Harriet - Der Weg in die Freiheit (2019)
Harriet
Bildgewaltiger Mix aus Biopic, Historienfilm und Flucht-Drama über Harriet Tubman, die auf spektakuläre Weise aus der Sklaverei floh und später hunderten Sklaven zur Flucht verhalfKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
USA, Mitte des 19. Jahrhunderts: Harriet Tubman (Cynthia Erivo) arbeitet im Süden des Landes auf einer Baumwollplantage und leidet unter ihrem herrischen Besitzer. Mit ihrem Schicksal, für immer als Sklavin ihren Dienst tun zu müssen, will sie sich nicht abfinden. Sie entschließt sich zur Flucht nach Philadelphia. Tatsächlich gelingt es ihr, die kraftraubende, mehrere tausend Kilometer lange Route zu bewältigen. Doch da ihr Ehemann noch immer in Maryland verweilt, kann Harriet allein kein neues Leben anfangen. Außerdem gibt es in den Südstaaten noch so viele Sklaven, von Delaware über Alabama bis Louisiana, die unter erbärmlichen Bedingungen schwer arbeiten müssen und ihrer Rechte beraubt werden. Und so tritt Harriet schließlich der Anti-Sklaverei-Organisation "Underground Railroad" bei. Ihr Ziel: anderen Sklaven bei der Flucht in den sicheren Norden zu helfen.
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Filmkritik
Der biografische Historienfilm "Harriet" beruht auf wahren Begebenheiten. Er widmet sich Leben und Wirken der ehemaligen Sklavin und späteren Sklavenfluchthelferin Harriet Tubman. Eine nur 1,50 Meter große Frau, die jedoch zu allem entschlossen war, ihr Leben für andere riskierte und in den USA heute zu den bekanntesten Figuren der Geschichte des Landes zählt. Außerdem erzählt der Film vom Netzwerk "Underground Railroad", einem Zusammenschluss von Sklavengegnern und Fluchthelfern, die über geheimen Verstecke verfügten und per verschlüsselter Nachricht miteinander kommunizierten.
Regisseurin Kasi Lemmons konzentriert sich allerdings von Beginn an auf die überlebensgroße Figur der Harriet Tubman, jener furchtlosen Person, die über viele Jahre die Rassisten das Fürchten lehrte und von den Sklaventreibern des Südens gejagt wurde. Hauptdarstellerin Cynthia Erivo entpuppt sich dabei als Idealbesetzung. Sie changiert stimmig und sicher zwischen Schmerz und Leid auf der einen Seite und Selbstlosigkeit sowie Entschlossenheit auf der anderen.
Ein Problem des Films ist, dass viele weitere Leistungen und Lebensstationen von Tubman (davon gab es in ihrem 93-jährigen Leben einige) einfach nur kurz thematisiert werden oder Lemmons ihnen überhaupt keine Beachtung schenkt. Dasselbe gilt für prägende Ereignisse, wie eine schwere Kopfverletzung in der Jugend, die Harriet ihr Leben lang prägen sollte. Oder ihre Rolle im US-Bürgerkrieg. Keine Frage: Das Leben von Harriet Tubman bietet Stoff für zwei Filme und es ist nahezu unmöglich, das Wichtigste in einem zweistündigen Film unterzubringen. Dass "Harriet" jedoch Tubmans Kampf für das Frauenwahlrecht und ihr Engagement für die Frauenrechtsbewegung quasi nur nebenbei abhandelt und ganz knapp zusammenfasst, ist definitiv ein Ärgernis.
Vielmehr legt Lemmons, die mit einem Budget von nur 17 Millionen US-Dollar auskommen musste, Wert auf nächtliche Fluchtversuche, rasante Verfolgungsjagden und andere spannungsgeladene Suspense-Momente. In all diesen Szenen geht sie elektrisierend und leidenschaftlich zu Werk. Wenn sie den Flüchtenden mit ihrer Kamera direkt über die Schulter filmt und sie auf dokumentarisch anmutende, verwackelte (Nah)aufnahmen setzt, halten Realismus und Dringlichkeit Einzug. Und immer vorneweg: die charismatische, beherzt agierende Tubman, neben der die etwas austauschbaren Nebenfiguren leider verblassen.
