Looking at the Stars (2016)
Olhando pras Estrelas
Leichtfüßiger Lebenstanz: brasilianischer Dokumentarfilm über eine Ballettschule für Blinde, ihre Gründerin und deren Schülerinnen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Mitten in São Paulo liegt die "Associação Fernanda Bianchini – Cia Ballet de Cegos" (AFB), die weltweit erste und bis heute einzige Ballettschule für Blinde. Fernanda Bianchini hat sie 1995 gegründet. Schülerin der ersten Stunde ist Geyza Pereira, die inzwischen zur Primaballerina aufgestiegen ist und selbst Unterricht gibt. Zu den begabtesten Nachwuchshoffnungen zählt Thalia Macedo. Beim Tanzen holt sie sich die Bestätigung, die sie in der Schule von ihren Klassenkameradinnen nicht erhält.
Regisseur Alexandre Peralta hat Fernanda Bianchini und dem Ballettlehrer Cesar Albuquerque bei ihrer Arbeit über die Schulter geblickt und ihre Tänzerinnen beim Training und im Privatleben begleitet. Er ist dabei, wenn Geyza Pereira heiratet, ein Kind bekommt und nach der Geburt wieder mit dem Unterricht anfängt. Er zeigt Thalia Macedo in der Schule und bei ihrem zweiten großen Hobby, der Schriftstellerei. Von den ersten Proben eines neuen Stücks bis zur Aufführung hält die Kamera alles fest.
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Filmkritik
Auch wenn sie nichts sehen können, richten die Ballerinen in Fernanda Bianchinis Tanzschule ihren Kopf stets nach oben, als ob sie zu den Sternen blicken würden. Bianchini und ihre Angestellten vermitteln diese perfekte Pose wie alles in ihrem Unterricht über Berührungen. Ihre Schülerinnen lernen schnell. Das Ergebnis ist verblüffend. Dass die Tänzerinnen blind sind, sieht man ihren Bewegungen auf der Bühne nicht an.
Alexandre Peralta liefert mit "Looking at the Stars" sein Langfilmdebüt als Regisseur ab. Es baut auf seinem zwei Jahre zuvor umgesetzten, gleichnamigen Kurzdokumentarfilm auf. Dieser nahm lediglich die Chefin in den Blick, die erweiterte Variante rückt nun auch das Leben der Tänzerinnen Geyza Pereira und Thalia Macedo in den Fokus.
Peralta begleitet die Hauptakteure seines Films unaufgeregt und kommentarlos. Auf Interviews verzichtet er ganz. Stattdessen erzählen Geyza und Thalia in Alltagssituationen von ihrem schwierigen, aber erfüllten und glücklichen Leben. Es ist bewundernswert, wie sie dieses meistern, wie sie mit Rückschlägen umgehen und sich nicht von gesellschaftlicher Teilhabe abhalten lassen. Ihre Freude beim Tanzen überträgt sich mühelos aufs Publikum.
In seinen beobachtenden Modus streut der Regisseur hin und wieder kleine Inszenierungen ein. Dann tanzt Geyza im Tutu mitten in São Paulo auf einer verlassenen Straße oder Thalia in ihrer leeren Schule. In diesen Szenen manifestiert sich die zweite Bedeutung des Filmtitels. Nicht nur die Tänzerinnen schauen zu den Sternen, auch das Kinopublikum sieht echten Stars zu. Trotz ihrer körperlichen Einschränkung scheinen die Sterne am Ende zum Greifen nah.
Fazit: "Looking at the Stars" blickt auf bewundernswerte Sterne am Tanzhimmel. Alexandre Peraltas erster langer Dokumentarfilm ist voller Lebensfreude und erstaunlicher Leistungen. Dabei verschließt er die Augen vor den Schattenseiten nicht, macht aber Mut, dass sich Menschen mit körperlichen Einschränkungen nicht unterkriegen lassen.
Alexandre Peralta liefert mit "Looking at the Stars" sein Langfilmdebüt als Regisseur ab. Es baut auf seinem zwei Jahre zuvor umgesetzten, gleichnamigen Kurzdokumentarfilm auf. Dieser nahm lediglich die Chefin in den Blick, die erweiterte Variante rückt nun auch das Leben der Tänzerinnen Geyza Pereira und Thalia Macedo in den Fokus.
Peralta begleitet die Hauptakteure seines Films unaufgeregt und kommentarlos. Auf Interviews verzichtet er ganz. Stattdessen erzählen Geyza und Thalia in Alltagssituationen von ihrem schwierigen, aber erfüllten und glücklichen Leben. Es ist bewundernswert, wie sie dieses meistern, wie sie mit Rückschlägen umgehen und sich nicht von gesellschaftlicher Teilhabe abhalten lassen. Ihre Freude beim Tanzen überträgt sich mühelos aufs Publikum.
In seinen beobachtenden Modus streut der Regisseur hin und wieder kleine Inszenierungen ein. Dann tanzt Geyza im Tutu mitten in São Paulo auf einer verlassenen Straße oder Thalia in ihrer leeren Schule. In diesen Szenen manifestiert sich die zweite Bedeutung des Filmtitels. Nicht nur die Tänzerinnen schauen zu den Sternen, auch das Kinopublikum sieht echten Stars zu. Trotz ihrer körperlichen Einschränkung scheinen die Sterne am Ende zum Greifen nah.
Fazit: "Looking at the Stars" blickt auf bewundernswerte Sterne am Tanzhimmel. Alexandre Peraltas erster langer Dokumentarfilm ist voller Lebensfreude und erstaunlicher Leistungen. Dabei verschließt er die Augen vor den Schattenseiten nicht, macht aber Mut, dass sich Menschen mit körperlichen Einschränkungen nicht unterkriegen lassen.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Looking at the Stars"
Land: BrasilienJahr: 2016
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Olhando pras Estrelas
Länge: 89 Minuten
Kinostart: 13.02.2020
Regie: Alexandre Peralta
Kamera: Alejandro Ernesto, Guan Xi
Verleih: W-Film