Heute oder morgen (2019)
Deutscher Spielfilm über drei junge Menschen in Berlin, die eine sexuelle Beziehung eingehen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Niels (Maximilian Hildebrandt) darf den Sommer über im Berliner Penthouse seines Onkels wohnen, der verreist ist. Der junge Mann, der in einem Café jobbt, zieht mit seiner Freundin Maria (Paula Knüpling) in die luxuriöse Wohnung ein. Maria hat keine Lust, ihr Studium fortzusetzen und lebt in den Tag hinein. Das Paar ist auf der Suche nach neuen Bekanntschaften, die sie zum Liebesspiel einladen wollen. In der U-Bahn sieht Maria eine junge Frau, die sie erotisch anzieht. Sie spricht sie an, doch erst nach der nächsten zufälligen Begegnung auf einem Bahnsteig verabreden sich die beiden Frauen.
Chloe (Tala Gouveia) kommt aus England und schreibt in Berlin ihre Doktorarbeit. Maria weiht Niels zunächst nicht in ihre sexuelle Beziehung mit Chloe ein. Darauf reagiert er gekränkt, doch das Paar versöhnt sich und Niels wird rasch in die Liebesspiele der beiden Frauen einbezogen. Die Dreierbeziehung fordert alle heraus, erst recht, als Chloe den beiden anderen eine überraschende Neuigkeit verkündet.
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Filmkritik
Das Regiedebüt von Thomas Moritz Helm, der auch das Drehbuch geschrieben hat, erzählt von einem jungen Pärchen in Berlin, das den Sommer genießt, indem es sich treiben lässt. Maria und Niels haben viel Lust auf Sex und wollen auf diesem Gebiet neue Erfahrungen machen, beispielsweise mit der Doktorandin Chloe aus Manchester. Doch diese neue Freundschaft konfrontiert alle drei mit ihren Grenzen. Helm produzierte diesen kleinen Spielfilm über das Lebensgefühl der jungen Generation in Berlin ohne Filmförderung.
Sexuelle Freizügigkeit und Entdeckungslust stehen bei Niels und Maria ganz hoch im Kurs. Sie wollen Fantasien ausleben und auch ein wenig gegen bürgerliche Konventionen und Langeweile rebellieren. Maria genießt die lesbische Liebe mit Chloe, fühlt sich aber weiter stark zu Niels hingezogen. Erst reagiert Niels eifersüchtig, dann Maria, als sie bemerkt, wie wichtig Chloe für ihn geworden ist. Ein-zweimal riskieren Niels und Maria wegen Chloe sogar den Bruch. Chloe hat als Figur eine interessante Funktion, sie bietet den beiden anderen eine Horizonterweiterung, holt sie dabei aber auch aus ihrer Komfortzone.
Mehr Substanz bekommt die Geschichte, die eher einer verlängerten Momentaufnahme, einem vergänglichen Schwebezustand gleicht, wenn sich der gesellschaftliche Hintergrund der Charaktere ab und zu bemerkbar macht. Widersprüche durchziehen vor allem das Leben von Maria und Niels. Sie scheinen viele Möglichkeiten offen zu haben, sind aber davon offenbar auch ziemlich angeödet. Maria und zwei ihrer Freunde rebellieren sogar gegen das Establishment, indem sie als Sprayer nachts vermummt an den Bahngleisen herumschleichen. Niels neigt manchmal zu Äußerungen, mit denen er Menschen anderer Nationalität irritiert oder herabsetzt. Weil er nicht bereit ist, sich zu hinterfragen, überfordert ihn der Austausch mit Berlin-Besuchern aus aller Welt schnell.
Was der Film aussagt, wie er zu lesen ist, hängt sehr stark vom subjektiven Eindruck des einzelnen Betrachters ab. Man kann das Trio als aufgeschlossen empfinden oder im Gegenteil, die Charaktere als langweilig in ihrer Selbstbezogenheit. Helm zieht keine klare Linien, sogar die Einschätzung, ob die Handlung auf der Stelle tritt oder fließt, ist davon abhängig, wie viel Interesse man aufbringt für diese Figuren und ihr kleines urbanes Universum.
