1917 (2019)
Spielfilm über zwei junge britische Soldaten im Ersten Weltkrieg, die eine wichtige Botschaft überbringen sollen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 14 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Im Kriegsjahr 1917 werden der 19-jährige britische Soldat Blake (Dean-Charles Chapman) und sein Kamerad, der 20-jährige Obergefreite Schofield (George Mackay), an der Westfront in Frankreich für eine besondere Mission auserkoren. General Erinmore (Colin Firth) will, dass sie zu Fuß einen Brief an Colonel Mackenzie (Benedict Cumberbatch) vom zweiten Regiment aus Devon überbringen. Dieses bereitet vor der französischen Stadt Écoust gerade einen Angriff auf die Deutschen vor.
Erinmore hat jedoch erfahren, dass die Deutschen einen strategischen Rückzug unternommen haben, um den Gegner in eine Falle laufen zu lassen. Der morgige Angriff der Briten muss abgeblasen werden, er würde vermutlich allen 1600 von ihnen das Leben kosten. Blake und Schofield verlassen die Schützengräben ihres Bataillons und durchqueren zu Fuß das Niemandsland zwischen den Fronten. Blake hat es besonders eilig: Zum Devons-Regiment gehört auch sein älterer Bruder (Richard Madden). Blake und Schofield sind nun ganz auf sich gestellt und wissen, dass hinter jedem Graben, hinter jeder Ruine der Tod lauern kann.
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Filmkritik
Auf einer Mission, die sie zwingt, einem anderen britischen Regiment einen lebensrettenden Brief zu überbringen, geraten zwei junge englische Soldaten tief hinein in die Schrecken des Ersten Weltkriegs. Der britische Regisseur Sam Mendes ("James Bond 007: Skyfall") wurde zu diesem Kriegsfilm von den Erzählungen seines Großvaters inspiriert, der als 19-Jähriger am Ersten Weltkrieg in Frankreich teilgenommen hatte.
Der Wettlauf der Soldaten gegen die Zeit und den überall außerhalb der Schützengräben lauernden Tod zeigt exemplarisch die Verheerungen dieses industriell geführten Krieges. Mendes ließ den Film so drehen, dass die von Roger Deakins geführte Kamera die Hauptfiguren ständig begleitet. So soll der Eindruck eines in Echtzeit und wie in einer einzigen Einstellung gedrehten Films entstehen. Dadurch werden die Zuschauer sehr unmittelbar ans Geschehen herangeführt.
Die Odyssee der beiden jungen Soldaten führt sie zunächst ins Niemandsland mit seinen Explosionskratern, dem schlammig braunen Boden und den verkohlten Baumstämmen. Schofield verletzt sich die Hand am Stacheldraht, später greift er mit ihr versehentlich in eine verwesende Leiche. Überall liegen tote Soldaten. Die jungen Männer schauen nach vorne und versuchen, diese Eindrücke zu verdrängen. Später kommen sie an ein verlassenes Gehöft mit einem Obstgarten, in dem die Kirschbäume weiß blühen – eine absurd anmutende Szenerie inmitten des Wahnsinns des Krieges. Oft läuft die Kamera mit den Protagonisten durch die Schützengräben, lässt die Enge sichtbar und spürbar werden, in der Soldaten dort lange ausharren mussten.
Besonders George Mackay beeindruckt als der emotional zurückhaltende Schofield, der im Laufe dieser Mission schwer geprüft wird. Anfangs zögert und zweifelt er, aber die Ereignisse lassen ihn über sich hinauswachsen. Manche Actionszenen sind äußerst spannend, zum Beispiel jene, in der sich einer der Protagonisten an einer zerstörten Brücke über den Fluss entlanghangelt und dabei unter Beschuss gerät.
Stets sind die Schauplätze atmosphärisch sehr aussagekräftig. Eine bleierne Last der Trostlosigkeit legt sich aufs Gemüt des Betrachters. Schon aus purer Erschöpfung fängt einer der Kuriere einmal hemmungslos zu weinen an. Und doch verteidigt er unbeirrt das Prinzip der Hoffnung, die nicht nur seine eigene ist.
Fazit: Der Regisseur Sam Mendes beschert dem Kinopublikum eine intensive Begegnung mit den Schrecken des Ersten Weltkriegs. Die Kamera von Roger Deakins heftet sich eng an zwei junge britische Soldaten, die einem anderen Bataillon eine wichtige Botschaft überbringen sollen. So entsteht der Eindruck einer in einer einzigen Einstellung gefilmten Handlung, die das Erleben der Charaktere angesichts von Todesgefahr und Zerstörung eindrücklich vermittelt. Die Action lässt den Irrsinn des Krieges spüren, die Schauplätze beeindrucken atmosphärisch und die Charakterzeichnung wirkt trotz der aus der Situation geborenen heldenhaften Züge geerdet.