Fazit:Überzeugend gespieltes, bildgewaltiges Biopic über eine unerschütterlich für ihre Überzeugung kämpfende Anführerin, das letztlich aber über wichtige Errungenschaften und Lebensleistungen der Protagonistin hinweghastet und den Nebenfiguren wenig Raum zur Entfaltung gewährt.
Regisseurin Kasi Lemmons konzentriert sich allerdings von Beginn an auf die überlebensgroße Figur der Harriet Tubman, jener furchtlosen Person, die über viele Jahre die Rassisten das Fürchten lehrte und von den Sklaventreibern des Südens gejagt wurde. Hauptdarstellerin Cynthia Erivo entpuppt sich dabei als Idealbesetzung. Sie changiert stimmig und sicher zwischen Schmerz und Leid auf der einen Seite und Selbstlosigkeit sowie Entschlossenheit auf der anderen.
Ein Problem des Films ist, dass viele weitere Leistungen und Lebensstationen von Tubman (davon gab es in ihrem 93-jährigen Leben einige) einfach nur kurz thematisiert werden oder Lemmons ihnen überhaupt keine Beachtung schenkt. Dasselbe gilt für prägende Ereignisse, wie eine schwere Kopfverletzung in der Jugend, die Harriet ihr Leben lang prägen sollte. Oder ihre Rolle im US-Bürgerkrieg. Keine Frage: Das Leben von Harriet Tubman bietet Stoff für zwei Filme und es ist nahezu unmöglich, das Wichtigste in einem zweistündigen Film unterzubringen. Dass "Harriet" jedoch Tubmans Kampf für das Frauenwahlrecht und ihr Engagement für die Frauenrechtsbewegung quasi nur nebenbei abhandelt und ganz knapp zusammenfasst, ist definitiv ein Ärgernis.
Vielmehr legt Lemmons, die mit einem Budget von nur 17 Millionen US-Dollar auskommen musste, Wert auf nächtliche Fluchtversuche, rasante Verfolgungsjagden und andere spannungsgeladene Suspense-Momente. In all diesen Szenen geht sie elektrisierend und leidenschaftlich zu Werk. Wenn sie den Flüchtenden mit ihrer Kamera direkt über die Schulter filmt und sie auf dokumentarisch anmutende, verwackelte (Nah)aufnahmen setzt, halten Realismus und Dringlichkeit Einzug. Und immer vorneweg: die charismatische, beherzt agierende Tubman, neben der die etwas austauschbaren Nebenfiguren leider verblassen.
Fazit:Überzeugend gespieltes, bildgewaltiges Biopic über eine unerschütterlich für ihre Überzeugung kämpfende Anführerin, das letztlich aber über wichtige Errungenschaften und Lebensleistungen der Protagonistin hinweghastet und den Nebenfiguren wenig Raum zur Entfaltung gewährt.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Harriet - Der Weg in die Freiheit"Jurybegründung anzeigen
Regisseurin Kasi Lemmons hat mit HARRIET? DER WEG IN DIE FREIHEIT das faszinierende Porträt einer großen Freiheitskämpferin des 19. Jahrhunderts verfilmt, die hierzulande nicht übermäßig bekannt ist. Mit einer perfekt austarierten Spannungskurve [...mehr]TrailerAlle "Harriet - Der Weg in die Freiheit"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Harriet - Der Weg in die Freiheit"
Land: USAJahr: 2019
Genre: Biopic
Originaltitel: Harriet
Länge: 125 Minuten
Kinostart: 09.07.2020
Regie: Kasi Lemmons
Darsteller: Cynthia Erivo als Harriet / Minty, Leslie Odom Jr. als William Still, Joe Alwyn als Gideon Brodess, Clarke Peters als Ben Ross, Vanessa Bell Calloway als Rit Ross
Kamera: John Toll
Verleih: Universal Pictures International
Awards - Oscar 2020Weitere Infos
- Beste Hauptdarstellerin - Cynthia Erivo
- Bester Song - Cynthia Erivo
Stand Up
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