Mina und die Traumzauberer (2020)
Drømmebyggerne
Zauberhafte Traummaschine: dänischer Animationsfilm über ein Mädchen, dessen Träume außer Kontrolle geraten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Mina wohnt mit ihrem Vater John und ihrem Hamster Viggo Mortensen glücklich in einem Haus auf dem Land. Minas Mutter hat die Familie verlassen, um ihren Traum von der Karriere als Musikerin zu verwirklichen. Vater und Tochter bekommen ihr Leben aber prima allein gebacken. Eine Partie Schach regt den Geist an. Kleine Tanzeinlagen lockern das Kochen und Putzen auf. Der Einzug von Johns neuer Freundin Helene und deren Tochter Jenny macht diese Idylle zunichte. Die verwöhnte Jenny, die immer ihren Willen durchsetzt und sich nur für ihr Aussehen und ihre Follower in den sozialen Medien interessiert, ist fies, gemein und manipulativ.
Dagegen kommt Mina mit herkömmlichen Mitteln und tagsüber nicht an. Eines Nachts tut sich ihr im Schlaf eine Chance auf, als sie einen Riss in ihrem Traum entdeckt und hinter die Kulissen blickt. Wie alle anderen sind auch Minas Träume gebaut und werden streng nach Drehbuch aufgeführt. Für Minas nächtliche Unterhaltung ist der Traumzauberer Gaff zuständig. Der wehrt sich erst, lässt sich von Mina aber schließlich für ihre Zwecke einspannen. Fortan schreibt das Mädchen die Drehbücher von Johns und Jennys Träumen um, um deren Verhalten zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Das geht nicht lange gut.
Bildergalerie zum Film "Mina und die Traumzauberer"
Hier streamen
Filmkritik
Für Hollywood hat sich nicht ohne Grund das Synonym der Traumfabrik eingebürgert. Und selbstredend lässt sich dieses auf das Kino im Allgemeinen übertragen. Wenn das Licht im Saal erlischt, träumt sich das Publikum mit den Figuren auf der Leinwand in andere Welten. Mal flimmern traumhafte, mal albtraumhafte Bilder herab. Was böte sich also besser an, als einen Film über Träume zu produzieren? Die Idee dazu kam dem Regisseur Kim Hagen Jensen natürlich im Traum. Wo sonst?!
Schon die Grundidee, das Träume von einer Truppe ulkiger Arbeiter und von den Träumenden unbemerkt fabriziert werden, ist großartig. Jensen und sein Co-Regisseur Tonni Zinck haben daraus einen traumhaften Animationsfilm für ein junges Publikum gemacht, der aber mühelos auch ein altes begeistert. Der dänische Originaltitel "Drømmebyggerne" bedeutet schlicht und einfach "Traumbauer". Des Aufhübschens zu "Traumzauberer" hätte es im Deutschen nicht bedurft. Zauberhaft ist das Abenteuer trotzdem – und das in allen Gewerken.
Die Geschichte des Mädchens Mina ist nicht neu, aber erfrischend erzählt. Die familiäre Ausgangslage könnte auch einem Märchen entnommen sein. Drehbuchautor Søren Grinderslev Hansen hat diese uralte Prämisse in ein modernes Gewand gekleidet. Minas Vater John ist kein distanzierter Übervater, sondern ein nahbarer, fürsorglicher Kuschelbär, der den Haushalt ganz allein schmeißt. Seine Freundin Helene ist kein böses Schwiegermonster, sondern eine liebende Mutter, die sich von ihrer Tochter Jenny auf der Nase herumtanzen lässt. Und in Jenny kulminieren schließlich die genretypische fiese Stiefschwester und der Gruppenzwang, angesagt zu sein. Im 21. Jahrhundert setzt sich dieser in den sozialen Netzwerken fort.
Die Handlung ist stimmig, die Figuren sind liebevoll geschrieben. Der große Clou ist jedoch die Welt, die sich hinter den Kulissen unserer Träume auftut. Denn Jensen & Co. haben ihrer Grundidee lauter weitere originelle Einfälle folgen lassen. Was sich dort alles verbirgt, soll an dieser Stelle nicht verraten werden, dürfte aber nicht nur die Kleinen im Publikum zum Staunen bringen. Diese Welt ist nicht nur wunderschön, detailversessen und in sich schlüssig gestaltet, sondern sieht auch umwerfend aus. Hier kommt Jensens jahrzehntelange Erfahrung in der Animationsbranche (er wirkte schon beim 1986 entstandenen "Walhalla" mit) zum Tragen. Wo heutzutage viele Animationsfilme auf liebloses 3D setzen, kommt "Mina und die Traumzauberer" mit überragender Lichtsetzung elegant und malerisch daher.