Der Wettlauf der Soldaten gegen die Zeit und den überall außerhalb der Schützengräben lauernden Tod zeigt exemplarisch die Verheerungen dieses industriell geführten Krieges. Mendes ließ den Film so drehen, dass die von Roger Deakins geführte Kamera die Hauptfiguren ständig begleitet. So soll der Eindruck eines in Echtzeit und wie in einer einzigen Einstellung gedrehten Films entstehen. Dadurch werden die Zuschauer sehr unmittelbar ans Geschehen herangeführt.
Die Odyssee der beiden jungen Soldaten führt sie zunächst ins Niemandsland mit seinen Explosionskratern, dem schlammig braunen Boden und den verkohlten Baumstämmen. Schofield verletzt sich die Hand am Stacheldraht, später greift er mit ihr versehentlich in eine verwesende Leiche. Überall liegen tote Soldaten. Die jungen Männer schauen nach vorne und versuchen, diese Eindrücke zu verdrängen. Später kommen sie an ein verlassenes Gehöft mit einem Obstgarten, in dem die Kirschbäume weiß blühen – eine absurd anmutende Szenerie inmitten des Wahnsinns des Krieges. Oft läuft die Kamera mit den Protagonisten durch die Schützengräben, lässt die Enge sichtbar und spürbar werden, in der Soldaten dort lange ausharren mussten.
Besonders George Mackay beeindruckt als der emotional zurückhaltende Schofield, der im Laufe dieser Mission schwer geprüft wird. Anfangs zögert und zweifelt er, aber die Ereignisse lassen ihn über sich hinauswachsen. Manche Actionszenen sind äußerst spannend, zum Beispiel jene, in der sich einer der Protagonisten an einer zerstörten Brücke über den Fluss entlanghangelt und dabei unter Beschuss gerät.
Stets sind die Schauplätze atmosphärisch sehr aussagekräftig. Eine bleierne Last der Trostlosigkeit legt sich aufs Gemüt des Betrachters. Schon aus purer Erschöpfung fängt einer der Kuriere einmal hemmungslos zu weinen an. Und doch verteidigt er unbeirrt das Prinzip der Hoffnung, die nicht nur seine eigene ist.
Fazit: Der Regisseur Sam Mendes beschert dem Kinopublikum eine intensive Begegnung mit den Schrecken des Ersten Weltkriegs. Die Kamera von Roger Deakins heftet sich eng an zwei junge britische Soldaten, die einem anderen Bataillon eine wichtige Botschaft überbringen sollen. So entsteht der Eindruck einer in einer einzigen Einstellung gefilmten Handlung, die das Erleben der Charaktere angesichts von Todesgefahr und Zerstörung eindrücklich vermittelt. Die Action lässt den Irrsinn des Krieges spüren, die Schauplätze beeindrucken atmosphärisch und die Charakterzeichnung wirkt trotz der aus der Situation geborenen heldenhaften Züge geerdet.
Bianka Piringer
FBW-Bewertung zu "1917"Jurybegründung anzeigen
Das Kriegsdrama von Sam Mendes ist filmtechnisch so atemberaubend, dass die erzählte Geschichte durch den Stil fast ein wenig in den Hintergrund gerückt wird. Erzählt wird von den Schrecken des ersten Weltkriegs am Beispiel von zwei jungen [...mehr]TrailerAlle "1917"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "1917"
Land: USA, GroßbritannienJahr: 2019
Genre: Drama, Kriegsfilm
Länge: 119 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 16.01.2020
Regie: Sam Mendes
Darsteller: Richard Madden als Lieutenant Blake, Benedict Cumberbatch, Mark Strong, Andrew Scott, Colin Firth
Kamera: Roger Deakins
Verleih: Universal Pictures International
Awards - Oscar 2020Weitere Infos
- Beste Kamera - Roger Deakins
- Bester Ton
Mark Taylor und Stuart Wilson - Beste visuelle Effekte
- Bester Film - Sam Mendes, Callum McDougall, Jayne-Ann Tenggren, Pippa Harris
- Beste Regie - Sam Mendes
- Bestes Originaldrehbuch - Krysty Wilson-Cairns, Sam Mendes
- Bestes Szenenbild - Dennis Gassner, Lee Sandales
- Bestes Make-Up
- Beste Filmmusik - Thomas Newman
- Bester Tonschnitt
Oliver Tarney und Rachael Tate
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