The Peanut Butter Falcon (2019)
Moderne Huckleberry-Finn-Variante: Ein unter dem Down-Syndrom leidender junger Mann erhält Unterstützung von einem kriminellen Fischer bei der Erfüllung seines großen Wunsches: Er will Wrestler werden.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Dem 22-jährige Zak (Zack Gottsagen) gelingt eines Tages und nach vielen erfolglosen Versuchen doch noch die Flucht aus dem Altenheim, in dem er sich wegen seines Down-Syndroms befindet. Für seine Betreuerin und gute Freundin Eleanor (Dakota Johnson) eine Katastrophe, da sie sich selbst die Schuld dafür gibt. Nur mit einer Unterhose bekleidet, beginnt für Zak indes das bisher größte Abenteuer seines Lebens. An dessen Ende soll die Erfüllung seines größten Wunsches stehen: eine Karriere als Profi-Wrestler. Bei seiner Reise stößt Zak unverhofft auf den durchtriebenen Tyler (Shia LaBoeuf), der sich selbst auf der Flucht befindet – und eigentlich weder Zeit noch Lust hat den Babysitter für seinen neuen Begleiter zu spielen. Wider erwarten werden aus den ungleichen Männern dennoch bald Freunde, die ihre Reise gemeinsam – auf einem selbstgebauten Floß – bestreiten.
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Filmkritik
"The Peanut Butter Falcon" ist das Spielfilm-Debüt des Filmemacher- und Drehbuchautoren-Duos Tyler Nilson und Michael Schwartz. Beide inszenierten zuvor ausschließlich Doku- und Kurzfilme. Ihr Erstling, der nur rund sechs Millionen Dollar kostete, debütierte im März 2019 beim South by Southwest Film Festival. Produziert wurde der Film von Albert Berger, der für seine Vorliebe für Indie- und Arthouse-Produktionen ("Little Children", "Little Miss Sunshine") bekannt ist.
Buddy-Abenteuer, Selbstfindungs-Drama, kuscheliger Wohlfühlfilm und Roadmovie – das alles will "The Peanut Butter Falcon" gleichzeitig sein. Damit überheben sich die Regisseure Nilson und Schwartz jedoch merklich, obwohl sie – vor allem im ersten Drittel – mit ironischer Leichtigkeit vorgehen und äußerst schwungvoll zu inszenieren wissen. Zu verdanken haben sie dies in erster Linie den beiden Hauptdarstellern, die in ihrem Spiel nie gekünstelt oder unauthentisch wirken.
Allen voran Zack Gottsagen gebührt Respekt, da er seine nach Freiheit und Selbstbestimmung strebende Figur mit beachtlicher Ausdruckskraft verkörpert und mit überlebensgroßem Selbstvertrauen ausstattet – die perfekte Identifikationsfigur. Weniger überzeugen kann Dakota Johnson, die in ihrer Rolle der besorgten Heim-Mitarbeiterin ziemlich blass bleibt und keine Akzente setzen kann. Nicht die einzige Schwäche des Films. Immer wieder ist der Film überdeutlich darauf ausgelegt, beim Zuschauer ein Gefühl der Erfüllung, Freude und Sicherheit inmitten einer heilen Welt auszulösen. Dies zeigt sich vor allem in den (nicht selten extrem kitschig geratenen) Szenen, in denen sich die grundverschiedenen Männer immer mehr aneinander annähern und zu Freunden werden.
Negativer Höhepunkt in dieser Reihe an peinlichen Situationen und Begebenheiten ist eine Sequenz auf einem Feld, wenn Zak und Tyler wie zwei Kindsköpfe mit Heuballen herumalbern und sich irgendwann hochemotional in den Armen liegen. Zeitlupe inklusive. Ein pathetisch aufgeladener Moment, der zum Fremdschämen einlädt.
Dasselbe gilt auch für das übertrieben albern geratene, abstruse Finale, das bei einem Hinterwäldler-Wrestling-Event irgendwo in der abgeschiedenen Natur angesiedelt ist. Dort setzen Nilson und Schwartz unter anderem auf einen übermäßigen Einsatz von Zeitlupe, auf wild aufeinander los gehende, erwachsene Männer in peinlichen Outfits sowie bedenkliche Gewalt gegen Behinderte.
Fazit: Lediglich die starke Leistung der beiden glaubwürdig agierenden männlichen Hauptdarsteller bewahrt diesen unausgegorenen, kitschigen Genre-Mix vor einer filmischen Total-Katastrophe.
Buddy-Abenteuer, Selbstfindungs-Drama, kuscheliger Wohlfühlfilm und Roadmovie – das alles will "The Peanut Butter Falcon" gleichzeitig sein. Damit überheben sich die Regisseure Nilson und Schwartz jedoch merklich, obwohl sie – vor allem im ersten Drittel – mit ironischer Leichtigkeit vorgehen und äußerst schwungvoll zu inszenieren wissen. Zu verdanken haben sie dies in erster Linie den beiden Hauptdarstellern, die in ihrem Spiel nie gekünstelt oder unauthentisch wirken.
Allen voran Zack Gottsagen gebührt Respekt, da er seine nach Freiheit und Selbstbestimmung strebende Figur mit beachtlicher Ausdruckskraft verkörpert und mit überlebensgroßem Selbstvertrauen ausstattet – die perfekte Identifikationsfigur. Weniger überzeugen kann Dakota Johnson, die in ihrer Rolle der besorgten Heim-Mitarbeiterin ziemlich blass bleibt und keine Akzente setzen kann. Nicht die einzige Schwäche des Films. Immer wieder ist der Film überdeutlich darauf ausgelegt, beim Zuschauer ein Gefühl der Erfüllung, Freude und Sicherheit inmitten einer heilen Welt auszulösen. Dies zeigt sich vor allem in den (nicht selten extrem kitschig geratenen) Szenen, in denen sich die grundverschiedenen Männer immer mehr aneinander annähern und zu Freunden werden.
Negativer Höhepunkt in dieser Reihe an peinlichen Situationen und Begebenheiten ist eine Sequenz auf einem Feld, wenn Zak und Tyler wie zwei Kindsköpfe mit Heuballen herumalbern und sich irgendwann hochemotional in den Armen liegen. Zeitlupe inklusive. Ein pathetisch aufgeladener Moment, der zum Fremdschämen einlädt.
Dasselbe gilt auch für das übertrieben albern geratene, abstruse Finale, das bei einem Hinterwäldler-Wrestling-Event irgendwo in der abgeschiedenen Natur angesiedelt ist. Dort setzen Nilson und Schwartz unter anderem auf einen übermäßigen Einsatz von Zeitlupe, auf wild aufeinander los gehende, erwachsene Männer in peinlichen Outfits sowie bedenkliche Gewalt gegen Behinderte.
Fazit: Lediglich die starke Leistung der beiden glaubwürdig agierenden männlichen Hauptdarsteller bewahrt diesen unausgegorenen, kitschigen Genre-Mix vor einer filmischen Total-Katastrophe.
Björn Schneider
TrailerAlle "The Peanut Butter Falcon"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "The Peanut Butter Falcon"
Land: USAJahr: 2019
Genre: Drama, Komödie, Abenteuer
Länge: 97 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 19.12.2019
Regie: Tyler Nilson, Michael Schwartz
Darsteller: Shia LaBeouf, Dakota Johnson, Zack Gottsagen als Zak, John Hawkes, Thomas Haden Church
Kamera: Nigel Bluck
Verleih: Tobis Film
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