Der Sommer mit Pauline (2019)
Venise n'est pas en Italie
Französische Sommerkomödie von Ivan Calbérac über einen 15-jährigen Jungen, der seiner großen Liebe ins italienische Venedig folgt – in Begleitung seiner chaotischen Familie.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der 15-jährige Emile (Helie Thonnat) lebt mit seiner Familie in Frankreich. Vater Bernard (Benoît Poelvoorde), Mutter Annie (Valérie Bonneton) und sein Bruder halten den aufgeweckten Jungen dabei ganz schön auf Trab. Doch das alles ist für Emile zu verschmerzen, da er Hals über Kopf in Pauline (Luna Lou) verliebt ist und ohnehin an nichts anderes denken kann. Mit Pauline kann sich Emile über Filme, große Sportler und die Sorgen des Alltags unterhalten. Er kann sein Glück kaum fassen, als er von ihr eines Tages nach Venedig eingeladen wird, da Pauline dort in einem Jugendorchester Geige spielt. Emile muss nicht lange überlegen doch eine unerwartete Hiobsbotschaft erreicht ihn: Seine Familie möchte ihn nach Italien begleiten – natürlich in ihrem riesigen Familienwohnwagen.
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Filmkritik
Mit "Der Sommer mit Pauline" verfilmt der französische Regisseur, Produzent und Dramatiker Ivan Calbérac seinen eigenen Roman, der in seiner Heimat unter dem Titel "Venise n'est pas en Italie" erschien. Als Drehbuchautor und Regisseur debütierte er bereits 2001 mit "Irène". Einen großen Erfolg erzielte Calbérac 2015 mit der Komödie "Frühstück bei Monsieur Henri", die sich in Frankreich zu einem Kassenschlager entwickelte.
"Der Sommer mit Pauline" funktioniert als sommerlich-leichte, ebenso charmante wie etwas chaotische Familienkomödie mit Botschaft außergewöhnlich gut. Die Franzosen verstehen etwas vom Genre der hintersinnigen Komödie, das beweisen sie mit "Sommer mit Pauline" erneut. Auch dank eines famos aufgelegten Casts. Benoît Poelvoorde blüht als verrückter Vater regelrecht auf, auch wenn er in Sachen Tollpatschigkeit freilich nie an Chevy Chase aus den "Griswold"-Familienklassikern ("Schöne Bescherung" u.a.) heranreicht. Dennoch: als überdrehtes, (im positiven Sinne) wahnsinniges und kauzig auftretendes Familienoberhaupt ist er der komödiantische Dreh- und Angelpunkt.
Den ausgleichenden Gegenpol bildet Valérie Bonneton als beschützende Mutter von Emile, die ihrerseits Emile mit ihren Ticks und spleenigen Verhaltensweisen zu schaffen macht. Allen voran ihr ständiger Drang, ihrem Sohn die Haare blond zu färben, weil dieser auf diese Weise (angeblich) schöner anzusehen sei. Eine völlig andere, auf Emile allerdings eine ungemein anziehende Wirkung ausübende Familienkultur herrscht im direkten Umfeld von Pauline.
Und davon handelt "Ein Sommer mit Pauline" eigentlich auch: Vom Versuch, sich allmählich der überbehüteten elterlichen Fürsorge zu entledigen, zu seinen eigenen Wünschen zu stehen und zu einer selbstbestimmte Persönlichkeit zu reifen. Insgeheim wünscht sich der für seine Familie dauerschämende Emile nichts sehnlicher, als seinen nervtötenden Eltern zu entkommen – nur um ab einem gewissen Punkt zu erkennen, dass so eine herzensgute, wenn auch etwas anstrengende Durchschnittsfamilie ebenso ihre Vorzüge hat.
Fazit: Schrullige Charaktere, gut aufgelegte Darsteller und subtil eingestreute, tiefgründige Botschaften rund um das Thema "Familie" machen diese Abenteuerreise nach Bella Italia in zu einem kurzweilig-unterhaltsamen Vergnügen.
"Der Sommer mit Pauline" funktioniert als sommerlich-leichte, ebenso charmante wie etwas chaotische Familienkomödie mit Botschaft außergewöhnlich gut. Die Franzosen verstehen etwas vom Genre der hintersinnigen Komödie, das beweisen sie mit "Sommer mit Pauline" erneut. Auch dank eines famos aufgelegten Casts. Benoît Poelvoorde blüht als verrückter Vater regelrecht auf, auch wenn er in Sachen Tollpatschigkeit freilich nie an Chevy Chase aus den "Griswold"-Familienklassikern ("Schöne Bescherung" u.a.) heranreicht. Dennoch: als überdrehtes, (im positiven Sinne) wahnsinniges und kauzig auftretendes Familienoberhaupt ist er der komödiantische Dreh- und Angelpunkt.
Den ausgleichenden Gegenpol bildet Valérie Bonneton als beschützende Mutter von Emile, die ihrerseits Emile mit ihren Ticks und spleenigen Verhaltensweisen zu schaffen macht. Allen voran ihr ständiger Drang, ihrem Sohn die Haare blond zu färben, weil dieser auf diese Weise (angeblich) schöner anzusehen sei. Eine völlig andere, auf Emile allerdings eine ungemein anziehende Wirkung ausübende Familienkultur herrscht im direkten Umfeld von Pauline.
Und davon handelt "Ein Sommer mit Pauline" eigentlich auch: Vom Versuch, sich allmählich der überbehüteten elterlichen Fürsorge zu entledigen, zu seinen eigenen Wünschen zu stehen und zu einer selbstbestimmte Persönlichkeit zu reifen. Insgeheim wünscht sich der für seine Familie dauerschämende Emile nichts sehnlicher, als seinen nervtötenden Eltern zu entkommen – nur um ab einem gewissen Punkt zu erkennen, dass so eine herzensgute, wenn auch etwas anstrengende Durchschnittsfamilie ebenso ihre Vorzüge hat.
Fazit: Schrullige Charaktere, gut aufgelegte Darsteller und subtil eingestreute, tiefgründige Botschaften rund um das Thema "Familie" machen diese Abenteuerreise nach Bella Italia in zu einem kurzweilig-unterhaltsamen Vergnügen.
Björn Schneider
TrailerAlle "Der Sommer mit Pauline"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Der Sommer mit Pauline"
Land: Frankreich, BelgienJahr: 2019
Genre: Drama, Komödie
Originaltitel: Venise n'est pas en Italie
Länge: 95 Minuten
Kinostart: 08.08.2019
Regie: Ivan Calbérac
Darsteller: Benoît Poelvoorde als Bernard Chamodot, Valérie Bonneton als Annie Chamodot, Helie Thonnat als Émile Chamodot, Eugène Marcuse, Coline D'Inca
Verleih: Studiocanal