Frau Stern (2019)
Tragikomödie: Eine 90-Jährige will sterben – doch ihr Plan wird immer wieder vereitelt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 9 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Frau Stern (Ahuva Sommerfeld) ist 90 Jahre alt, Witwe, Mutter einer Tochter (Nirit Sommerfeld) und Großmutter einer Enkelin (Kara Schröder). Sie lebt in Berlin, bekommt regelmäßig Besuch von ihrem jungen Friseur (Murat Seven) und verbringt viel Zeit in ihrer Stammkneipe. In der Nazi-Zeit hat sie als einziges Mitglied ihrer Familie den Holocaust überlebt.
Als Frau Stern den Entschluss fasst, sterben zu wollen, werden ihre Suizidversuche stets unterbunden. So will ihr etwa niemand eine Schusswaffe verkaufen – und auch ein Tod auf den Zuggleisen oder in der Badewanne wird verhindert. Stattdessen wird Frau Stern mehr und mehr in die feiernde Clique ihrer Enkelin Elli integriert.
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Filmkritik
Mit seinem zweiten Langfilm "Frau Stern" liefert der Regisseur und Drehbuchautor Anatol Schuster ein überaus bemerkenswertes Werk mit einer Titelheldin, die bei aller Ruppigkeit etwas sehr Einnehmendes an sich hat. Die Realitätsnähe, mit der das Umfeld der Hauptfigur eingefangen wird, und die Absurdität der geschilderten Ereignisse bilden dabei einen interessanten Kontrast.
Schuster und sein Kameramann Adrian Campean finden authentisch wirkende Bilder, um Neukölln als Kiez zu charakterisieren. Die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentarfilm muten zuweilen fließend an. Gleiches gilt für die Protagonistin. Die inzwischen verstorbene Laiendarstellerin Ahuva Sommerfeld verkörpert den Part der Frau Stern mit finsterer Miene und bringt mit tiefer, rauer Stimme den Wunsch nach Selbstbestimmung zum Ausdruck. Man ahnt und spürt, dass es Parallelen zwischen Sommerfelds Biografie und dem Leben der Figur gibt – und man kann gar nicht anders, als sowohl die Darstellerin als auch deren Rolle für ihren trockenen Humor und ihre aufrichtige Art zu bewundern.
Dramaturgisch zeichnet sich der Film durch eine Abfolge aberwitziger Ereignisse sowie durch diverse surreale Einschübe aus. Bei allem Sarkasmus, den Frau Stern in ihren Worten und Blicken an den Tag legt, wird das Werk im Umgang mit dem Alterungsprozess und dem Tod niemals zynisch, sondern erweist sich als lebenskluge Reflexion über den (Un-)Sinn des Daseins.
Fazit: Ein sehenswertes Charakterstück, das sich intensiv mit seiner Titelfigur und deren Milieu auseinandersetzt.
Schuster und sein Kameramann Adrian Campean finden authentisch wirkende Bilder, um Neukölln als Kiez zu charakterisieren. Die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentarfilm muten zuweilen fließend an. Gleiches gilt für die Protagonistin. Die inzwischen verstorbene Laiendarstellerin Ahuva Sommerfeld verkörpert den Part der Frau Stern mit finsterer Miene und bringt mit tiefer, rauer Stimme den Wunsch nach Selbstbestimmung zum Ausdruck. Man ahnt und spürt, dass es Parallelen zwischen Sommerfelds Biografie und dem Leben der Figur gibt – und man kann gar nicht anders, als sowohl die Darstellerin als auch deren Rolle für ihren trockenen Humor und ihre aufrichtige Art zu bewundern.
Dramaturgisch zeichnet sich der Film durch eine Abfolge aberwitziger Ereignisse sowie durch diverse surreale Einschübe aus. Bei allem Sarkasmus, den Frau Stern in ihren Worten und Blicken an den Tag legt, wird das Werk im Umgang mit dem Alterungsprozess und dem Tod niemals zynisch, sondern erweist sich als lebenskluge Reflexion über den (Un-)Sinn des Daseins.
Fazit: Ein sehenswertes Charakterstück, das sich intensiv mit seiner Titelfigur und deren Milieu auseinandersetzt.
Andreas Köhnemann
FBW-Bewertung zu "Frau Stern"Jurybegründung anzeigen
Anatol Schusters vollkommen unabhängig produziertes Filmporträt FRAU STERN ist ein faszinierender Hybrid aus Spiel- und Dokumentarfilm. Die Hauptfigur Frau Stern hat er gemeinsam mit der wunderbaren Schauspielerin Ahuva Sommerfeld entwickelt. Sie [...mehr]TrailerAlle "Frau Stern"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Frau Stern"
Land: DeutschlandJahr: 2019
Genre: Drama, Komödie
Länge: 79 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 29.08.2019
Regie: Anatol Schuster
Darsteller: Ahuva Sommerfeld als Frau Stern, Kara Schröder, Pit Bukowski, Katharina Leonore Goebel, Gina Haller
Kamera: Adrian Campean
Verleih: Neue Visionen
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