Black Christmas (2019)
Date Rape and Revenge: US-Remake des gleichnamigen kanadischen Horrorfilms aus dem Jahr 1974.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 13 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die Studentinnenverbindung My Kappa Epsilon bereitet sich auf die Weihnachtsferien vor. Während viele Verbindungsschwestern nach Hause fahren, feiert eine kleine Gruppe um Riley (Imogen Poots), Kris (Aleyse Shannon), Jesse (Brittany O'Grady) und Marty (Lily Donoghue) im Verbindungshaus. Doch dann platzt ein maskierter Killer mitten in die Feier. All das scheint mit den hitzigen Debatten zu tun zu haben, die seit geraumer Zeit den Campus in Atem halten.
Am 1819 gegründeten Hawthorne College tobt ein Krieg um die Deutungshoheit. Der Gründer war ein Rassist und Sexist, weswegen seine Büste aus den altehrwürdigen Hallen entfernt werden musste. Kris geht das noch nicht weit genug. Sie hat auch eine Petition gegen die frauenfeindliche Lektüreliste von Professor Gelson (Cary Elwes) aufgesetzt. Riley hat derweil mit ihrem eigenen Trauma zu kämpfen, das mit Brian (Ryan McIntyre), dem ehemaligen Präsidenten der Verbindung Alpha Kappa Omega, zu tun hat.
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Filmkritik
Dem Remake-Wahn scheinen keine Grenzen gesetzt. Bob Clarks "Black Christmas" (1974), hierzulande auch als "Jessy – Die Treppe in den Tod" bekannt, erfuhr erst 2006 eine Neuauflage. Doch Glen Morgans Variation des clarkschen Weihnachtshorrors war weder gut besetzt noch gut umgesetzt und floppte bei Publikum und Kritik. Zeit also für den nächsten Versuch. Dieses Mal stammt er aus der Horrorschmiede Blumhouse und ist ähnlich kostengünstig wie seine Vorgänger produziert, wartet aber immerhin mit einem vielversprechenden Ensemble (Imogen Poots, Cary Elwes, Aleyse Shannon) und einem außergewöhnlichen Twist auf.
Verantwortlich zeichnet die vornehmlich als Schauspielerin tätige Sophia Takal. Mit ihren zwei bisherigen Regiearbeiten, den visuell verspielten, atmosphärisch dichten und femininen Thrillern "Green" (2011) und "Alway Shine" (2016), bot sich Takal geradezu an. Denn schon Clarks Original, das vielen neben Mario Bavas "Im Blutrausch des Satans" (1971) als Prototyp des Slasherfilms gilt, hat eine weitaus progressivere Heldin als viele seiner reaktionären Nachfolger.
Takal und ihre Co-Autorin April Wolfe bürsten den Slasherfilm gegen den Strich – oder versuchen dies zumindest. Zum einen bringen sie aktuelle Hochschuldebatten um Gleichberechtigung, Repräsentation, Trigger-Warnungen, Safe Spaces und die Date-Rape-(Un)-Kultur ein und das oftmals altbacken wirkende Subgenre damit auf den neuesten Stand. Zum anderen nehmen sie Verschwörungstheorien und männliche Allmachtsfantasien wörtlich und geben dadurch auch eine Prise Rape-and-Revenge-Film und Übernatürliches in ihren irren Mix.
Der Versuch scheitert leider krachend. "Black Christmas" ist zwar handwerklich solide inszeniert und ordentlich gespielt, dabei aber kein bisschen spannend oder gruselig. Innovativ ist lediglich die simple Idee, dass unterdrückte Frauen den Spieß einmal umdrehen. Doch das funktioniert weder als ernst gemeinter Beitrag zum Genre noch als überdrehte Parodie desselben. "Black Christmas" hätte das Potenzial zu einem vielschichtigen, das Patriarchat genüsslich sezierenden Slasherfilm gehabt, pendelt stattdessen aber halbherzig, platt und plump zwischen den zuvor erwähnten Polen.
Fazit: Dieses Remake gibt der Originalstory einen neuen, feministischen Twist, verschenkt dabei aber jede Menge Potenzial. Solide inszeniert und gespielt, herrscht ansonsten gähnende Langeweile. "Black Christmas" funktioniert weder als ernst gemeinter Genrebeitrag noch als Parodie.
Verantwortlich zeichnet die vornehmlich als Schauspielerin tätige Sophia Takal. Mit ihren zwei bisherigen Regiearbeiten, den visuell verspielten, atmosphärisch dichten und femininen Thrillern "Green" (2011) und "Alway Shine" (2016), bot sich Takal geradezu an. Denn schon Clarks Original, das vielen neben Mario Bavas "Im Blutrausch des Satans" (1971) als Prototyp des Slasherfilms gilt, hat eine weitaus progressivere Heldin als viele seiner reaktionären Nachfolger.
Takal und ihre Co-Autorin April Wolfe bürsten den Slasherfilm gegen den Strich – oder versuchen dies zumindest. Zum einen bringen sie aktuelle Hochschuldebatten um Gleichberechtigung, Repräsentation, Trigger-Warnungen, Safe Spaces und die Date-Rape-(Un)-Kultur ein und das oftmals altbacken wirkende Subgenre damit auf den neuesten Stand. Zum anderen nehmen sie Verschwörungstheorien und männliche Allmachtsfantasien wörtlich und geben dadurch auch eine Prise Rape-and-Revenge-Film und Übernatürliches in ihren irren Mix.
Der Versuch scheitert leider krachend. "Black Christmas" ist zwar handwerklich solide inszeniert und ordentlich gespielt, dabei aber kein bisschen spannend oder gruselig. Innovativ ist lediglich die simple Idee, dass unterdrückte Frauen den Spieß einmal umdrehen. Doch das funktioniert weder als ernst gemeinter Beitrag zum Genre noch als überdrehte Parodie desselben. "Black Christmas" hätte das Potenzial zu einem vielschichtigen, das Patriarchat genüsslich sezierenden Slasherfilm gehabt, pendelt stattdessen aber halbherzig, platt und plump zwischen den zuvor erwähnten Polen.
Fazit: Dieses Remake gibt der Originalstory einen neuen, feministischen Twist, verschenkt dabei aber jede Menge Potenzial. Solide inszeniert und gespielt, herrscht ansonsten gähnende Langeweile. "Black Christmas" funktioniert weder als ernst gemeinter Genrebeitrag noch als Parodie.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Black Christmas"
Land: USAJahr: 2019
Genre: Thriller, Horror
Länge: 93 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 12.12.2019
Regie: Sophia Takal
Darsteller: Imogen Poots als Riley Stone, Cary Elwes, Lily Donoghue, Brittany O'Grady, Aleyse Shannon
Kamera: Mark Schwartzbard
Verleih: Universal Pictures International
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