Menschsein (2019)
Weltreise mal anders: deutscher Dokumentarfilm über die globalen Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Als Kind schreckte Denis Klein vor Menschen mit Behinderung zurück. Zwei Freunde nahmen ihm diese Angst. Seit vielen Jahren schon arbeitet der heutige Lehrer ehrenamtlich mit Menschen mit Behinderung. Um zu erfahren, wie andere Länder damit umgehen, ist er um die Welt gereist und hat in 405 Tagen 23 Länder mit 19 unterschiedlichen Sprachen besucht.
In Südafrika trifft er Rethabile, eine junge Mutter, die mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter am Existenzminimum lebt. In Indien trifft er Shruti, eine Ergotherapeutin, die sich um Menschen mit Muskelerkrankungen kümmert. Und in Kolumbien trifft er den gehörlosen Jhon Mario, der die Gebärdensprache lehrt, um ein besseres Verständnis zwischen Hörenden und Gehörlosen zu ermöglichen.
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Filmkritik
Wie viele Dokumentarfilme der jüngeren Vergangenheit begibt sich auch dieser auf eine globale Reise. Und wie viele andere Erzähler reflektiert auch Denis Klein seine eigene Rolle. Was Kleins Projekt von den zunehmend ununterscheidbarer werdenden Konkurrenten positiv abhebt, ist die Absicht seiner Weltumrundung. Klein steckt nicht in einer Sinnkrise, "Menschsein" ist kein Selbstfindungstrip. Statt für sein eigenes Ego interessiert sich Klein ernsthaft für andere.
Das Ziel, die Lebensumstände von Menschen mit Behinderung rund um den Globus abzubilden, ist hehr, aber auch sehr ambitioniert. Eigentlich hätte es dafür gleich mehrerer Filme beziehungsweise einer ganzen Filmreihe bedurft. Dass der Lehrer, der sich für dieses Projekt eine Auszeit vom Schuldienst genommen hat, mehr als ein Jahr unterwegs war und 23 Länder bereiste, spiegelt der fertige Film nur bruchstückhaft wider. Viele interessante Gesprächspartner, etwa die Kambodschanerin Dos Sopheaup, die sich als Landminenopfer nicht unterkriegen lässt, kommen deutlich zu kurz. Ein paar wenige Worte und der wiederholte Einsatz von schön bebilderten Montagesequenzen machen dieses Manko nicht wett.
Im Kern konzentrieren sich Klein und Oliver Stritzke, der die von Klein gefilmten Aufnahmen als Regisseur in Form brachte, auf drei Personen: die Südafrikanerin Rethabile, die Inderin Shruti und den Kolumbianer Jhon Mario. Deren Geschichten bewegen. Dabei gelingt es Klein und Stritzke gleichermaßen, die Arbeit der Porträtierten zu würdigen und den Blick für Erfolge, aber auch für Missstände im Umgang mit Menschen mit Behinderung zu schärfen. Warum einige arme Länder bei der Inklusion im Schulunterricht weiter sind als das reiche Deutschland, ist eine der drängenden Fragen dieses Films. Leider dringt er nicht überall so stark in die Tiefe.
Fazit: "Menschsein" ist ein mutmachendes Plädoyer für eine bessere Integration von Menschen mit Behinderung. Wie dies gelingen könnte, machen die im Film porträtierten Menschen vor. Leider leidet der Dokumentarfilm unter seiner schieren Materialmasse. Ein engerer Fokus und mehr Tiefe hätten ihm gutgetan.
Das Ziel, die Lebensumstände von Menschen mit Behinderung rund um den Globus abzubilden, ist hehr, aber auch sehr ambitioniert. Eigentlich hätte es dafür gleich mehrerer Filme beziehungsweise einer ganzen Filmreihe bedurft. Dass der Lehrer, der sich für dieses Projekt eine Auszeit vom Schuldienst genommen hat, mehr als ein Jahr unterwegs war und 23 Länder bereiste, spiegelt der fertige Film nur bruchstückhaft wider. Viele interessante Gesprächspartner, etwa die Kambodschanerin Dos Sopheaup, die sich als Landminenopfer nicht unterkriegen lässt, kommen deutlich zu kurz. Ein paar wenige Worte und der wiederholte Einsatz von schön bebilderten Montagesequenzen machen dieses Manko nicht wett.
