Congo Murder (2018)
Mordene i Kongo
Politthriller über zwei Söldner aus Norwegen, die im Ostkongo in Gefangenschaft geraten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Im Frühjahr 2009 bieten zwei norwegische Söldner ihre Dienste einem kongolesischen Oppositionspolitiker an, der im Exil in Uganda lebt. Der Afrikaner schickt Joshua French (Aksel Hennie) und Tjostolv Moland (Tobias Santelmann) in den Ostkongo. Sie sollen dort herausfinden, wo das Vermögen seiner Gruppierung abgeblieben ist. Joshua und Tjostolv, die das große Abenteuer suchen, fahren auf einem Motorrad durchs Land. Ihr Kontaktmann lässt sich nicht blicken, das Motorrad geht kaputt. Sie verabreden sich erneut mit dem Kontaktmann und mieten sich ein Auto samt Fahrer, um zu dem im Dschungel an der Überlandstraße liegenden Treffpunkt zu gelangen.
Der Fahrer nimmt zwei Afrikaner mit und Tjostolvs Misstrauen, dass er vielleicht mit der kongolesischen Armee zusammenarbeitet, wächst. Er lässt das Auto kurz vor dem Treffpunkt anhalten. Angespannt spähen die beiden bewaffneten Weißen in den Wald hinein, plötzlich fallen Schüsse. Der Fahrer ist tödlich getroffen. Joshua und Tjostolv fahren allein weiter, werden jedoch bald von der Armee geschnappt, inhaftiert und des Mordes am Fahrer und der Spionage angeklagt. Die europäischen Vermittler, die sich für sie einsetzen, stoßen bei ihnen auf eine Mauer des Schweigens. Und der norwegische Staat will Kongo kein Geld für ihre Freilassung bezahlen.
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Filmkritik
Dieser spannende Politthriller des norwegischen Regisseurs Marius Holst basiert auf einer wahren Geschichte, die in Norwegen jahrelang als der "Kongo-Fall" in den Nachrichten kursierte. Zwei norwegische Männer suchen in Afrika das kriegerische Abenteuer und landen im Ostkongo im Gefängnis. Es wird ihnen der Mord an einem afrikanischen Fahrer und Spionage zur Last gelegt. Was wirklich geschah, scheint niemand zu wissen, aber weil Tjostolv und Joshua unkooperativ auf das Gericht wirken und auch, wie sie selbst vermuten, weil Norwegen kein Geld für ihre Freilassung bieten will, werden sie verurteilt. Vier Jahre später stirbt Tjostolv im Gefängnis, in dem er sich eine Zelle mit Joshua teilte. Joshua wird nun des Mordes an ihm angeklagt.
Sich zu zweit in ein fremdes Land hinein zu wagen, in dem kriegerische Auseinandersetzungen eine undurchsichtige Lage geschaffen haben, ist schon ein Zeichen von Tollkühnheit. Von Anfang an wirken die Freunde Tjostolv und Joshua, wie sie da auf ihrem Motorrad durch Ostkongo fahren, wie naive Glücksritter. Joshua sagt als Voice-Over-Erzähler zu Beginn der Handlung verstörende Worte, die aber bis zum Schluss ihre Gültigkeit behalten werden: Es gebe Männer mit einem Hang zur Gewalt, die das Abenteuer des Krieges suchen.
Die beiden jungen Männer sind das nur scheinbar Klarheit versprechende Zentrum der Handlung in diesem gefährlichen Territorium, dessen koloniale Vergangenheit sich in den Begegnungen von Einheimischen und Europäern spiegelt. Über weite Strecken wissen Joshua und Tjostolv nicht, wie ihnen geschieht und die Kamera lässt die Zuschauer an diesem Eindruck teilhaben. Warum steht im Dschungel plötzlich ein Mann vor ihnen, der reglos bleibt und schweigt? Die Geschichte wird mit vielen Rückblenden zu den Ereignissen unmittelbar vor der Verhaftung erzählt, als suche sie selbst nach einer darin noch unentdeckten Wahrheit.