Fazit: Der Debütfilm des Regisseurs und Drehbuchautors Thomas Moritz Helm erzählt vom Sommer eines jungen Berliner Paares auf der Suche nach neuen sexuellen Erfahrungen. Seine Beziehung mit einer Doktorandin aus England bringt dem Paar nicht nur die gewünschte Horizonterweiterung, sondern konfrontiert es auch mit Eifersucht und persönlichen Unklarheiten. Die sinnliche Neugier und das Freiheitsgefühl des Trios gehen in dem eigenartigen Schwebezustand auf, in dem sich die Geschichte befindet. Die Einschätzung, ob sie stagniert oder fließt, anregend oder langweilig ist, dürfte individuell stark variieren.
Sexuelle Freizügigkeit und Entdeckungslust stehen bei Niels und Maria ganz hoch im Kurs. Sie wollen Fantasien ausleben und auch ein wenig gegen bürgerliche Konventionen und Langeweile rebellieren. Maria genießt die lesbische Liebe mit Chloe, fühlt sich aber weiter stark zu Niels hingezogen. Erst reagiert Niels eifersüchtig, dann Maria, als sie bemerkt, wie wichtig Chloe für ihn geworden ist. Ein-zweimal riskieren Niels und Maria wegen Chloe sogar den Bruch. Chloe hat als Figur eine interessante Funktion, sie bietet den beiden anderen eine Horizonterweiterung, holt sie dabei aber auch aus ihrer Komfortzone.
Mehr Substanz bekommt die Geschichte, die eher einer verlängerten Momentaufnahme, einem vergänglichen Schwebezustand gleicht, wenn sich der gesellschaftliche Hintergrund der Charaktere ab und zu bemerkbar macht. Widersprüche durchziehen vor allem das Leben von Maria und Niels. Sie scheinen viele Möglichkeiten offen zu haben, sind aber davon offenbar auch ziemlich angeödet. Maria und zwei ihrer Freunde rebellieren sogar gegen das Establishment, indem sie als Sprayer nachts vermummt an den Bahngleisen herumschleichen. Niels neigt manchmal zu Äußerungen, mit denen er Menschen anderer Nationalität irritiert oder herabsetzt. Weil er nicht bereit ist, sich zu hinterfragen, überfordert ihn der Austausch mit Berlin-Besuchern aus aller Welt schnell.
Was der Film aussagt, wie er zu lesen ist, hängt sehr stark vom subjektiven Eindruck des einzelnen Betrachters ab. Man kann das Trio als aufgeschlossen empfinden oder im Gegenteil, die Charaktere als langweilig in ihrer Selbstbezogenheit. Helm zieht keine klare Linien, sogar die Einschätzung, ob die Handlung auf der Stelle tritt oder fließt, ist davon abhängig, wie viel Interesse man aufbringt für diese Figuren und ihr kleines urbanes Universum.
Fazit: Der Debütfilm des Regisseurs und Drehbuchautors Thomas Moritz Helm erzählt vom Sommer eines jungen Berliner Paares auf der Suche nach neuen sexuellen Erfahrungen. Seine Beziehung mit einer Doktorandin aus England bringt dem Paar nicht nur die gewünschte Horizonterweiterung, sondern konfrontiert es auch mit Eifersucht und persönlichen Unklarheiten. Die sinnliche Neugier und das Freiheitsgefühl des Trios gehen in dem eigenartigen Schwebezustand auf, in dem sich die Geschichte befindet. Die Einschätzung, ob sie stagniert oder fließt, anregend oder langweilig ist, dürfte individuell stark variieren.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Heute oder morgen"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Before We Grow Old
Jahr: 2019
Genre: Drama
Länge: 93 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 19.09.2019
Regie: Thomas Moritz Helm
Darsteller: Paula Knüpling als Maria, Maximilian Hildebrandt als Niels, Tala Gouveia als Chloe, Hans-Jochen Wagner, Leonard Kunz
Kamera: Stefan Neuberger
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH
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