Im Kern konzentrieren sich Klein und Oliver Stritzke, der die von Klein gefilmten Aufnahmen als Regisseur in Form brachte, auf drei Personen: die Südafrikanerin Rethabile, die Inderin Shruti und den Kolumbianer Jhon Mario. Deren Geschichten bewegen. Dabei gelingt es Klein und Stritzke gleichermaßen, die Arbeit der Porträtierten zu würdigen und den Blick für Erfolge, aber auch für Missstände im Umgang mit Menschen mit Behinderung zu schärfen. Warum einige arme Länder bei der Inklusion im Schulunterricht weiter sind als das reiche Deutschland, ist eine der drängenden Fragen dieses Films. Leider dringt er nicht überall so stark in die Tiefe.
Fazit: "Menschsein" ist ein mutmachendes Plädoyer für eine bessere Integration von Menschen mit Behinderung. Wie dies gelingen könnte, machen die im Film porträtierten Menschen vor. Leider leidet der Dokumentarfilm unter seiner schieren Materialmasse. Ein engerer Fokus und mehr Tiefe hätten ihm gutgetan.
Falk Straub
FBW-Bewertung zu "Menschsein"Jurybegründung anzeigen
Aus dem Gutachten:Dennis Klein hat eine große Reise gemacht, um in vielen Ländern der Erde Menschen mit Behinderungen zu treffen und zu dokumentieren, wie sie in verschiedenen Gesellschaften und sozialen Schichten behandelt werden. Er selbst hat [...mehr]TrailerAlle "Menschsein"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Menschsein"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Mensch sein
Jahr: 2019
Genre: Dokumentation
Länge: 101 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 05.12.2019
Kamera: Dennis Klein
Verleih: imFilm
ZusatzinformationAlles anzeigen
"Die Würde des Menschen ist unantastbar." Diese Zeile hat es in sich. Sie ist der der grundlegende Wert, auf dem unser Zusammenleben aufbaut. Doch wir sind weit davon entfernt, diesem Anspruch [...mehr] gerecht zu werden. Wer davon selbst betroffen ist, weiß das nur zu gut. Wer es nicht erlebt hat, wundert sich. - Es gibt ja auch kaum Berührungspunkte mit denen, deren Alltag es ist.Wer laufen kann, bemerkt die Treppen nicht, die zum Kino führen, in dem dieser Film gezeigt wird. Wer nicht im Rolli sitzt, dem fällt nicht auf, dass die Tür zum Foyer eine Behinderung ist. Unüberwindbare Barrieren beginnen im Kopf. So ging es auch Dennis Klein. Doch einmal darauf gestoßen, ließ es ihn nicht los. Er begab sich auf eine Weltreise, suchte Menschen mit Behinderungen auf. Und musste feststellen, dass das gar nicht so einfach war. Denn sie leben zum Teil noch heute versteckt und für die Allgemeinheit nicht existent: Der Realschullehrer besuchte 23 Länder auf 5 Kontinenten. Wo er war, begegnete er Menschen. Menschen, die behindert werden. Und Menschen, die sich für Barrierefreiheit einsetzen.
Von den Wüsten Indiens zum australischen Outback. Vom südamerikanischen Dschungel bis zu den südafrikanischen Townships. - Die Kamera im Rucksack. Und seine eigene Vergangenheit.
Als Kind hatte Dennis Klein Angst vor Menschen mit Behinderungen. Weil er keine kannte. Viele Begegnungen änderten das. Daraus entstanden mit den Jahren für ihn wichtige Freundschaften. Und schwierige Fragen, auf die er bei seiner Reise um die Welt eine Antwort suchte: Wer sind wir füreinander? Was macht uns zu Menschen? Und: Warum behandeln wir uns unterschiedlich?
Er kam nach Hause mit Geschichten im Gepäck. Und mit der Erkenntnis, dass es nicht reicht, die richtigen Fragen zu stellen. Es kommt auch darauf an, wie wir sie beantworten.
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