichkeitsmerkmalen und bunten Lebensentwürfen sorgt für ein hohes Maß an Identifikationspotential – denn ein jeder Zuschauer wird sich in irgendeiner Figur wiederfinden.
Die Tatsache, dass die Darsteller sich gewissermaßen selber verkörpern sorgt für ein hohes Maß an Authentizität und eine dokumentarische Anmutung. Und obwohl der Film eigentlich über keine echte Handlung im klassischen Sinne (ein Spannungsbogen oder wirklicher Konflikt fehlen) verfügt, stellt sich keine Langatmigkeit ein. Stattdessen schaut man diesen sympathischen (nicht mehr ganz so) jungen Menschen gespannt dabei zu, wie sie sich streiten, lieben, durch die Straßen der Hauptstadt rennen, sich ins bunte Neuköllner Nachtleben stürzen und die wichtigen Fragen des Lebens in reflektierten, tiefgründigen Gesprächen abarbeiten.
Fazit: Ein Dasein an der Schwelle zum mittleren Lebensalter: Der dokumentarisch anmutende Film "Dreissig" hinterfragt auf kluge Weise die Sinnhaftigkeit des Lebens sowie den Wert von Freundschaft, Beruf und Liebe im Angesicht einer unsicheren Zukunft.
Mit großer Sorgfalt und Geduld lotet Regie-Debütantin Kostova die inneren Befindlichkeiten, Ängste aber auch Hoffnungen der Berliner Freundesclique aus. Exemplarisch steht jeder der Protagonisten gewissermaßen für spezifische Charakterzüge – und genauso für individuelle Lebensentwürfe, zu denen bislang getroffene Entscheidungen (wie etwa die Partner- oder Berufswahl) gehören.
Da ist der schreibende (Über-) Lebenskünstler Övünc (dessen Geburtstag ist der eigentliche Grund, weshalb die Freunde zusammenkommen), der berufliche Durchstarter Pascal, die emotional instabile, hochempfindsame Kara oder die später zur Gruppe dazustoßende Anja, die sich nicht so wirklich zugehörig fühlt. Der Facettenreichtum an Wesenszügen, verschiedenartigen Persönlichkeitsmerkmalen und bunten Lebensentwürfen sorgt für ein hohes Maß an Identifikationspotential – denn ein jeder Zuschauer wird sich in irgendeiner Figur wiederfinden.
Die Tatsache, dass die Darsteller sich gewissermaßen selber verkörpern sorgt für ein hohes Maß an Authentizität und eine dokumentarische Anmutung. Und obwohl der Film eigentlich über keine echte Handlung im klassischen Sinne (ein Spannungsbogen oder wirklicher Konflikt fehlen) verfügt, stellt sich keine Langatmigkeit ein. Stattdessen schaut man diesen sympathischen (nicht mehr ganz so) jungen Menschen gespannt dabei zu, wie sie sich streiten, lieben, durch die Straßen der Hauptstadt rennen, sich ins bunte Neuköllner Nachtleben stürzen und die wichtigen Fragen des Lebens in reflektierten, tiefgründigen Gesprächen abarbeiten.
Fazit: Ein Dasein an der Schwelle zum mittleren Lebensalter: Der dokumentarisch anmutende Film "Dreissig" hinterfragt auf kluge Weise die Sinnhaftigkeit des Lebens sowie den Wert von Freundschaft, Beruf und Liebe im Angesicht einer unsicheren Zukunft.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Dreissig"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Dreißig
Jahr: 2020
Genre: Drama
Länge: 115 Minuten
Kinostart: 23.07.2020
Regie: Simona Kostova
Darsteller: Henner Borchers als Henner, Övünç Güvenisik als Övünc, Pascal Houdus als Pascal, Raha Emami Khansari als Raha, Misha Lukashuk
Verleih: dejavu filmverleih
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