Joshua wirkt erstaunlich ruhig und gefasst, er ist der umgänglichere von beiden und schaut zu Tjostolv, dem Draufgänger, auf. Beide Charaktere bleiben gewissermaßen undurchsichtig, was dem Film eine zusätzliche Spannung verleiht. In der langen Haft, dem Abgeschnitten- und Verlorensein, klammern sich die Freunde noch mehr aneinander. Die Zuschauer erwarten mit zunehmender Dringlichkeit Antworten – und kreisen auf einer Spirale aus Ratlosigkeit und Verblüffung.
Fazit: Zwei junge Norweger, die als Söldner im Ostkongo das kriegerische Abenteuer suchen, scheitern dort rasch an den undurchsichtigen Verhältnissen und ihrer Selbstüberschätzung. Basierend auf einem wahren Fall, erzählt der norwegische Regisseur Marius Holst in diesem hoch spannenden, atmosphärisch dichten Politthriller von einer Männerfreundschaft, die in der Isolation der Haft eine Art Todesspirale vollzieht. Die immer dringlicher werdende Frage, ob es einen Ausweg aus der vertrackten Lage oder auch nur einen Reim auf sie gibt, beschert den Zuschauern ein Wechselbad der Gefühle.
Sich zu zweit in ein fremdes Land hinein zu wagen, in dem kriegerische Auseinandersetzungen eine undurchsichtige Lage geschaffen haben, ist schon ein Zeichen von Tollkühnheit. Von Anfang an wirken die Freunde Tjostolv und Joshua, wie sie da auf ihrem Motorrad durch Ostkongo fahren, wie naive Glücksritter. Joshua sagt als Voice-Over-Erzähler zu Beginn der Handlung verstörende Worte, die aber bis zum Schluss ihre Gültigkeit behalten werden: Es gebe Männer mit einem Hang zur Gewalt, die das Abenteuer des Krieges suchen.
Die beiden jungen Männer sind das nur scheinbar Klarheit versprechende Zentrum der Handlung in diesem gefährlichen Territorium, dessen koloniale Vergangenheit sich in den Begegnungen von Einheimischen und Europäern spiegelt. Über weite Strecken wissen Joshua und Tjostolv nicht, wie ihnen geschieht und die Kamera lässt die Zuschauer an diesem Eindruck teilhaben. Warum steht im Dschungel plötzlich ein Mann vor ihnen, der reglos bleibt und schweigt? Die Geschichte wird mit vielen Rückblenden zu den Ereignissen unmittelbar vor der Verhaftung erzählt, als suche sie selbst nach einer darin noch unentdeckten Wahrheit.
Joshua wirkt erstaunlich ruhig und gefasst, er ist der umgänglichere von beiden und schaut zu Tjostolv, dem Draufgänger, auf. Beide Charaktere bleiben gewissermaßen undurchsichtig, was dem Film eine zusätzliche Spannung verleiht. In der langen Haft, dem Abgeschnitten- und Verlorensein, klammern sich die Freunde noch mehr aneinander. Die Zuschauer erwarten mit zunehmender Dringlichkeit Antworten – und kreisen auf einer Spirale aus Ratlosigkeit und Verblüffung.
Fazit: Zwei junge Norweger, die als Söldner im Ostkongo das kriegerische Abenteuer suchen, scheitern dort rasch an den undurchsichtigen Verhältnissen und ihrer Selbstüberschätzung. Basierend auf einem wahren Fall, erzählt der norwegische Regisseur Marius Holst in diesem hoch spannenden, atmosphärisch dichten Politthriller von einer Männerfreundschaft, die in der Isolation der Haft eine Art Todesspirale vollzieht. Die immer dringlicher werdende Frage, ob es einen Ausweg aus der vertrackten Lage oder auch nur einen Reim auf sie gibt, beschert den Zuschauern ein Wechselbad der Gefühle.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Congo Murder"
Land: NorwegenJahr: 2018
Genre: Drama, Krimi
Originaltitel: Mordene i Kongo
Kinostart: 06.02.2020
Regie: Marius Holst
Darsteller: Aksel Hennie, Tobias Santelmann, Ine F. Jansen, Dennis Storhøi, Tone Danielsen
Kamera: John Andreas Andersen
Verleih: Real Fiction
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