Fazit: "Mina und die Traumzauberer" ist ein Film von Träumern für Träumer über eine unbekannte Welt hinter unseren Träumen. Stimmig geschrieben und umwerfend animiert, wird dieses Abenteuer nicht nur die jungen Zusehenden verzaubern. Mit einem besseren Kinderfilm hätte die Wiedereröffnung der Kinos nach der Schließung während der Coronakrise gar nicht starten können.
Schon die Grundidee, das Träume von einer Truppe ulkiger Arbeiter und von den Träumenden unbemerkt fabriziert werden, ist großartig. Jensen und sein Co-Regisseur Tonni Zinck haben daraus einen traumhaften Animationsfilm für ein junges Publikum gemacht, der aber mühelos auch ein altes begeistert. Der dänische Originaltitel "Drømmebyggerne" bedeutet schlicht und einfach "Traumbauer". Des Aufhübschens zu "Traumzauberer" hätte es im Deutschen nicht bedurft. Zauberhaft ist das Abenteuer trotzdem – und das in allen Gewerken.
Die Geschichte des Mädchens Mina ist nicht neu, aber erfrischend erzählt. Die familiäre Ausgangslage könnte auch einem Märchen entnommen sein. Drehbuchautor Søren Grinderslev Hansen hat diese uralte Prämisse in ein modernes Gewand gekleidet. Minas Vater John ist kein distanzierter Übervater, sondern ein nahbarer, fürsorglicher Kuschelbär, der den Haushalt ganz allein schmeißt. Seine Freundin Helene ist kein böses Schwiegermonster, sondern eine liebende Mutter, die sich von ihrer Tochter Jenny auf der Nase herumtanzen lässt. Und in Jenny kulminieren schließlich die genretypische fiese Stiefschwester und der Gruppenzwang, angesagt zu sein. Im 21. Jahrhundert setzt sich dieser in den sozialen Netzwerken fort.
Die Handlung ist stimmig, die Figuren sind liebevoll geschrieben. Der große Clou ist jedoch die Welt, die sich hinter den Kulissen unserer Träume auftut. Denn Jensen & Co. haben ihrer Grundidee lauter weitere originelle Einfälle folgen lassen. Was sich dort alles verbirgt, soll an dieser Stelle nicht verraten werden, dürfte aber nicht nur die Kleinen im Publikum zum Staunen bringen. Diese Welt ist nicht nur wunderschön, detailversessen und in sich schlüssig gestaltet, sondern sieht auch umwerfend aus. Hier kommt Jensens jahrzehntelange Erfahrung in der Animationsbranche (er wirkte schon beim 1986 entstandenen "Walhalla" mit) zum Tragen. Wo heutzutage viele Animationsfilme auf liebloses 3D setzen, kommt "Mina und die Traumzauberer" mit überragender Lichtsetzung elegant und malerisch daher.
Fazit: "Mina und die Traumzauberer" ist ein Film von Träumern für Träumer über eine unbekannte Welt hinter unseren Träumen. Stimmig geschrieben und umwerfend animiert, wird dieses Abenteuer nicht nur die jungen Zusehenden verzaubern. Mit einem besseren Kinderfilm hätte die Wiedereröffnung der Kinos nach der Schließung während der Coronakrise gar nicht starten können.
Falk Straub
FBW-Bewertung zu "Mina und die Traumzauberer"Jurybegründung anzeigen
Mit MINA UND DIE TRAUMZAUBERER gelingt den dänischen Filmschaffenden um Kim Hagen Jensen und S?ren Grinderslev Hansen ein herausragender Familienfilm, der auf verschiedenen Ebenen zu überzeugen versteht. Da ist zunächst die wunderbar funktionierende [...mehr]TrailerAlle "Mina und die Traumzauberer"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Mina und die Traumzauberer"
Land: DänemarkWeitere Titel: Dreambuilders
Jahr: 2020
Genre: Animation
Originaltitel: Drømmebyggerne
Länge: 81 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 04.06.2020
Regie: Kim Hagen Jensen
Verleih: Splendid Film